Hannover 96 lässt gegen Kaiserslautern wichtige Punkte liegen
Hannover 96 ist im vierten Zweitliga-Spiel hintereinander ohne Sieg geblieben: Die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl kam am Samstagabend zu Hause gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus.
Dabei hatten sich das die Niedersachsen so schön ausgemalt: In Erinnerung an die deutsche Meisterschaft vor 70 Jahren liefen die Hannoveraner in einem Dunkelgrünen Sondertrikot auf. Ausgerechnet durch einen Sieg gegen den damals hochfavorisierten FCK um Fritz Walter hatte 96 die deutsche Meisterschaft 1954 gewonnen.
Doch die Realität ist seit Jahren trist - Zweite Liga statt großer Erfolge ist angesagt. In diesem Jahr sind die "Roten" allerdings so dicht dran an der Rückkehr in die Bundesliga wie lange nicht mehr. Im engen Aufstiegsrennen ist das Remis gegen Lautern aber ein Dämpfer. Hannover bleibt hinter dem HSV Fünfter, und die Hamburger können noch mit einem Sieg gegen Wehen Wiesbaden nachlegen.
"Das ist ein gerechtes Unentschieden. Ich finde, dass keine Mannschaft heute drei Punkte verdient hat. Kompliment an die Jungs, sie sind wieder nach einem Rückstand zurückgekommen, die Heimspiel-Serie hält. Aber wenn du die Spitzengruppe attackieren willst, dann sind es natürlich zwei Punkte zu wenig", sagte Leitl im NDR Interview.
96 hat zunächst Probleme mit Lautern
Zu Beginn des Spiels waren die Hannoveraner vor 42.500 Zuschauern gehörig unter Druck geraten. Den "Roten Teufeln" von Trainerfuchs Friedhelm Funkel war das Selbstvertrauen nach den beiden Siegen in Rostock und gegen Osnabrück deutlich anzumerken. Mehr als ein paar Standardsituationen ließ die 96-Abwehr um Marcel Halstenberg aber nicht zu. Nur bei einem Abschluss von Ragnar Ache musste Torhüter Ron-Robert Zieler eingreifen (5.).
Auf der anderen Seiten taten sich die "Roten" - in dem ungewohnten Grün - offensiv schwer. Bis zum ersten Abschluss von Nicolo Tresoldi, der das Tor zudem deutlich verfehlte, dauerte bis in die 23. Minute. Zwölf Minuten später ließ das Sturmtalent die Heimfans jubeln - aber nur kurz: Das vermeintliche 1:0 zählte wegen einer Abseitsstellung nicht.
Voglsammer antwortet auf Redondos 1:0
So lahm die erste Hälfte war, desto unterhaltsamer wurde es mit dem Wiederanpfiff. Andreas Voglsammer (47.) und Phil Neumann, der den Ball nicht auf das leere Tor brachte (49.), köpften vorbei. Hannover war am Drücker - und lag urplötzlich mit 0:1 hinten. Tobias Raschl und Kenny Prince Redondo nutzten einen Fehler in der 96-Defensive - Redondo blieb vor Zieler cool und brachte die Gäste in Führung (53.).
Die Hausherren ließen sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Und beim Ausgleich half dann auch noch Julian Krahl, der schon bei Neumanns Chance schlecht ausgesehen hatte, kräftig mit. Der Keeper segelte unter einer Flanke von Sebatian Ernst hindurch, am langen Pfosten war Voglsammer zur Stelle - 1:1 (68.). Und Coach Leitl setzte in der Folge ein klares Zeichen: Nach Louis Schaub und Havard Nielsen wechselte er mit Cedric Teuchert noch einen Offensivmann ein. Der erste Sieg seit einem Monat sollte her.
Einzig, auch wenn in den Schlussminuten gleich vier 96-Stürmer auf dem Feld standen, fiel kein weiteres Tor. Das wäre beinahe auch noch für Lautern gefallen: Zieler lenkte einen Raschl-Schuss noch an die Latte (90.+3). Im direkten Gegenzug verpasste auf der anderen Seite sowohl Nielsen als auch Tresoldi eine Teuchert-Hereingabe. Und so blieb es beim insgesamt verdienten Remis.