Magath beeindruckt: "Die Fans tragen den HSV durch die Meisterschaft"
Club-Ikone Felix Magath traut dem HSV in diesem Jahr alles zu. Der 71-Jährige weiß aber auch, wie schwer der Weg zum Erfolg sein kann. Das habe nicht zuletzt der Sieg bei Hertha BSC unter Beweis gestellt.
Mit dem 3:2-Erfolg in Berlin haben die Hamburger ihre Tabellenführung verteidigt. Nachdem das Team von Trainer Merlin Polzin eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben hatte, stand das Spiel auf der Kippe. "Mannschaft und Trainer sind zusammengewachsen. Aber sie haben noch nicht alles unter Kontrolle", erklärte Magath im NDR Sportclub. "Dass sie nach dem 2:0 das 2:2 kassiert haben - das war schon nicht unkritisch. Auch wenn der HSV aus meiner Sicht die bessere Mannschaft war, war es trotzdem etwas glücklich, dass Hertha BSC so ungestüm auf das dritte Tor gegangen ist."
"Dass der HSV nach dem 2:0 das 2:2 kassiert hat - das war schon nicht unkritisch." Felix Magath
Magath sieht, "dass Mannschaft und Trainer zusammengewachsen sind". Das sei unter Polzins Vorgänger Steffen Baumgart offenbar nicht so gewesen. In Berlin habe der HSV aus "den wenigen Möglichkeiten das Maximale gemacht. Und das zeichnet eigentlich auch immer eine Spitzenmannschaft aus."
Magath findet Unterstützung der HSV-Fans "fanatastisch"
Der ehemalige Trainer und Spieler des Hamburger SV war selbst in Berlin dabei. Besonders imponiert haben ihm dabei einmal mehr die Fans. Auch wenn die Mehrzahl der 71.500 Zuschauenden im ausverkauften Olympiastadion den Berlinern die Daumen gedrückt hat, seien die HSV-Fans "nicht zu überhören gewesen". Als "fantastisch" bezeichnete Magath die Unterstützung.
Er fühle sich an die Frankfurter Anhänger erinnert, die die Eintracht vor ein paar Jahren durch die Europa League getragen haben. "Man darf das nicht verkennen. Sowas macht natürlich Eindruck bei der Mannschaft. Und ich habe das Gefühl, dass der HSV so durch die Meisterschaft getragen wird. Die Fans spielen eine ganz wichtige Rolle bei den Auftritten unserer Mannschaft", unterstrich Magath.
Magath rechnet mit "Masken-Mann" Selke
Und diese Mannschaft spiele nun auch für Polzin. "Sie hat sich für ihn ausgesprochen, als der HSV auch andere Gedanken gehabt hat, die Position zu besetzen", so Magath. Der "Effekt" sei nun zu sehen.
Fußball-Lehrer Magath, der im Mai 2022 als Retter der Hertha in der Relegation die Bundesliga-Rückkehr der Hamburger verhindert hat, sieht dann auch keinen Grund, an der Eignung des Novizen zu zweifeln: "Es hat nichts mit jung und unerfahren zu tun. Es ist hat immer damit zu tun, ob die Spieler und der Trainer zusammenpassen."
Und Zweifel hat Magath auch keine daran, dass Davie Selke trotz seines Jochbeinbruchs alles daran setzen wird, schon am kommenden Sonntag im Nordduell gegen Hannover 96 wieder auf dem Platz zu stehen. "Da braucht man sich keine Gedanken zu machen: Wenn der eine Chance hat, mit Maske aufzulaufen, dann bin ich sicher, dass er das auch macht", betonte Magath, der damals in Berlin auch Trainer von Selke war.