St. Pauli in Fürth: Meggle glaubt an die Überraschung
Nur ein Sieg aus zwölf Spielen - vor der ersten Partie des neuen Jahres steht der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist FC St. Pauli unter Druck. Gelingt in Fürth die Kehrtwende?
Thomas Meggle glaubt jedenfalls daran und setzt darauf, dass der FC St. Pauli mit einem Paukenschlag ins neue Jahr startet. Der frühere Profi und Manager des Kiezclubs tippte für das Gastspiel der Hamburger heute (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) beim Tabellendritten auf einen 1:0-Erfolg der Braun-Weißen. Woher er den Optimismus nimmt, vermochte der 45-Jährige beim Fußball-Portal "liga-zwei.de" allerdings nicht zu sagen: "Es wird einfach höchste Zeit für die Wende", erklärte Meggle nur.
Göttlich: Abstieg wäre verheerend
Unterm Strich spricht derzeit nicht viel für die Norddeutschen. Mit schon vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer stehen sie auf dem vorletzten Tabellenplatz. Nach 14 Jahren in Liga eins oder zwei wäre ein Absturz in die Drittklassigkeit nicht nur sportlich, sondern auch finanziell verheerend. "Nichts wäre in dieser Coronazeit schlimmer als ein Abstieg obendrauf. Da gibt es nichts zu beschönigen", räumte Präsident Oke Göttlich unumwunden ein. Jedes Heimspiel in einem leeren Millerntorstadion kostet den Traditionsverein rund 750.000 Euro. Der Kiezclub, der im vergangenen Jahr erstmals seit neun Jahren einen Verlust vermeldete, erwartet für 2021 ein Millionen-Minus.
Schultz: "Es war nicht alles schlecht"
Vor dem Neustart in Fürth beschwört Sportchef Andreas Bornemann den Zusammenhalt der Truppe: "Die Lage ist gefährlich. Aber es macht mir Mut, dass wir offen und ehrlich miteinander umgehen und nichts beschönigen. Der gesicherte Bereich ist noch nicht so weit weg, dass man jetzt den Mut verlieren müsste."
"Schieben wir einfach mal alles beiseite und sagen: '2021 wird alles anders, wird alles besser.'" Timo Schultz
Daher ist eine Trennung von Cheftrainer Timo Schultz bislang noch kein Thema. Der gab sich am Freitag ebenfalls optimistisch: "Es war nicht alles schlecht, was wir in den vergangenen zwölf Spielen gemacht haben. Uns haben aber die Ergebnisse gefehlt."
Gibt Dzwigala sein Debüt?
Um das zu ändern, liegt der Fokus derzeit auf Nachverpflichtungen, aktuell allerdings wurde lediglich der vereinslose polnische Innenverteidiger Adam Dzwigala unter Vertrag genommen. Gut möglich, dass der 25-Jährige angesichts der Personalnot in der Defensive - Christopher Avevor, James Lawrence und Luca Zander fallen aus, Philipp Ziereis ist angeschlagen - schon in Fürth sein Debüt geben wird. Ein Risiko wäre es, schließlich hat Dzwigala sein letztes Spiel im Februar 2020 bestritten. Der Pole gibt sich dennoch selbstbewusst: "Ich habe nicht vergessen, wie man Fußball spielt. Ich trainiere mit der Mannschaft und fühle mich bereit. Die Entscheidung, ob ich spielen werde, liegt beim Trainer."
Mögliche Aufstellungen:
Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Jaeckel, Mavraj, Raum - Stach - Seguin, Green - Ernst - Hrgota - Nielsen
St. Pauli: Brodersen - Ohlsson, Knoll, Buballa, Paqarada - Becker, Benatelli - Kyereh, Zalazar, Dittgen - Matanovic