Zu viel Rotation? Wolfsburg-Trainer Kovac wehrt sich gegen Kritik
Seit fünf Bundesliga-Spielen ist der VfL Wolfsburg sieglos. Trainer Niko Kovac gerät vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig zunehmend in die Kritik, auch Kapitän Maximilian Arnold äußert Bedenken. Doch die weist der frühere Bayern-Coach energisch zurück.
"Es gibt Phrasen, Floskeln, die sind immer wieder dieselben. Wenn es nicht läuft, dann holt man die Schubladen heraus. Das ist zu leicht. Fußball ist mehr als das", sagte der VfL-Coach vor dem Heimspiel heute gegen den Tabellenvierten aus Leipzig (15.30 Uhr, im NDR Livecenter).
"Das ist alles viel zu heiß gekocht." Niko Kovac
Beobachter und offenbar auch Spieler halten dem 52-Jährigen vor, zu häufig Personal und Taktik zu verändern. Der Trainer hält dagegen: "Ich glaube, dass wir eine gute Mannschaft haben, die gleich gut besetzt ist. Deswegen sehe ich in dieser Rotation kein Problem. Das ist alles viel zu heiß gekocht", so Kovac.
"Wenn öfter gewechselt wird, ist bei manchen Spielern natürlich eine gewisse Unzufriedenheit da. Man merkt das ja selber, man möchte performen, dann passieren einem Fehler. Ich glaube schon, dass aktuell eine gewisse Verunsicherung da ist", hatte Kapitän Arnold nach der jüngsten 0:4-Pleite in Mönchengladbach der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" gesagt, aber dies nicht explizit auf die vielen Wechsel bezogen, sondern auf die "Situation, in der wir uns befinden, dass wir bereits viele Spiele verloren haben. Wir sind auch nur Menschen. Das macht etwas mit einem."
Kapitän Arnold unzufrieden
Bei seiner persönlichen Situation wurde Arnold, der seine Rolle als unumstrittener Stammspieler bei Kovac verloren hat, deutlicher. "Meine Situation ist natürlich nicht zufriedenstellend", sagte der 29-Jährige, der durchblicken ließ, dass sein Verhältnis zu Kovac für ausbaufähig hält.
"Ein Trainer sollte ein anderes Verhältnis haben zu seinem Kapitän als zu den anderen Spielern." Maximilian Arnold
"Ich muss nicht jede Woche einen Kaffee trinken gehen, aber ein regelmäßiger Austausch ist wichtig", erklärte das VfL-Urgestein und schob hinterher: "Natürlich sollte ein Trainer ein anderes Verhältnis haben zu seinem Kapitän als zu den anderen Spielern. Deshalb hat man ja schließlich auch einen Kapitän."
Schäfer von der Konstellation überzeugt
Eine Gemengelage, in der nicht nur dem Team, sondern sicher auch Kovac ein Sieg guttun würde. Mit 13 Punkten hinkt der Tabellenelfte den internationalen Ansprüchen von Hauptsponsor VW weit hinterher. "Wir sind überzeugt davon, dass wir in der Konstellation erfolgreich sein werden", hatte Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer zuletzt bei "Sky" gesagt. Am besten schon gegen RB Leipzig.
Mögliche Aufstellungen:
VfL Wolfsburg: Casteels - Lacroix, Bornauw, Zesiger - R. Baku, Vranckx, Arnold, Gerhardt - Cerny, Svanberg - Wind
RB Leipzig: Blaswich - Henrichs, Simakan, Lukeba, Raum - Kampl, X. Schlager - Baumgartner, Xavi - Openda, Sesko