Pleiten, Pech und Pannen: Werder Bremen geht beim 1. FC Köln unter
Werder Bremen hat die Fortsetzung der Saison in der Fußball-Bundesliga komplett verpatzt. Im ersten Spiel nach der mehr als zweimonatigen Winterpause kamen die Grün-Weißen am Samstagabend beim 1. FC Köln mit 1:7 (1:5) gehörig unter die Räder.
Der Schlusspfiff um 20:19 Uhr dürfte für nahezu alle aus dem Bremer Team wie eine Erlösung gewirkt haben. Endlich vorbei! Doch die Gesichter der Werder-Profis sprachen auch Bände. Werder hatte seine höchste Saisonniederlage kassiert, bisher war es ein 1:6 bei Bayern München gewesen. Mehr noch: Die Grün-Weißen schrammten auch knapp an ihrer höchsten Bundesliga-Klatsche überhaupt vorbei. Dreimal kassierten sie ein 0:7 (zweimal gegen München, einmal gegen Eintracht Frankfurt) und 1981 ein 2:9 in Frankfurt.
"Das war unterirdisch von allen auf dem Platz. Wir waren gefühlt noch im Trainingslager und haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann", sagte Werders Marco Friedl. "Der Auftritt war bodenlos von uns allen", ergänzte Mitchell Weiser. Auch Trainer Ole Werner war konsterniert: "Unsere Leistung ist schwer in Worte zu fassen. Unterm Strich war das desaströs, da können wir uns nur entschuldigen."
Werder gerät nach eigenem Freistoß in Rückstand
Schon der Auftakt in die Partie ging für Bremen gründlich daneben - weil Marvin Ducksch die Ausführung eines Freistoßes missriet. Eigentlich war es eine aussichtsreiche Position für die Hanseaten, zentrale Lage, 22 Meter vor dem Kölner Tor. Doch der Werder-Stürmer verstolperte den Ball.
Köln konterte mit Wucht, hatte im Passpiel auch Glück, da der Ball etwas hin- und herflipperte. Doch schließlich gelangte das Spielgerät zum Ex-Hannoveraner Linton Maina, der Köln mit einem Flachschuss in Führung brachte (9.).
Bremen gedanklich noch in der Winterpause
Kann es noch unglücklicher laufen? Ja, es kann. Das sollten die mitgereisten Werder-Fans noch leidvoll erfahren müssen. Sechs Minuten später spielte erneut Ducksch eine unglückliche Rolle. Nach einem Einwurf zu ihm unterlief dem 28-Jährigen ein schwacher Querpass. Über den ehemaligen Bremer Florian Kainz gelangte der Ball zu Steffen Tigges, der auf 2:0 für Köln erhöhte (15.).
Und das nächste Kapitel der Pleiten, Pech und Pannen folgte zügig: Weiser ließ sich die Kugel abluchsen, Werder-Keeper Jiri Pavlenka versuchte, weit vor dem eigenen Tor zu retten - doch der Ball landete direkt bei Tigges, der aus 45 Metern zum 3:0 ins leere Tor traf (21.).
Der Albtraum aus Sicht der Werder-Fans wollte einfach nicht enden. Ellyes Skhiri schenkte den Norddeutschen das vierte Tor ein (30.), Denis Huseinbasic das fünfte (36.). Würde es im Fußball eine Auszeit geben, hätte sie Werner spätestens jetzt nehmen müssen - sein Team taumelte, spielte wie ein zukünftiger Absteiger.
Füllkrug sorgt mit seinem Tor für etwas Linderung
Immerhin: Die Gäste berappelten sich aus eigener Kraft zumindest ein klein wenig. Nach Ecke von Ducksch erzielte Nationalspieler Niclas Füllkrug mit einem sehenswerten Kopfball das 1:5 (38.). Tigges traf auf der anderen Seite kurz vor der Pause noch den Pfosten, aber auch so war das Resultat aus Bremer Sicht historisch - historisch schlecht. Erstmals ging Werder in der Bundesliga mit fünf Gegentoren in die Pause.
Werder kassiert weitere Gegentore
Das zarte, grün-weiße Pflänzchen Hoffnung ging schon bald nach Wiederbeginn jämmerlich ein. Nachdem Maina den Bremer Anthony Jung düpierte hatte, verwertete Skhiri die Hereingabe per Seitfallzieher zum 6:1 (54.) für die Rheinländer. Das Eigentor von Friedl zum 1:7 (76.) rundete den komplett missratenen Abend für die Norddeutschen entsprechend ab. Immerhin: Noch schlimmer wurde es nicht.