Wolfsburgs Ridle Baku (l.) kommt gegen Leipzigs David Raum zu Fall. © IMAGO / motivio

VfL Wolfsburg: Trendwende - oder Europa, adé?

Stand: 17.02.2023 15:30 Uhr

Vier Pflichtspiele in Folge sind die Fußballer des VfL Wolfsburg nun schon ohne Sieg. Geht es auch am Sonnabend so weiter, könnte der Abstand auf die Europapokalplätze bereits auf acht Punkte anwachsen. An fehlender Torgefährlichkeit liegt es bei den "Wölfen" nicht.

"Wir müssen schon zusehen, dass wir so lange wie möglich dranbleiben", sagte VfL-Trainer Niko Kovac am Freitag. Von einer Vorentscheidung bei der Europacup-Qualifikation wollte der 51-Jährige aber trotz des schweren Programms - nach der Partie am Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) gegen Leipzig heißen die Gegner Köln, Frankfurt und Union Berlin - nichts wissen: "Dafür geht die Saison noch allzu lang. Wichtig ist, dass wir punkten."

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An fehlender Torgefährlichkeit dürfte es nicht liegen, dass die Wolfsburger zuletzt ein wenig aus dem Tritt geraten sind. So sind dem VfL bereits 38 Treffer gelungen, nur vier Teams stehen in der Bundesliga nach 20 Spieltagen besser da. Unter anderem der kommende Gegner RB Leipzig. Kurioserweise sind die Sachsen neben Leverkusen und Wolfsburg auch der einzige Club, der in dieser Saison bereits 15 verschiedene Torschützen hat.

"Da muss ich mir Gedanken machen, wer noch nicht getroffen hat - den lasse ich dann spielen." Trainer Niko Kovac zum möglichen 16. VfL-Torschützen

Kommt am Sonnabend beim VfL Torschütze Nummer 16 hinzu - Sebastian Bornauw oder Paulo Otavio zum Beispiel -, wäre das Clubrekord. Die beiden Haken an der Geschichte: Gegen Leipzig ließ Wolfsburgs Treffsicherheit in der Vergangenheit meist zu wünschen übrig. Lediglich zehn Tore in 13 Duellen schlagen zu Buche - zuletzt gab es zweimal eine 0:2-Niederlage. Und: Von den sieben verschiedenen VfL-Bundesligatorschützen gegen Leipzig spielt keiner mehr für die Wolfsburger.

Dem VfL fehlen die "Ballermänner"

"Vom Grundsatz ist es schon gut, wenn man in allen Mannschaftsteilen Spieler hat, die eine gewisse Torgefahr entwickeln können. Für den Gegner ist man dann schwerer auszurechnen", sagte Marcel Schäfer der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung". Gleichwohl wünscht sich der VfL-Geschäftsführer auch "den einen oder anderen, der zweistellig trifft". Das ist jedoch seit dem Weggang im Januar 2022 von Wout Weghorst, der insgesamt 59 Mal für den VfL erfolgreich war, nicht mehr der Fall.

Die aktuellen VfL-Stürmer Jonas Wind und Lukas Nmecha (beide vier Tore) sind von zweistelligen Zahlen noch weit entfernt. Das liegt aber auch daran, dass das Duo in dieser Saison länger verletzt ausfiel. Nmecha machte das Knie zu schaffen, Wind hatte Probleme an der Sehne. So ist es in Ridle Baku ein Verteidiger, der mit fünf Treffern im Wolfsburger Ranking ganz vorne liegt.

Casteels vor 200. Einsatz für den VfL

Wenn vorne die Durchschlagskraft fehlt, ist es gut, wenn die Defensive steht. So hat der VfL erst 26 Gegentore kassiert, weniger sind es nur beim Spitzenduo FC Bayern (18) und Union Berlin (24). Ein Garant dafür ist neben seinen Vorderleuten Torhüter Koen Casteels, der gegen Leipzig zum 200. Mal das Wolfsburger Gehäuse hüten wird - lediglich drei Profis haben mehr Bundesliga-Einsätze im VfL-Trikot auf dem Buckel.

"Das ist schön, aber letztendlich ist es noch schöner, wenn man Spiele gewinnt. Und wenn es ein 2:1 ist - mein Gott, dann ist es eben ein 2:1." Koen Casteels über Spiele ohne Gegentor

Der Belgier ist nach der durchwachsenen Vorsaison zu alter Stärke zurückgekehrt und strahlt eine enorme Ruhe aus, agiert unspektakulär, aber effizient. Laut "kicker" hat der 30-Jährige eine Paradenquote von 71,1 Prozent, bereits acht mal blieb er ohne Gegentor. Gemeinsam mit Freiburgs Mark Flekken führt er das Ranking der "weißen Westen" an. 

Eine Bilanz, die Casteels nicht besonders interessiert. "Ich bin lieber Dritter oder Vierter in dieser Rangliste und spiele international, als wenn ich dort Erster bin, wir aber nur Siebter werden." Europacup-Teilnahme oder Nummer eins der Liga - mit einem Zu-Null-Sieg gegen Leipzig könnte der VfL-Keeper beiden Zielen näher kommen.

Mögliche Aufstellungen:

VfL Wolfsburg: Casteels - Baku, Bornauw, van de Ven, Paulo Otavio - Arnold - Svanberg, Gerhardt - Wimmer, Kaminski - Wind
RB Leipzig: Blaswich - Simakan, Orban, Gvardiol, Halstenberg - Laimer, Schlager - Szoboszlai, Forsberg, Werner - Silva

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Bundesligashow | 18.02.2023 | 15:00 Uhr

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