HSV-Spieler bejubeln einen Treffer. © picture alliance/dpa | Axel Heimken

15. Saisonsieg: HSV bestraft Nürnberger Fehler eiskalt

Stand: 04.03.2023 15:51 Uhr

Der Hamburger SV hat auf dem Weg zur ersehnten Bundesliga-Rückkehr einen weiteren Schritt gemacht. Im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonnabend zeigte der HSV eine sehr konzentrierte Leistung und siegte verdient mit 3:0 (1:0).

von Florian Neuhauss

Es war bereits der 15. Saisonsieg für die Mannschaft von Trainer Tim Walter. Zumindest vorübergehend rückten die Hanseaten in der Tabelle bis auf einen Punkt an Spitzenreiter SV Darmstadt 98 heran. "Es ist kein leichtes Spiel gewesen, aber wir haben super souverän gespielt von der ersten bis zur letzten Minute und die Chancen eiskalt genutzt", freute HSV-Stürmer Robert Glatzel. "Es war ein super wichtiger Sieg zu Hause wieder mal. Wir haben ein Statement gesetzt."

Nürnbergs Coach Dieter Hecking hatte vor dem Spiel gesagt, man solle den HSV nicht zu groß machen. Nach der Partie galt es zu konstatieren, dass die Hamburger zumindest für den "Club" eine Nummer zu groß waren. Und Hecking, der selbst 2020 schon daran gescheitert ist, den HSV zurück in die Erste Liga zu führen, und Jan Gyamerah (2019 bis 2022 beim HSV) erlebten so eine bittere Rückkehr ins Volksparkstadion, das mit 57.000 Fans erneut ausverkauft war.

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Hamburgs Jean-Luc Dompé hält bei seinem Jubel ein Trikot von Mario Vuskovic hoch. © IMAGO / Lobeca

HSV-Torschütze Dompé feiert mit Vuskovic-Trikot

Den 3:0-Sieg gegen Nürnberg verfolgte der wegen mutmaßlichen Dopings gesperrte Mario Vuskovic im Volksparkstadion. mehr

Eigentlich hatten sich die Hamburger zu Beginn schwer getan. Nürnberg stand sehr tief und der HSV wusste, auch wenn sich mal eine Lücke in der Abwehr auftat, mit dem vielen Ballbesitz kaum etwas anzufangen. Doch Jean-Luc Dompé holte dann einen Freistoß heraus, schoss selbst - und traf zum 1:0 (19.). Fans und auch Trainer Walter feierten frenetisch. Einziger Makel: Es war ein klarer Torwartfehler von Peter Vindahl. Warum der Nürnberger nicht versuchte, den Ball zu halten, der direkt neben ihm im Netz landete, wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Bemerkenswert zudem: Dompé, gegen den die Polizei nach einem Verkehrsunfall ermittelt, hielt zum Jubel das Trikot von Mario Vuskovic in die Höhe. Gegen seinen fehlenden Mitspieler ermitteln der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Staatsanwaltschaft nach zwei positiven Dopingproben. Nächster Termin vor dem DFB-Sportgericht ist am Freitag.

Torhüter retten auf beiden Seiten

Am Spielgeschehen änderte sich nach der Führung der Hausherren kaum etwas. Nürnberg wartete weiter ab. Der HSV musste nicht und wollte auch nicht wirklich mehr tun. Zumal die Gäste nicht mehr als den Schuss von Kwadwo Duah (39.) zustande brachten - für Torhüter Daniel Heuer Fernandes eine einfache Übung. Kurz vor der Pause zeigte Vindahl, dass er eigentlich durchaus etwas von seinem Handwerk versteht. Eine Ablage von Hamburgs Bakery Jatta hätte Lino Tempelmann um ein Haar zu einem Eigentor verwertet. Aber der dänische Schlussmannn reagierte blitzschnell und rettete auf der Linie (44.).

Reis sorgt für die Vorentscheidung - VAR greift ein

Die Nürnberger machten nach der Pause eigentlich einen verbesserten Eindruck. Doch erst kamen sie nach ihrer guten Kombination nicht zum Abschluss (50.), und dann stand es aus ihrer Sicht auch schon 0:2. Ausgerechnet Routinier Florian Hübner leistete sich vor dem eigenen Strafraum einen haarsträubenden Fehlpass. Über Jatta und Dompé kam der Ball schließlich zu Ludovit Reis, der ohne zu zögern einschoss (52.).

Es wäre falsch zu behaupten, Nürnberg hätte sich der absehbaren Niederlage kampflos ergeben. Aber der Mannschaft von Hecking fehlten im Volksparkstadion einfach die Mittel, die Gastgeber wirklich unter Druck zu setzen. Auch das Eingreifen des Videoassistenten war kein Weckruf - Schiedsrichter Tobias Reichel erkannte das vermeintliche 3:0 von Glatzel ab (72.). Dabei hatte es sich mitnichten um eine klare Fehlentscheidung Reichels gehandelt, den Treffer zu geben. "Unerklärlich" und "Wahnsinn" sagte Glatzel.

Statt Nürnberger Schlussoffensive gab es in der Nachspielzeit doch noch ein drittes HSV-Tor. Nachdem Joker Andras Nemeth noch an Vindahl gescheitert war, stach der ebenfalls eingewechselte Ransford-Yeboah Königsdörffer zu. Mit guter Ballbehandlung und einem platzierten Schuss setzte der 21-Jährige den Schlusspunkt.

23.Spieltag, 04.03.2023 13:00 Uhr

Hamburger SV

3

1.FC Nürnberg

0

Tore:

  • 1:0 Dompé (19.)
  • 2:0 Reis (52.)
  • 3:0 Königsdörffer (90. +5)

Hamburger SV: Heuer Fernandes - Katterbach (90.+4 Mikelbrencis), David, Schonlau, Muheim - Reis, Meffert, Benes (84. Kittel) - Jatta (89. Németh), Glatzel (90.+4 Bilbija), Dompé (85. Königsdörffer)
1.FC Nürnberg: Vindahl Jensen - Castrop (65. Lohkemper), F. Hübner, C. Schindler, Gyamerah - Duman (75. Daferner), Flick, Tempelmann, Nürnberger (81. Geis) - Möller Daehli, Duah
Zuschauer: 57000 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Die NDR 2 Bundesligashow | 04.03.2023 | 15:00 Uhr

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