VfL Osnabrück: Sechs-Punkte-Spiel in Sandhausen
Der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück tritt heute beim direkten Konkurrenten SV Sandhausen an - weiterhin mit Interimscoach Florian Fulland.
Denn VfL-Geschäftsführer Benjamin Schmedes hat nach wie vor keinen Nachfolger für den vor eineinhalb Wochen beurlaubten Trainer Marco Grote gefunden. "Die Aufmerksamkeit der Mannschaft und des Trainerteams liegt seit Beginn der Woche uneingeschränkt in der Vorbereitung auf das Spiel in Sandhausen. Florian Fulland genießt unser volles Vertrauen, die Partie am Sonntag zu begleiten. Parallel arbeiten wir intensiv daran, die beste Entscheidung für den VfL zu treffen", sagte Schmedes der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Sandhausen hat schon zwei Trainer "verbraucht"
Beim kommenden Gegner wurde in der laufenden Saison bereits zweimal auf der Trainerbank die Reißleine gezogen. Nach acht Spieltagen erwischte es Uwe Koschinat, der jetzt angeblich ein Kandidat beim VfL ist. Sein Nachfolger Michael Schiele hielt sich nur 82 Tage im Amt - gegen Osnabrück sollen es vorerst die bisherigen Co-Trainer Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits richten.
Multhaup: "Nach wie vor gute Stimmung in der Mannschaft"
Osnabrücks Mittelfeldspieler Maurice Multhaup glaubt durchaus, dass ein Trainerwechsel bei einer Mannschaft etwas bewirken kann, wenngleich "wir auch vorher versucht haben, die Spiele zu gewinnen. Aber wir folgen dem neuen Coach und gehen die neue Philosophie, die er vorgibt, mit." Der 24-Jährige berichtete von einer "nach wie vor guten Stimmung in der Mannschaft. Nur so können wir auch positive Ergebnisse erzielen."
Die sind auch dringend nötig, denn die Niedersachsen, die nach dem Hinrundenduell mit Sandhausen (2:1) noch Tabellenvierter waren, sind inzwischen auf den 15. Rang abgestürzt. Abstiegsangst oder Druck spürt Multhaup trotz zuletzt acht Niederlagen in Folge nicht: "Wir wissen, dass wir noch einige Spiele haben. Wir wissen aber auch, dass es mal wieder Zeit wird zu punkten - gerade jetzt gegen Sandhausen."
Fulland: Spiel gegen Sandhausen "eine Riesenchance"
Interimstrainer Fulland will vor dem richtungsweisenden Kellerduell nichts von einem Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt wissen. "Es ist eher eine Riesenchance für uns, Sandhausen auf sieben Punkte zu distanzieren", sagte der Coach. "Wir müssen gucken, dass wir unsere Leistung auf den Platz bringen. Wenn wir das schaffen, bin ich guter Dinge, dass wir das Spiel auch gewinnen werden."
Personell reisen die Osnabrücker allerdings mit einigen Sorgen nach Sandhausen. Neben den Langzeitverletzten stehen auch die gesperrten Timo Beermann und Ludovit Reis nicht zur Verfügung. "Es bleibt dennoch noch genügend Auswahl für den Trainer", sagte Fulland. Mit einem Sieg heute (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) würde der VfL etwas Druck vom Kessel nehmen und es wäre ein passendes Geburtstagsgeschenk für Geschäftsführer Schmedes, der am Spieltag 36 Jahre alt wird.
Mögliche Aufstellungen:
Sandhausen: Kapino - Röseler, Kister, Nauber - Diekmeier, Rossipal - Bachmann, Linsmayer - Esswein, Halimi - Behrens
Osnabrück: Kühn - Ajdini, Gugganig, Trapp, Wolze - Blacha, Taffertshofer - Müller - Schmidt, Kerk - Santos