Debakel in Köln - Eintracht Braunschweig verliert 0:5

Stand: 24.08.2024 23:08 Uhr

Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hat im dritten Ligaspiel die dritte herbe Niederlage kassiert. Beim 1. FC Köln setzte es für das Team von Trainer Daniel Scherning am Samstagabend ein 0:5 (0:2) - und wie in jeder Partie in dieser Spielzeit brach ihm ein Doppelschlag das Genick.

von Tobias Knaack

Kapitän Timo Hübers brachte die hochüberlegenen Kölner nach 26 Minuten per Kopf in Führung, Mittelfeldstratege Dejan Ljubicic legte nur acht Minuten später am Ende einer schönen Passstafette nach. In Durchgang zwei machten Tim Lemperle (58.) und erneut Ljubicic (61.) schnell alles klar, Luca Waldschmidt traf zum Endstand (88.).

Wie schon beim 1:5 beim FC Schalke 04, beim 1:3 gegen den 1. FC Magdeburg oder beim 1:4 gegen Eintracht Frankfurt im Pokal zerstörten Doppelschläge des Gegners die Braunschweiger Hoffnungen auf einen Erfolg. Einzig Keeper Lennart Grill verhinderte am Samstagabend mit mehreren starken Paraden eine noch höhere Niederlage. Im Gegensatz zu den bisherigen Partien der noch jungen Saison fanden die Niedersachsen gegen den aggressiven Bundesliga-Absteiger aber auch in der Offensive kaum statt - und blieben erstmals ohne eigenen Treffer.

"Ich hoffe, dass wir in ein paar Wochen darauf zurückblicken und sagen können: 'Daraus haben wir was gelernt, daraus sind wir gestärkt hervorgegangen.'" Braunschweigs Sven Köhler

Mittelfeldspieler Sven Köhler war nach der Partie bedient: "So können wir uns nicht präsentieren. Wir verteidigen katastrophal, spielen unsere Angriffe katastrophal aus." Der 27-Jährige kritisierte vor allem auch das Verhalten seines Teams in den Strafräumen - offensiv wie defensiv: "Da sind wir einfach schlecht momentan - und das wird bitter bestraft." Er hoffe, "dass wir in ein paar Wochen darauf zurückblicken und sagen können: 'Daraus haben wir was gelernt, daraus sind wir gestärkt hervorgegangen.'"

Doch mit weiterhin null Punkten, nun aber 2:13 Toren steht die Eintracht bereits früh in der Spielzeit gehörig unter Druck. Und die nächsten Gegner haben es in sich. Am kommenden Wochenende empfangen die "Löwen" den gut in die Saison gestarteten Karlsruher SC (1. September, 13.30 Uhr, im NDR Livecenter). Danach geht es zum zweiten Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 (14. September) und gegen Greuther Fürth (21. September).

Weitere Informationen
Wappen der zweiten Fußball-Bundesliga

Fußball - 2. Bundesliga 2024/2025

Live-Ergebnisse, Tabelle, Spielplan und Teams der 2. Bundesliga Fußball im Überblick. mehr

Braunschweig nur anfangs mit von der Partie

Coach Scherning hatte vor der Partie in Köln einen stürmischen FC erwartet - und sah sich früh bestätigt: Nach einer verunglückten Abwehraktion sprintete Ljubicic auf der rechten Seite los und legte nach innen zu Linton Maina. Dessen Schuss nach 34 Sekunden schnappte sich BTSV-Schlussmann Grill.

Doch auch die Braunschweiger versteckten sich im Kölner Dauerregen zunächst nicht. Kapitän Ermin Bicakcic verlängerte einen Einwurf zu Walid Ould-Chikh. Der Abschluss des Mittelfeldspielers rauschte aber über das Tor des FC (2.). Bis auf einen harmlosen Abschluss von Stürmer Johan Gomez (8.) war es das dann aber mit den Offensivbemühungen.

Hübers und Ljubicic treffen binnen acht Minuten

Zu fehlerbehaftet war das Passspiel der Gäste, zu schwach das Zweikampfverhalten, zu gering die Laufbereitschaft. Die Kölner hatten Mitte des ersten Durchgangs hingegen 70 Prozent Ballbesitz, kamen immer wieder zu Chancen - und dann auch zur Führung: Die Schüsse von Ljubicic (14.) und Lemperle (17.) konnte Grill noch parieren, in der 26. Minute aber war auch er geschlagen. Hübers köpfte eine Maina-Ecke wuchtig ein.

Und wie schon so oft in dieser Saison verlor die Eintracht in den Folgeminuten die Ordnung und kassierte nur acht Minuten später den zweiten Gegentreffer. Gegen den zweifelsohne schön vorgetragenen Kölner Angriff über Lemperle, Maina und Ljubicic, an dessen Ende der Österreicher mühelos einschieben konnte (34.), sah die "Löwen"-Defensive aber auch arg überfordert aus. Grill rettete noch gegen Ljubicic (44.) und Lemperle (45.), dann war zum Glück aus Braunschweiger Sicht Pause.

Zweiter Doppelschlag entscheidet die Partie endgültig

In die zweite Hälfte starteten die Gäste zwar etwas mutiger, mehr als eine Bicakcic-Kopfballchance sprang aber nicht heraus. Und auf der anderen Seite machten die Rheinländer die Partie binnen drei Minuten endgültig zu - begünstig von der abermals indisponierten Eintracht-Defensive. Erst verschliefen sie einen Einwurf auf der rechten Seite: Flanke Jan Thielmann, Direktabnahme Lemperle - 3:0 (58.). In der 61. Minute dann vertändelten die "Löwen" am eigenen Sechzehner den Ball, Lemperle spielte in den Lauf von Ljubicic, der Grill keine Chance ließ - 4:0.

Zwei Minuten später lenkte der BTSV-Keeper einen weiteren Schuss des 26-Jährigen noch stark um den Pfosten, doch das 0:5 war nur aufgeschoben. Kurz vor dem Ende hämmerte der eingewechselte Waldschmidt den Ball - abgefälscht von Bicakcic - von der Strafraumkante mit einem satten Schuss zum Endstand ins Tor (88.).

3.Spieltag, 24.08.2024 20:30 Uhr

1. FC Köln

5

Braunschweig

0

Tore:

  • 1:0 Hübers (26.)
  • 2:0 Ljubicic (34.)
  • 3:0 Lemperle (58.)
  • 4:0 Ljubicic (61.)
  • 5:0 L. Waldschmidt (88.)

1. FC Köln: Urbig - Thielmann, Hübers, Pauli, Paqarada - Huseinbasic, Martel (86. Olesen), Ljubicic (77. Adamjan), Maina - Downs (86. Tigges), Lemperle (66. L. Waldschmidt)
Braunschweig: Grill - Ivanov, Bicakcic, Nikolaou (85. Ehlers) - Rittmüller, Köhler, Di Michele Sanchez (59. Bell Bell), Ould-Chikh (66. Tauer), F. Kaufmann - Gómez (59. Szabó), Philippe (85. Raebiger)
Zuschauer: 50000 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 24.08.2024 | 23:25 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Braunschweig

Eintracht Braunschweig

2. Bundesliga

Mehr Fußball-Meldungen

HSV-Trainer Steffen Baumgart © Witters/TimGroothuis

"Druck auf dem Kessel": Baumgarts angeschlagener HSV empfängt Schalke

In der Partie gegen die "Königsblauen" geht es darum, die eigene Ergebnisskrise zu überwinden - und auch um den Job von Trainer Steffen Baumgart? mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?