Hannover 96 vor Elversberg: Leitl reagiert gelassen auf Kind-Kritik
Hannover 96 startet am Sonnabend bei der SV Elversberg in die Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga. Begonnen hat das Pflichtspieljahr allerdings schon im verbalen Fernduell zwischen Geschäftsführer Martin Kind und Trainer Stefan Leitl.
Lange hatte es in der Hinrunde so ausgesehen, als ob die "Roten" in dieser Saison nach langem Warten mal wieder ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden könnten. In den letzten vier Spielen des Jahres kam die Mannschaft von Leitl allerdings nur noch auf zwei Punkte.
Von Rang vier der Tabelle mit einem Punkt Rückstand auf den direkt vor 96 stehenden HSV ging es runter auf Platz acht. Und bei nun sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsrang erscheint die Bundesliga-Rückkehr nach dem Abstieg 2019 mindestens noch ein weiteres Jahr warten zu müssen.
Von daher überrascht es nicht, dass sich der gewohnt meinungsstarke Boss Kind zu Wort meldet. Der Leistungseinbruch vor dem Winter sei für ihn "vollkommen unbefriedigend und unerklärlich. Da haben wir viel verspielt, das muss man so ehrlich sagen", erklärte er bei "Sky". Sachlich nachvollziehbar. Dass Kind die Kritik so kurz vor dem Re-Start äußert, ist hingegen entweder unglücklich. Oder - im Fall von Medienprofi Kind - eher wohl kalkuliert.
Kind will Zeichen an Zuschauer und Öffentlichkeit senden
Der Geschäftsführer und Hauptgesellschafter der Profiabteilung hatte schon kurz nach Saisonbeginn, als Hannover gegen Elversberg und in Nürnberg nur unentschieden gespielt hatte und aus dem Pokal geflogen war, öffentliche Kritik geäußert. Sehr zum Unverständnis von Leitl, der auch jetzt zu seinen Zielen für die Rückrunde sagte: "Erst mal gut starten und nicht so viel reden."
Laut Kind müsse das Ziel sein, "dass wir jetzt das Zeichen in die Region senden, dass wir auch nachhaltig und stabil Fußball spielen können". 96 brauche "wieder das Selbstvertrauen, die Zuschauer, die Öffentlichkeit. Das geht nur mit Siegen."
Die Vorbereitung verlief dahingehend vielversprechend. Die Niedersachsen gewannen drei ihrer vier Testspiele. Darunter waren klare Siege wie das 3:0 gegen Ajax Amsterdam oder das 4:0 gegen den FC Zürich. Vor dem Spiel in Elversberg am Sonnabend (13 Uhr/im NDR Livecenter) hofft Leitl nun, "dass wir diesen Transfer hinbekommen in die Meisterschaft". Damit würde es in der Tabelle wieder nach oben gehen und sicher auch in der Kommunikation wieder einfacher.
Mögliche Aufstellung
Elversberg: Kristof - Vandermersch, Sickinger, Jäkel, Neubauer - Fellhauer, Jacobsen - Wanner, Rochelt - Faghir, Schnellbacher
Hannover: Zieler - Muroya, Neumann, Halstenberg, Köhn - Kunze - Leopold, Oudenne - Ernst - Voglsammer, Tresoldi