Werder Bremen und die Hoffnung auf ein Déjà-vu gegen Bayern München
Im vergangenen Januar beendete Fußball-Bundesligist Werder Bremen eine Rekord-Negativserie gegen den FC Bayern München. Der Sieg soll keine Ausnahme bleiben: Die Hanseaten rechnen sich auch heute etwas aus gegen den Rekordmeister.
Werder Bremen gegen Bayern München - das hört sich immer noch gut an, auch wenn der Nord-Süd-Klassiker seit nunmehr anderthalb Jahrzehnten nicht mehr auf Augenhöhe stattfindet. Die 115. Auflage (Bundesliga-Rekord) dieser Partie steigt heute (15.30 Uhr/im NDR Livecenter) im Weserstadion.
Und die Rollen sind gleich geblieben: Hier die Grün-Weißen, die auf eine abstiegssorgenfreie Spielzeit mit einem dezenten Blick nach oben hoffen. Dort der FC Bayern, der nach Platz drei in der vergangenen Saison (welch' Schmach für den Rekordmeister) wieder dorthin möchte, wo er nach seinem Selbstverständnis hingehört: nach ganz oben.
Bayern mit 15 Toren in zwei Spielen
Zumindest nach drei Spieltagen stehen die Bayern auf Rang eins und präsentierten sich zuletzt offensiv in überragender Form, was sagenhafte 15 Treffer aus den beiden jüngsten Pflichtspielen dokumentieren (6:1 gegen Holstein Kiel und 9:2 in der Champions League gegen Dinamo Zagreb). Doch übermäßigen Respekt löst das bei Werder nicht aus. "Sie sind gut drauf - wir aber auch", sagte Bremens Trainer Ole Werner: "Wir gehen auf den Platz, um das Spiel zu gewinnen."
Der ordentliche Saisonstart mit fünf Zählern aus drei Partien sowie die Erinnerung an den vergangenen Januar sorgen für Optimismus an der Weser: Damals hatte Werdererstmals seit 15 Jahren wieder gegen die Bayern gewonnen - mit 1:0 in der Münchner Arena.
"Unser Ziel ist es, das Spiel zu gewinnen. Wenn die neun Tore machen, machen wir zehn." Werders Mitchell Weiser
Doch fußballerische Lehren ließen sich nicht ziehen aus dieser Partie, betonte Werner mit Blick auf den "neuen" Rekordmeister unter Coach Vincent Kompany: "Sie haben einen anderen Trainer und spielen mit einem anderen Ansatz Fußball. Ein Rückblick bringt nichts. Sie machen einen guten Eindruck. Es ist Bayern München - der Topverein in Deutschland, den es zu schlagen gilt."
Werder muss drei Leistungsträger ersetzen
Den Norddeutschen werden gegen den Tabellenführer allerdings der rotgesperrte Marco Friedl sowie die verletzten Milos Veljkovic und Justin Njinmah fehlen. Wie Werner die Ausfälle kompensieren will, ließ der Werder-Coach am Donnerstag offen.
"Das hängt auch davon ab, wie wir es taktisch angehen wollen", sagte er lediglich. Für Friedl könnten Julián Malatini oder Amos Pieper in die Abwehrreihe rücken. Als Ersatz für Njinmah stehen Keke Topp und Marco Grüll zur Verfügung.
Eines verriet der Werder-Trainer dann aber doch. Er möchte einen mutigen Auftritt seines Teams sehen, um die mitunter fehleranfällige Bayern-Abwehr zu fordern. "Wenn wir den Ball haben, müssen wir auch Fußball spielen", forderte Werner.
Mögliche Aufstellungen:
Werder Bremen: Zetterer - Pieper, Stark, Jung - Weiser, Lynen, Köhn - Schmid, Stage - Ducksch, Grüll
Bayern München: Neuer - Guerreiro, Upamecano, Kim, Davies - Kimmich, Pavlovic - Olise, Musiala, Gnabry - Kane