Siwsiwadse schockt die Eintracht - Braunschweig unterliegt dem KSC
Eintracht Braunschweig hat am Sonntag im vierten Zweitliga-Spiel die vierte Niederlage kassiert. Gegen den Karlsruher SC unterlag das Team von Trainer Daniel Scherning nach Führung mit 1:2 (1:0). KSC-Stürmer Budu Siwsiwadse traf spät zum Sieg für die Gäste.
Der Treffer des Georgiers kurz vor dem Ende (87.) war bereits das achte Gegentor der Eintracht in dieser Saison nach einem Fehler im Spielaufbau. Dieses Mal kostete er die Braunschweiger den ersten Punkt der Spielzeit. "Auf dem Level darfst du das dem Gegner dann in der 87. Minute so nicht mehr anbieten, da müssen wir klar spielen und das 1:1 mitnehmen. Deswegen sind wir sehr enttäuscht", sagte Scherning.
Den Punkt hatten sich die Niedersachsen durch eine kämpferisch starke Leistung eigentlich verdient gehabt. Eine Woche nach dem mut- und energielosen Auftritt beim 0:5-Debakel in Köln zeigte der BTSV insbesondere in den ersten 45 Minuten ein anderes Gesicht: Laufstark und griffig in den Zweikämpfen machten die "Löwen" dem gut in die Spielzeit gestarteten KSC das Leben schwer - und setzten immer wieder gefährliche Konter.
"Ich glaube, dass wir so aufgestellt sind, dass wir bereit sind, um unsere Ziele in diesem Jahr zu kämpfen." BTSV-Trainer Daniel Scherning
Dass es am Ende wieder nicht für einen Erfolg - oder zuminest einen Punkt - reichte, lag zum einen an einer Leistungssteigerung der Karlsruher, zum anderen aber auch daran, dass das Scherning-Team das hohe Tempo aus Durchgang eins nicht durchhielt. Kapitän Ermin Bicakcic hatte die Braunschweiger Führung erzielt (14.), Andrin Hunziker nach einem Standard den Ausgleich für die Mannschaft von Christian Eichner (73.).
"In der zweiten Halbzeit haben wir alles auf unserer Seite gehabt. Wir müssen beim ersten Gegentor besser verteidigen", analysierte Scherning, der seine Mannschaft aber so aufgestellt sieht, "dass wir bereit sind, um unsere Ziele in diesem Jahr zu kämpfen". Nach der Länderspielpause steht für die Niedersachsen das wichtige Duell mit Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 an (14. September, 13 Uhr, im NDR Livecenter), der mit nur einem Zähler ebenfalls einen schwachen Start in die Saison hatte.
Mit Köhlers Energieleistung und Bicakcics Fußspitze zum 1:0
Scherning beorderte seine beiden Last-Minute-Transfers Sebastian Polter und Paul Jaeckel direkt in die Startelf. Und der BTSV kam gut in der Partie: Rayan Philippe schickte Fabio Kaufmann, dessen Schuss nach 33 Sekunden aber das Tor verfehlte. Den Niedersachsen war ihre Entschlossenheit nach der Demontage in Köln anzumerken: Mit hoher Laufbereitschaft sowie Intensität erstickten sie das Spiel der Karlsruher im Keim.
Nach vorne wurden immer wieder Polter und Philippe als Anspielstationen gesucht - und gefunden. Für die frühe Führung aber sorgten zwei andere "Löwen": Nach einem abgewehrten Standard setzte sich Mittelfeldmotor Sven Köhler mit einer Energieleistung gleich gegen drei KSC-Spieler durch und hielt aus halbrechter Position einfach mal drauf, in der Mitte kam Bicakcic noch mit der Fußspitze an den Ball - das verdiente 1:0 (14.).
Philippe verpasst das zweite Tor, Grill pariert stark
In der Defensive ließ das Scherning-Team bis zur Pause kaum etwas zu: Ein Schuss von KSC-Angreifer Siwsiwadse brachte erst kurz vor der Pause erstmals Gefahr. Lennart Grill im Tor der Eintracht tauchte aber blitzschnell ab und parierte (45.+3).
Der Ausgleich wäre nicht verdient gewesen, denn gefälliger und gefährlicher waren bis dahin die Gastgeber gewesen, zum Beispiel in der 39. Minute: Philippe hatte - geschickt von Polter - nach einem starken Sprint das 2:0 verpasst, vielleicht auch, weil er auf das Tor zielte, anstatt auf seinen neuen Sturmpartner zurückzupassen. Da die Chancen hüben wie drüben keinen Erfolg brachten, blieb es bei der verdienten Pausenführung der "Löwen".
Wanitzek-Knaller an die Latte, Hunziker zum Ausgleich
Der Favorit aus Baden startete mit deutlich mehr Esprit in den zweiten Durchgang - und kam beinahe zum Ausgleich: Dzenis Burnic legte stark für Marvin Wanitzek ab, dessen strammer Schuss mit der Innenseite aus rund zehn Metern an die Latte klatschte (51.). In der Folge gelang es den Braunschweigern aber wieder besser, das Pass- und Kombinationsspiel der Gäste zu unterbinden.
Umso bitterer, dass das Scherning-Team einen Standard in der 73. Minute nicht verteidigen konnte: Eine Wanitzek-Flanke segelte in den Fünfmeter-Raum, wo sich Hunziker gleich gegen zwei Braunschweiger durchsetzte und auch Torhüter Grill keine gute Figur abgab. Brach die Eintracht - wie schon so oft in dieser Spielzeit - nun erneut ein?
Siwsiwadse trifft spät zum Sieg für den KSC
Keineswegs - und doch entführte das Eichner-Team am Ende alle Punkte. Denn erst verpasste der eingewechselte BTSV-Stürmer Levente Szabo nach einem Freistoß die erneute Führung um Zentimeter (84.) und dann flog den Hausherren ein Ballverlust um die Ohren: Köhler verlor den Ball und Bambase Conté schickte Siwsiwadse steil. Der Georgier war schneller als Bicakcic und blieb im Eins-gegen-Eins gegen Grill cool - das Ende aller Braunschweiger Träume vom ersten Punkt.