European League: SG Flensburg-Handewitt schwach, aber mit Sieg
Die SG Flensburg-Handewitt hat im Viertelfinal-Hinspiel der European League vorgelegt und am Dienstagabend bei BM Granollers mit 31:30 (17:14) gewonnen. In einer Woche können die Schleswig-Holsteiner das Ticket für das Final Four in der heimischen Campushalle lösen.
Allerdings hat die Mannschaft von Trainer Maik Machulla, bei der Emil Jakobsen mit neun Treffern bester Werfer war, nicht das erreicht, was sie sich vorgenommen hatte: nämlich im Rückspiel am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) die Kräfte ein wenig schonen zu können. "Es ist ein Auswärtssieg, aber er ist hauchdünn", konstatierte Machulla. Ein Tor Vorsprung "ist im Handball nichts".
So haben die Flensburger stressige Tage vor sich: Am Wochenende steht das Final Four im DHB-Pokal in Köln an - und nach dem erneuten Duell mit den Katalanen in der Bundesliga das Landesderby beim THW Kiel.
Jakobsen in Wurflaune
Die SG lag in Granollers schnell 0:2 zurück und rannte diesem Rückstand rund zehn Minuten lang hinterher. Aber vor allem dank eines gut aufgelegten Jakobsen drehten die Flensburger den Spielstand in eine Drei-Tore-Führung um (15./11:8). Der Däne hatte dazu fünf Treffer beigetragen.
Doch der schöne Vorsprung war bald wieder dahin, im Angriffsspiel des Bundesligisten häuften sich die Fehler. Granollers kam wieder heran (17./11:11) und Machulla nahm eine Auszeit: "Bleibt ruhig und konzentriert Euch auf die Abwehrarbeit", mahnte der SG-Coach. Mit Erfolg: Defensiv standen die Gäste nun wieder besser und konnten bis zur Pause trotz einiger leichtfertig vergebener Chancen wieder auf drei Treffer davonziehen.
SG viel zu nachlässig
Im zweiten Durchgang präsentierten sich die Norddeutschen allerdings nachlässig und schlampig im Passpiel, die Hausherren glichen wieder aus (43./22:22). Zwar holte sich die SG die Führung postwendend zurück, das mit vielen Youngstern gespickte Team aus Granollers ließ sich aber von den Flensburger Routiniers nicht abschütteln.
Fünf Minuten vor dem Ende traf Aaron Mensing zur ersten Vier-Tore-Führung der Gäste (30:26). Nun schien der erhoffte klare Auswärtssieg langsam Form und Gestalt anzunehmen. Doch eine Zeitstrafe für Simon Hald machte das Vorhaben wieder zunichte. Am Ende blieb sogar nur ein mageres Törchen übrig, weil Johan Hansen lediglich die Latte traf und Antonio Garcia Robredo auf der anderen Seite einen Freiwurf in die Maschen setzte. "Wir scheitern mehr oder weniger an uns selbst, weil wir unsere Möglichkeiten nicht nutzen", so Machulla. Auch in der Defensive hätte sich der SG-Coach teilweise mehr Konsequenz gewünscht.