VfB Lübeck: Drittliga-Aufstieg in Drochtersen?
Die Schützenhilfe von Werder Bremen II ist zwar am Nachmittag ausgeblieben. Doch die Fußballer des VfB Lübeck können heute Abend im Spiel bei der SV Drochtersen/Assel selbst den Drittliga-Aufstieg perfekt machen. Dafür genügt dem Traditionsclub bereits ein Remis.
Einen ersten Jubel im VfB-Mannschaftsbus auf der Anreise ins Kehdinger Land gab es dann doch nicht. Da Hannover 96 II am Nachmittag bei Werder Bremen II mit 3:1 gewonnen hat, sind nun die Lübecker gefordert, damit am heutigen 5. Mai noch die Rückkehr in die Dritte Liga gefeiert werden kann. Um 19.30 Uhr wird die Partie bei der SV Drochtersen/Assel angepfiffen. Ein Punkt fehlt den Lübeckern noch, um die letzten, minimalen Zweifel am Sprung nach oben zu beseitigen. Genau genommen bestehen aber seit Wochen schon kaum mehr Zweifel daran, dass der VfB nach zwei Jahren in den Profifußball zurückkehren wird.
Weil Tabellenführer Hamburger SV II keine Drittliga-Lizenz beantragt hat, ist die U23 von Hannover 96 der einzig verbliebene Konkurrent im Aufstiegskampf. Der Talenteschuppen des Zweitligisten war allerdings zu keinem Zeitpunkt der Rückrunde auch nur ansatzweise in Schlagdistanz zum Team von Trainer Lukas Pfeiffer. Satte zwölf Punkte Rückstand hatte der Vorsprung des VfB auf die "Roten" vor diesem Spieltag betragen, durch den Sieg von 96 II in Bremen sind es aktuell noch neun Zähler. Zudem gehen die Lübecker mit der deutlich besseren Tordifferenz in die restlichen drei Spieltage.
Über 1.000 Lübeck-Fans in Drochtersen erwartet
Waren die Aufstiegsfeierlichkeiten vor zwei Jahren Corona-bedingt noch mehr oder minder ausgefallen - das Team traf sich lediglich auf ein paar Pullen Bier am Stadion -, soll es nun bestenfalls bereits am Freitag eine rauschende grün-weiße Nacht geben. "Wir wollen das Ding über die Linie drücken", sagte Stürmer Felix Drinkuth nach dem 2:0-Erfolg am vergangenen Spieltag gegen den SC Weiche Flensburg dem NDR. An Unterstützung wird es dem 28-Jährigen und seinen Mannschaftskollegen in Drochtersen nicht mangeln. Über 1.000 VfB-Fans werden das Pfeiffer-Team ins Alte Land begleiten.
Die Gastgeber haben angekündigt, einen zusätzlichen Bierwagen und zusätzliche sanitäre Einrichtungen aufzustellen. Zudem soll der Ordnungsdienst erheblich aufgestockt werden. "Wir wollen eine vernünftige Aufstiegsfeier garantieren und freuen uns auf ein schönes Fußballfest. Wir erwarten bis zu 1.200 Gästefans", sagte Lars Behrmann, Vorstandsmitglied von Drochtersen/Assel, den "Lübecker Nachrichten".
VfB bietet Public Viewing an
Wer die Reise ins rund 130 Kilometer von Lübeck entfernte Drochtersen nicht antreten kann oder will, für den besteht am Freitag die Möglichkeit, sich die Partie beim Public Viewing im Stadion an der Lohmühle anzuschauen. Dorthin wird der VfB-Tross dann gegen Mitternacht zunächst einmal zurückkehren - egal, ob der vorzeitige Aufstieg gelungen ist oder nicht. Einen Eindruck davon, was die Spieler im Falle des geglückten Sprungs in Liga drei erwarten würde, bekamen sie bereits nach dem Flensburg-Spiel.
Minutenlang sangen die Anhänger: "Vierte Liga, nie mehr, nie mehr" und feierten die Mannschaft frenetisch. "Das genießt man dann einfach auch", sagte Coach Pfeiffer. Denn: "Es sind einfach anstrengende Wochen und Monate harter Arbeit gewesen."