Werder Bremens Anthony Jung hebt ab © Witters

Werder Bremen verliert wilden Schlagabtausch gegen Frankfurt

Stand: 28.08.2022 21:02 Uhr

Ohne Spektakel geht's bei Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen offenbar nicht. Nach dem Last-Minute-Coup in Dortmund boten die Hanseaten ihren Fans am Sonntag im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt einen wilden Schlagabtausch - allerdings mit dem besseren Ende für die entfesselten Hessen.

von Matthias Heidrich

4:3 (3:2) hieß es am Ende für den Champions-League-Teilnehmer, der den Bremern eine verdiente erste Saisonniederlage beibrachte. "Offensiv sieht das bei uns immer ganz gut aus, aber defensiv müssen wir uns steigern, als Mannschaft besser verteidigen und halt weniger Gegentore kriegen. Das war heute viel zu einfach", sagte Werder-Angreifer Niklas Füllkrug.

"Das Tempo, in dem Frankfurt heute Dinge gemacht hat, war etwas, was wir dieses Jahr so noch nicht gesehen haben." Werder-Trainer Ole Werner

Ole Werner war mit der ersten Stunde seines Teams nicht einverstanden. "Insgesamt war das zu wenig. Wenn du 60 Minuten nicht am Leistungslimit ist, hast du als Werder Bremen nicht die Möglichkeit so ein Spiel zu gewinnen", erklärte der Bremer Trainer im NDR Interview, hatte aber auch Positives gesehen: "In der letzten halben Stunde haben wir gezeigt, dass die Moral der Mannschaft top ist."

Großes Bundesliga-Kino mit fünf Toren in Hälfte eins

Großes Bundesliga-Kino, anders waren die ersten 45 Minuten nicht zu beschreiben. Mit einem Wahnsinns-Tempo gingen beide Teams aufeinander los und lieferten den 41.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion bereits fünf Tore.

Nach der frühen Frankfurter Führung durch Mario Götze (2.) drehten Anthony Jung (14.) und Leonardo Bittencourt (17.) die Partie zugunsten der Gastgeber. Jungs Direktabnahme war schön anzusehen, Bittencourts Kopfballbogenlampe nach einem Freistoß ein Augenschmaus. Bitter für Bremen: Das 1,71 Meter große "Kopfball-Ungeheuer" (bereits sein siebtes Kopfballtor in der Bundesliga) musste verletzt raus, für ihn kam Romano Schmid (30.).

Die Bremer Tore konnten allerdings nicht übertünchen, dass es hinten keine grün-weiße Herrlichkeit gab. Werder verteidigte den Frankfurter Offensivwirbel schlecht, leistete sich zudem immer wieder Ballverluste, die bestraft wurden. Vor dem 2:2 von Randal Kolo Muani (32.) spielte Marco Friedl einen schlampigen Fehlpass. Das 3:2 für die Eintracht war dann vor allem der Schnelligkeit und Genialität Jesper Lindströms (39.) geschuldet.

Frankfurt sprüht vor Spielfreude

Zum Leidwesen der Bremer Fans ließen die Frankfurter nach dem Seitenwechsel keinen Deut nach. Die Hessen sprühten nur so vor Spielfreude und erhöhten in der 48. Minute nach einer tollen Kombination durch Djibril Sow auf 4:2. Werder stemmte sich gegen die erste Saisonniederlage, hatte durch den eingewechselten Lee Buchanan (71.) die große Chance zum Anschluss. Doch der Engländer jagte das Leder über den Kasten der Eintracht.

4.Spieltag, 28.08.2022 17:30 Uhr

Werder Bremen

3

E. Frankfurt

4

Tore:

  • 0:1 M. Götze (2.)
  • 1:1 A. Jung (14.)
  • 2:1 Bittencourt (17.)
  • 2:2 Kolo Muani (32.)
  • 2:3 Lindström (39.)
  • 2:4 Sow (48.)
  • 3:4 Füllkrug (90. +2, Foulelfmeter)

Werder Bremen: Pavlenka - Pieper, Veljkovic, Friedl - Groß (65. Gruew) - Weiser (77. Burke), Bittencourt (30. R. Schmid), Stage (65. N. Schmidt), A. Jung (65. Buchanan) - Füllkrug, Ducksch
E. Frankfurt: K. Trapp - Jakic, Tuta, N´Dicka, Lu. Pellegrini (65. Lenz) - Rode (77. Chandler), Sow - Kamada, M. Götze (86. Alario), Lindström (77. Knauff) - Kolo Muani (86. Borré)
Zuschauer: 41000 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Füllkrug trifft per Elfmeter in der Nachspielzeit

Werder-Coach Ole Werner wechselte auch noch die beiden anderen Matchwinner der Dortmund-Partie - Niklas Schmidt und Oliver Burke - ein. Und dramatisch wurde es auch noch mal gegen Frankfurt. Nach einem Foul an Marvin Ducksch und Ansicht der Fernsehbilder entschied Schiedsrichter Patrick Ittrich auf Elfmeter für Bremen. Füllkrug verwandelte sicher zum 3:4 (90.+2).

Jetzt waren Bremen und das ganze Weserstadion wieder da und hätten beinahe den erneuten Werder-Wahnsinn bejubeln dürfen, als Frankfurts Tuta in der sechsten Minute der Nachspielzeit um ein Haar ein Eigentor unterlief.

Weitere Informationen
Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: -

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 28.08.2022 | 22:50 Uhr

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