Pleite gegen FCM - In Braunschweig schrillen schon die Alarmglocken
Bei Eintracht Braunschweig schrillen bereits nach dem zweiten Saisonspiel in der 2. Liga die Alarmglocken. Die Niedersachsen kassierten nach dem 1:5-Debakel im Auftaktspiel beim FC Schalke 04 am Sonntagnachmittag eine 1:3 (0:1)-Heimpleite gegen den 1. FC Magdeburg und dürften in der bis dato gezeigten Verfassung vor einer erneut sehr schweren Spielzeit stehen.
Zwar zeigte das Team von Coach Daniel Scherning wie bereits gegen Schalke in der Vorwärtsbewegung einige vielversprechende Ansätze. Doch in der Arbeit gegen den Ball unterliefen dem BTSV abermals zu viele Fehler. Die offensivstarken Magdeburger schlugen aus den Missverständnissen in der Braunschweiger Abwehr abgeklärt Kapital.
Martijn Kaars (13., 55.) und Silas Gnaka (59.) waren für die Gäste erfolgreich, Rayan Philippe konnte für die "Löwen" beim Stand von 0:3 lediglich noch verkürzen (67.). "Die Tore sind zu billig gefallen. Und dann kriegst du die Quittung für eine schlechte Phase, die heute länger als eine Halbzeit gedauert hat", resümierte Scherning im NDR Interview. "So geht es nicht über 55, 60 Minuten, so gewinnst du kein Zweitliga-Spiel", ergänzte der Trainer.
Leichter werden die Aufgaben für die Niedersachsen nun nicht. Zunächst steht am 19. August (20.45 Uhr) das DFB-Pokalduell mit Bundesligist Eintracht Frankfurt auf dem Programm, dann wartet auf die Eintracht die schwere Auswärtspartie beim 1. FC Köln (24. August, 20.30 Uhr).
Philippe vergibt frühe Eintracht-Führung
Bevor der Anstoß im Stadion an der Hamburger Straße erfolgte, gedachten beide Mannschaften sowie die Zuschauer mit einer Schweigeminute Stefan Lindstedt. Der langjährige Stadionsprecher der Eintracht war im Juli nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nur 56 Jahren verstorben. Im ersten Heimspiel der neuen Saison wollte der BTSV auch für Lindstedt unbedingt einen Sieg feiern. Und der Auftakt des Duells mit dem früheren Europapokalsieger war auch verheißungsvoll: Nach vier Minuten lief Philippe allein auf das Magdeburger Gehäuse zu, scheiterte jedoch an Keeper Dominik Reimann.
Kaars lässt Magdeburg jubeln
Hernach rissen die Gäste jedoch das Zepter an sich - und kamen mit ihrer ersten Chance gleich zum 1:0. Das Zustandekommen des Gegentreffers dürfte Scherning Kopfzerbrechen bereiten. Denn ein einfacher Doppelpass in Höhe der Mittellinie reichte aus, um die rechte Braunschweiger Abwehrseite auszuhebeln. Lubambo Musonda lief allen davon und passte auf den langen Pfosten zu Kaars, der per Knie seinen ersten Saisontreffer erzielte.
Braunschweig bemüht, aber harmlos
Die Magdeburger Freude über das Führungstor wurde allerdings recht schnell getrübt. Denn Coach Christian Titz musste bald darauf in seinem Spielgestalter Baris Atik (16.) sowie Defensiv-Spezialist Herbert Bockhorn (22.) zwei Akteure verletzungsbedingt auswechseln. Dadurch veränderte sich auch die Statik des Spiels etwas. Den Gästen kam ihre zuvor an den Tag gelegte Sicherheit im Aufbauspiel etwas abhanden. Die Eintracht generierte immer wieder Ballgewinne und war bemüht, durch schnelles Umschaltspiel Chancen zu kreieren.
Im letzten Drittel des Feldes mangelte es den Niedersachsen jedoch an Präzision und auch etwas Fortune im Abschluss. Insgesamt zeigten die "Löwen" im ersten Abschnitt jedoch eine ordentliche Leistung, auch wenn im Rückzugsverhalten erneut Defizite sichtbar wurden.
Magdeburger Doppelschlag sorgt für Entscheidung
Ein Umstand, der dem Scherning-Team kurz nach dem Seitenwechsel ein zweites Mal zum Verhängnis wurde. Diesmal verlor die BTSV-Verteidigung Kaars nach einem Pass von Jean Hugonet in die Tiefe aus den Augen. Der Niederländer umkurvte noch den nur halbherzig aus seinem Gehäuse kommenden Keeper Lennart Grill und war dann aus spitzem Winkel zum 2:0 erfolgreich.
Gegentor Nummer drei folgte lediglich vier Minuten später. Und abermals hinterließ die Eintracht-Abwehr keinen guten Eindruck. Einen Eckstoß hatten die Braunschweiger zunächst zwar noch klären können, über Umwege landetet der Ball jedoch bei Gnaka, der Grill aus wenigen Metern bezwang. Erneut stimmten Abstimmung und Zuordnung in der "Löwen"-Defensive nicht.
Braunschweig stürmt unentwegt, aber nur Philippe trifft
Immerhin: Die Moral stimmte bei der Eintracht. Mit viel Wut im Bauch initiierten die Hausherren trotz des scheinbar uneinholbaren Rückstandes Angriff um Angriff. Einen davon schloss der umtriebige Philippe in der 67. Minute erfolgreich ab.
Es blieb also eigentlich genug Zeit, um der Partie noch eine Wende zu geben und die zweite Saisonpleite abzuwenden. Auch an Chancen mangelte es nicht, die Eintracht ließ in vorderster Front aber die letzte Konsequenz vermissen. Und doch war die Vorstellung in den letzten 30 Minuten durchaus ein Mutmacher für die kommenden schweren Aufgaben.