Flensburgs Vranjes will wieder die Champions League gewinnen
Für Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt soll der Gewinn der European League nur der Anfang sein. Sportdirektor Ljubomir Vranjes gab im NDR den Triumph in der Champions League als mittelfristiges Ziel aus.
Am Montagabend erlebte der Flensburger Feier-Marathon auf dem Südermarkt in der Innenstadt einen weiteren Höhepunkt. Der erste Titel seit 2019, der erste internationale Triumph seit zehn Jahren - rund 2.000 Fans jubelten gemeinsam mit Trainer Nicolej Krickau und dem Team über den Triumph in der European League.
Natürlich genoss SG-Sportdirektor Ljubomir Vranjes den Moment - war aber gedanklich auch schon längst in der Zukunft. "Wir haben uns vor der Saison vorgenommen, dass wir wieder Titel gewinnen wollen. Intern haben wir von einem gesprochen", erklärte der ehemalige Spielmacher am Sonntag im NDR Sportclub. "Aber natürlich wollen wir in Zukunft gerne wieder die Champions League erreichen."
Und mehr noch: "Wir wollen in ein paar Jahren wieder Champions-League-Sieger werden", ergänzte der 50 Jahre alte Schwede mit serbischen Wurzeln kurz darauf.
Kein Interesse mehr am Trainerjob
Einmal ist der SG dieser ganz große Coup bislang gelungen - in der Saison 2013/2014. Trainer damals: Ljubomir Vranjes, der bis zum Abschied 2017 mit den Flensburgern auch Europapokalsieger der Pokalsieger (2012) und DHB-Pokalsieger (2015) wurde. Es folgten diverse Stationen als Coach: Veszprem (Ungarn), ungarische Nationalmannschaft, IFK Kristianstad (Schweden), slowenische Nationalmannschaft, Rhein-Neckar Löwen, USAM Nimes (Frankreich). Im Sommer 2023 kehrte der ehemalige SG-Profi (2006 bis 2009) an die Förde zurück - in einer anderen Funktion.
Der Trainerjob reize ihn "gar nicht mehr", sagte der Weltmeister von 1999: "Ich habe mehrere Jahre als Trainer gearbeitet - das war schön, alles gut. Aber ich fühle mich sehr wohl in der Rolle, die ich jetzt habe. Es passt einfach sehr gut für mich."
Vranjes: "Man muss uns Zeit geben"
Dass es in der Bundesliga in dieser Saison für die SG mit dem aktuellen dritten Tabellenplatz und deutlichem Rückstand auf den SC Magdeburg und die Füchse Berlin nicht ganz so gut läuft, ist erklärbar für den Sportdirektor.
"Bei Magdeburg und Berlin hat es auch ein paar Jahre gedauert. Unser Trainer Nicolej Krickau ist ja gerade erst im vergangenen Sommer zur SG gekommen, wie ich auch, und dann auch fünf neue Spieler. Man muss uns Zeit geben. Es geht eben mal nach oben und mal nach unten - da muss man geduldig sein", so Vranjes.