Guido Burgstaller (r.) vom FC St. Pauli im Duell mit Gaetan Bussmann vom FC Erzgebirge Aue © Witters Foto: Thomas Eisenhuth

St. Pauli reist trotz Gala-Auftakt mit viel Respekt nach Aue

Stand: 30.07.2021 13:07 Uhr

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat mit dem 3:0-Erfolg gegen Holstein Kiel zum Saisonauftakt gleich ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Nun wollen die Hamburger am Sonntag auswärts beim FC Erzgebirge Aue diese Gala-Vorstellung bestätigen.

Coach Timo Schultz blickt trotz des furiosen Starts seines Teams sowie dem 3:1-Sieg in der Vorsaison bei den Sachsen allerdings mit viel Respekt auf den Kontrahenten (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de). "Man kann Aue nicht mehr mit der Mannschaft vom letzten Jahr vergleichen. Die Mannschaft spielt sehr intensiv, bevorzugt ein wildes Spiel und will schnell umschalten. Der neue Trainer hat einiges verändert", erklärte der 43-Jährige.

Schultz hat das 0:0 der "Veilchen" am ersten Spieltag beim 1. FC Nürnberg per Videostudium genau analysiert und dabei gesehen, dass eine Handschrift des neuen Erzgebirge-Coaches Aleksey Shpilevski bereits erkennbar war. Der gerade einmal 33 Jahre alte Fußballlehrer betreute zuvor den kasachischen Erstligisten Kairat Almaty.

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Bei St. Pauli greift ein Rädchen ins andere

Dass Schultz sein Spielsystem nach dem Gegner ausrichten wird, ist dennoch unwahrscheinlich. Zu dominant und überzeugend war der eigene Auftritt gegen Kiel. Im zweiten Jahr seiner Amtszeit scheint bei den Hamburgern trotz der Abgänge der zuvor ausgeliehenen Kreativkräfte Rodrigo Zalazar und Omar Marmoush ein Rädchen ins andere zu greifen. In der Rolle des Aufstiegskandidaten sieht "Schulle", wie der Trainer gerufen wird, seine Equipe allerdings noch nicht zwingend: "Wir können richtig guten Fußball spielen und sind von den Abläufen und personell gut aufgestellt. Aber man braucht zehn bis zwölf Spieltage, um zu sehen, wo sich die Mannschaften einsortieren."

Schultz hat Sorgen auf Rechtsverteidiger-Position

Aktuell deutet wenig darauf hin, dass der Kiezclub in eine Formkrise schlittern könnte. Zumal Schultz personell beinahe aus dem Vollen schöpfen kann. Einzig die Besetzung der Rechtsverteidiger-Position bereitet ihm etwas Sorgen, da Sebastian Ohlsson und Jannes Wieckhoff verletzungsbedingt ausfallen. Weil Luca Zander zudem angeschlagen ist, wäre es möglich, dass gegen Aue in Adam Zwigala ein etatmäßiger Innenverteidiger rechts in der Vierer-Abwehrkette aushelfen muss.

Ex-St.-Pauli-Talent Schreck nun ein "Veilchen"

Ein Wiedersehen gibt es am Sonntag für Schultz mit seinem früheren Spieler Sam Schreck. Den 22-Jährigen betreute er von 2015 bis 2016 in der B-Jugend St. Paulis, bevor der Mittelfeldakteur zu Bayer Leverkusen wechselte. Seinerzeit wurde dem gebürtigen Pinneberger eine große Zukunft vorausgesagt. Sogar Real Madrid und der FC Chelsea sollen zu diesem Zeitpunkt um das Talent gebuhlt haben. Der ganz große Durchbruch ist Schreck bis dato aber noch nicht gelungen.

2019 wechselte er zum niederländischen Eredivisie-Club FC Groningen, der ihn nun bis zum Saisonende an Aue verlieh. Ausgerechnet gegen den Kiezclub steht Schreck nun vor seinem Debüt für die "Veilchen".

So könnten sie spielen:

FC Erzgebirge Aue: Männel - Carlson, Riese, Gonther - Strauß, Fandrich, Barylla, Schreck, Nazarov, Baumgart - Zolinski
FC St. Pauli: Vasilj - Zander, Ziereis, Medic, Paqarada - Smith, Becker, Benatelli, Kyereh - Makienok, Burgstaller

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Jubel bei den St.-Pauli-Profis Rico Benatelli, Leart Paqarada und Guido Burgstaller (v.l.). © IMAGO / Nordphoto

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 30.07.2021 | 19:30 Uhr

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