Simakala wie in besten Zeiten - Osnabrück feiert ersten Saisonsieg
Der VfL Osnabrück feierte am Sonnabend seinen ersten Saisonsieg in der 3. Fußball-Liga. Vieles erinnerte beim 4:2 (1:1)-Erfolg gegen die SpVgg Unterhaching an die Aufstiegssaison 2022/23: Ba-Muaka Simakala drehte auf und der VfL traf spät zum Sieg.
Spätestens seit dem Last-Minute-Aufstieg in die Zweite Liga vor 15 Monaten sind die Osnabrücker die Könige der Nachspielzeit. Am Sonnabend gegen Unterhaching traf der VfL nach der 90. Minute gleich doppelt: Dave Gnaase verwandelte einen Handelfmeter (90.+2.), Joel Zwarts vollendete einen Konter zum Endstand (90.+6.). Zuvor hatte Ba-Muaka Simakala mächtig aufgedreht - auch das erinnerte verdächtig an vor zwei Jahren.
Der Neuzugang - vor zwei Wochen ablösefrei von Holstein Kiel zum VfL zurückgekehrt - war an fast jeder gefährlichen Aktion beteiligt und erzielte das erste Osnabrücker Tor der Saison selbst, das zweite legte er vor. Simakala und Osnabrück passen eben zusammen: 2022/23 hatte der heute 27-Jährige 19 Tore und neun Vorlagen zum Aufstieg beigesteuert.
Simakala macht das erste VfL-Tor der Saison
Das 1:0 der Osnabrücker war ein Zusammenspiel von gleich drei Neuzugängen: Yigit Karademir schickte Lion Semic auf dem rechten Flügel los, der 20-Jährige wimmelte Max Lamby ab und lief bis zur Torauslinie, legte dort clever zurück auf Simakala - der Rückkehrer traf mit rechts ins linke untere Eck (10.).
Die Führung hielt nur kurz, denn Unterhaching glich mit seinem ersten Angriff aus. Der 17-jährige Maximilian Hennig flankte von der linken Seite in den Strafraum, Luc Ihorst lief ein und schoss mit links ins rechte Eck - VfL-Kapitän Timo Beermann kam einen Schritt zu spät (13.).
Osnabrück war deutlich aktiver und spielfreudig - dank ihres Rückkehrers. Simakala-Lupfer in den Lauf von Bryang Kayo, der den Ball nicht am herausgeeilten Torwart Konstantin Heide vorbei bekam (16.). Simakala-Schuss, auf der Linie gestoppt von SpVgg-Kapitän Markus Schwabl (28.). Simakala-Ecke, wuchtiger Kopfball von Beermann - Heide tauchte ab und parierte (35.). Simakala-Flanke per Außenrist, die Mitspieler verpassen knapp (38.).
VfL verschläft den Start der zweiten Hälfte
Der Absteiger hätte längst führen müssen, kassierte stattdessen fast mit Wiederanpfiff das 1:2. Karademir verlor den Ball gegen Julian Kügel, der Fahrt aufnahm und am Strafraum auf Ihorst querlegte. Mit etwas Glück setzte sich der 24-Jährige gegen Dave Gnaase durch und machte aus kurzer Distanz das 2:1 für Unterhaching (46.). Zwei Tore aus zwei Chancen, ausgerechnet beide von Ihorst, der aus Damme in der Nähe von Osnabrück stammt und 2020/21 für den VfL spielte.
Kurz darauf schwächten sich die Bayern selbst: Manuel Stiefler foulte Bryang Kayo und sah Gelb-Rot (50.), was Osnabrücks Dominanz noch einmal vergrößerte. Erik Engelhardt glich mit einem Kopfball aus kurzer Distanz zum 2:2 aus, nach einer der vielen starken Simakala-Ecken (56.). Engelhardt hatte danach zudem zwei gute Chancen auf den Führungstreffer, köpfte aber drüber (73.) und traf beim Schuss aus der Drehung den Ball nicht voll (85.).
Joker Zwarts belohnt sich
Auffälligster Osnabrücker in der Schlussphase war nicht mehr Simakala, der in der 84. Minute ausgewechselt wurde, sondern Joker Zwarts. Der kräftige Stürmer wurde zweimal mit Distanzschüssen gefährlich (71. und 78.), machte vor dem Elfmeter clever den Ball fest und spielte ihn Knipping an die Hand - und belohnte sich selbst mit dem Tor zum 4:2.
Osnabrück holte damit den ersten Saisonsieg, einziger Wermutstropfen: Beermann verletzte sich kurz vor der Halbzeit, als er nach einem Luftzweikampf mit Kügel unglücklich auf die linke Schulter fiel. Der Abwehrchef wurde in der Pause ausgewechselt.