Champions League: THW Kiel gegen Aalborg - Wiedersehen mit Landin
Während sich der THW Kiel in der Handball-Bundesliga zuletzt einige Patzer leistete, lief es in der Champions League bislang bestens. Der Rekordmeister grüßt von der Tabellenspitze der Gruppe A und kann die gute Ausgangsbasis heute gegen Aalborg Handbold weiter ausbauen. Im Tor beim dänischen Titelträger: die frühere Kieler Nummer eins Niklas Landin.
Beim THW Kiel herrschte in den vergangenen Wochen viel Redebedarf. "Wir können es nur zusammen schaffen, die Kommunikation ist das A und O - egal, ob in der Abwehr oder im Angriff", meinte Rückraum-Ass Nikola Bilyk. Und Trainer Filip Jicha stellte fest: "Wir sind in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Wir sind aber nicht in der Lage, permanent gute Leistungen abzurufen. Erfolge in der Vergangenheit bringen keine Siege in der Gegenwart, denn die muss man sich erarbeiten."
Der überraschend klare 31:25-Erfolg am Sonntag bei den Rhein-Neckar Löwen war zumindest eine Reaktion, die sich der Anhang gewünscht hatte. Ein wichtiges Signal vor der Woche der Wahrheit. Denn es wartet heute (18.45 Uhr) nicht nur Aalborg: Am Sonntag (ab 13.55 Uhr live im NDR Fernsehen und im Livestream bei NDR.de) kommt der ungeschlagene Bundesliga-Tabellenführer Füchse Berlin.
Gute Chancen auf direkten Einzug ins Viertelfinale
Während die Kieler in der Bundesliga nicht wie sonst gejagt werden und sich nur noch im Dunstkreis der Jagenden befinden, sind sie international das Maß aller Dinge. Von den ersten sechs Spielen in der Gruppe A gewannen sie fünf und dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen, nach der Gruppenphase als Erster oder Zweiter direkt ins Viertelfinale der Champions League zu springen. Gegen Aalborg haben die "Zebras" zu Hause noch nie verloren, vor Jahresfrist reichte es aber nur zu einem 36:36-Remis - gegen einen Kontrahenten, der in der jüngeren Vergangenheit kräftig an Potenz zugelegt hat.
Dafür spricht allein die Präsenz des dänischen Superstars Mikkel Hansen. Aktuelle Beispiele für die Strahlkraft der Nordjütländer sind auch die Rückkehr des Kreisläufers Simon Hald von der SG Flensburg-Handewitt und die Verpflichtung des schwedischen Rückraumspielers Lukas Nilsson, der von 2016 bis 2020 in Kiel unter Vertrag stand.
Aufeinandertreffen der Landin-Brüder
Und dann ist da noch Torwart Niklas Landin, der von 2015 bis 2023 das Tor des THW hütete. Ohne den aktuellen Keepern Tomas Mrkva, der gerade seinen Vertrag bis 2025 verlängerte, und Samir Bellahcene ihre Qualitäten abzusprechen: Der Abschied von Landin macht sich bemerkbar.
"Niklas kommt wieder in die Halle. Ich glaube, da freuen sich alle drauf." THW-Profi Patrick Wiencek
"Ich habe mit meiner Karriere im Ausland erreicht, was ich wollte. Ich habe für den größten Verein der Welt gespielt, Titel gewonnen und einige tolle Erfahrungen gemacht", sagte der 34-Jährige im Sommer. Nun gibt es ein sportliches Wiedersehen mit seinem "Traumverein" - und auch seinem Bruder Magnus, der nach wie vor auf dem linken Flügel der Kieler wirbelt.