3:1 - FC St. Pauli beendet seinen Aue-"Fluch"
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat seine beeindruckende Form auch beim FC Erzgebirge Aue unter Beweis gestellt. Die Hamburger setzten sich am Sonnabend völlig verdient mit 3:1 (1:0) bei den Sachsen durch.
Es war der erste Sieg der Hamburger in Aue seit dem 6. Dezember 2013. Mit nunmehr 41 Punkten dürften auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigt sein. St. Pauli behauptete in der Tabelle den achten Platz. "Es war heute ein sehr guter Auftritt meiner Mannschaft. Es hat wirklich Spaß gemacht zuzugucken", zeigte sich Trainer Timo Schultz sehr angetan von der Leistung seines Teams. Nicht auszudenken, was für die Kiezkicker möglich wäre, wenn sie ihren Aufschwung früher begonnen hätten. Zum Vergleich: Mit den 25 Zählern aus elf Rückrunden-Partien holte St. Pauli satte elf Punkte mehr als der Lokalrivale und Tabellenzweite Hamburger SV.
Zander trifft nach einer Minute
In Aue erwischten die Gäste einen Traumstart. Rodrigo Zalazar trat einen Freistoß von der rechten Seite gefühlvoll in den Strafraum - der Ball wurde von einem Auer Verteidiger unglücklich an den langen Pfosten verlängert, wo Luca Zander heranrauschte und per Kopf das 1:0 für die Kiezkicker erzielte (1.). Beinahe hätte auch Aue mit der ersten Offensivaktion getroffen, doch Pascal Testroet scheiterte an Dejan Stojanovic (5.). Und wiederum nur wenig später hatte Guido Burgstaller im Strafraum das 2:0 auf dem Fuß, doch statt selbst abzuschließen legte er noch einmal quer, der Pass wurde geblockt (7.).
St. Pauli legte einen bärenstarken Auftritt hin. Die Norddeutschen ließen Ball und Gegner laufen, die Partie fand fast nur in der Hälfte der Gastgeber statt. Aue versuchte es mit Konterfußball, doch die Gäste-Defensive ließ hinten nichts anbrennen. Vorwerfen konnte man den Braun-Weißen lediglich, dass sie in ihrer Dominanz etwas zu verspielt agierten: vor allem Omar Marmoush verdribbelte sich ein ums andere Mal. Dennoch schlugen weitere Torchancen zu Buche: Burgstaller kam gegen Martin Männel einen Schritt zu spät (35.), der Auer Keeper hielt auch einen abgefälschten Schuss von Leart Paqarada fest (38.).
Doppelschlag sorgt für frühe Vorentscheidung
An den Machtverhältnissen auf dem Platz änderte sich auch nach Wiederanpfiff nichts. Diesmal benötigten die Hamburger allerdings vier Minuten, um zum Torerfolg zu kommen. Burgstaller behauptete im Strafraumgewühl den Ball, legte dann mit Übersicht zurück auf Zalazar - der Uruguayer traf aus knapp 16 Metern zum 2:0 (49.).
Im Gegensatz zum ersten Durchgang legten die Gäste sofort nach. Beinahe als Kopie des ersten Treffers der Partie fiel das 3:0 für St. Pauli: Paqarada trat einen Freistoß aus dem linken Halbfeld, der Ball rauschte durch den Strafraum, ehe am langen Pfosten wieder Zander zur Stelle war - diesmal allerdings mit dem Fuß (56.). Kurios: Bis dato hatte der Verteidiger in 62 Spielen für die Kiezkicker nicht ein einziges Mal getroffen, nun tat er dies gleich doppelt.
Und St. Pauli blieb weiter gefährlich, einzig Aues Keeper Männel war es zu verdanken, dass nicht weitere Hamburger Treffer fielen. In seinem 300. Zweitligaspiel parierte der 33-Jährige nacheinander gegen Marmoush (58.), Burgstaller (68.) und Daniel-Kofi Kyereh (69.). Das Tor fiel dann auf der anderen Seite: Testroet verkürzte für die Gastgeber auf 1:3 (73.). Die Braun-Weißen blieben davon allerdings unbeeindruckt. Lukas Daschner (79.) Zalazar (80.) und Igor Matanovic (90.+1) vergaben weitere gute Gelegenheiten - die mangelnde Chancenverwertung ist das einzige, was am Hamburger Auftritt in Aue zu bemängeln war.