Trainer Hürzeler vom FC St. Pauli zu Brighton & Hove Albion

Stand: 16.06.2024 10:08 Uhr

Der FC St. Pauli muss sich nach dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga nach einem neuen Trainer umschauen. Erfolgscoach Fabian Hürzeler verlässt die Hamburger in Richtung England und heuert bei Brighton & Hove Albion an. Nach wochenlangen Spekulationen meldeten beide Clubs am Sonnabend Vollzug.

"Von Beginn des Auswahlprozesses an war Fabian einer der herausragenden Kandidaten", sagte Brightons Geschäftsführer Tony Bloom: "Er hat uns mit seiner außergewöhnlichen Arbeit bei St. Pauli auf sich aufmerksam gemacht. Er hat einen Spielstil, der mit der Art und Weise übereinstimmt, wie wir ein Team aus Brighton & Hove Albion spielen wollen, und ich bin zuversichtlich, dass es einer ist, den unsere Fans schätzen und genießen werden."

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St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler © IMAGO / Moritz Müller

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Hürzeler wird damit der jüngste Trainer in der Premier League, der stärksten Liga der Welt. Ein Karrieresprung, von dem der gebürtige Texaner vor rund eineinhalb Jahren vermutlich auch noch nicht zu träumen wagte. Seinerzeit war der frühere Jugendspieler des FC Bayern München einer von zwei Co-Trainern beim Kiezclub unter Timo Schultz. Nach der Entlassung des Vereinsurgesteins wurde Hürzeler zum Chefcoach befördert. Nun der Wechsel in die Premier League, der Hürzeler nicht leicht fällt.

"Mit dem Wechsel in die Premier League geht für mich ein Traum in Erfüllung." Fabian Hürzeler

"Den Verein zu verlassen, war eine der schwierigsten Entscheidungen überhaupt. Ich verstehe, dass viele von euch enttäuscht sind und möchte euch versichern, dass ich diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen habe", teilte der 31-Jährige auf Instagram mit. "Ich entscheide mich nicht gegen etwas, sondern für etwas Neues. Für eine sehr große Herausforderung und Chance", schrieb Hürzeler weiter.

Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Zunächst führte er den Hamburger Stadtteilclub aus der unteren Tabellenhälfte fast noch zum Aufstieg, in der darauffolgenden Serie gelang dann als Zweitliga-Meister der Sprung in die Bundesliga. Das weckte Begehrlichkeiten bei anderen Clubs. Und obwohl der 31-Jährige seinen Vertrag bei St. Pauli nach langem Hin und Her erst im März verlängert hatte, verlässt er den Kiezclub nun.

"Werder St. Pauli immer in meinem Herzen tragen"

"Nach vier gemeinsamen Jahren endet meine Reise beim FC St. Pauli. Ich bin dem Verein, den Fans und allen Verantwortlichen sehr dankbar für die gemeinsame Zeit und für das, was wir zusammen erreicht haben", so Hürzeler. "Es war mir eine Freude, diesen besonderen Verein ein Stück auf seinem Weg begleiten zu dürfen. Mit dem Wechsel in die Premier League geht für mich ein Traum in Erfüllung, aber ich werde St. Pauli und die unvergesslichen Momente, die wir geteilt haben, insbesondere den Aufstieg in die Bundesliga, immer in meinem Herzen tragen."

Von den Club-Verantwortlichen gab es viele Komplimente. "Fabian hat sowohl als Co- als auch als Cheftrainer des FC St. Pauli hervorragende Arbeit geleistet. Uns war bewusst, dass er damit auch für andere Clubs interessant werden könnte", sagte Sportchef Andreas Bornemann. "Wir wären gerne weiter den Weg mit ihm gegangen, respektieren aber den Wunsch, die Chance zu ergreifen, in der Premier League zu arbeiten. Wir wünschen Fabian alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft."

"Abgang von Fabian ist ein Verlust für den Verein"

Für Präsident Oke Göttlich ist das Interesse von internationalen Clubs ein Beleg für die gute Arbeit, die in den vergangenen Jahren durch Bornemann in der sportlichen Leitung angestoßen worden sei. "Der Abgang von Fabian ist ein Verlust für den Verein, aber auch die Bestätigung unseres Weges, uns durch Transfererlöse sukzessive weiterzuentwickeln. Ich möchte Fabian für die sportlich wunderbaren Jahre danken und wünsche mir, dass wir im kooperativen Austausch bleiben."

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St. Pauli kassiert hohe Ablösesumme

Wie lange das Arbeitspapier Hürzelers bei St. Pauli noch datiert war, ist unbekannt. Doch dem Neu-Bundesligisten wird der Abgang seines Trainers wohl durch eine hohe Ablösesumme versüßt. Medienberichten zufolge soll Brighton einen hohen einstelligen Millionen-Betrag an den Kiezclub überweisen.

Beim Club von Nationalspieler Pascal Groß unterschrieb Hürzeler einen Vertrag bis Sommer 2027. Am 2. Juli soll er offiziell bei einer Pressekonferenz vorgestellt werden. Schon seit Tagen wurde in zahlreichen Medien über den sich anbahnenden Wechsel berichtet. Zuletzt soll es zwischen den Vereinen nur noch um die Ablöse gegangen sein. Spekulationen zufolge liegt die Summe bei bis zu neun Millionen Euro. Das wäre die bislang höchste Transfereinnahme in der Geschichte der Hamburger.

Bei den "Seagulls" tritt der 31-Jährige die Nachfolge des Italieners Roberto De Zerbi an. Der 44-Jährige legte sein Amt nach dem Saisonende nach zwei Jahren trotz laufenden Vertrags nieder. Hürzeler hatte De Zerbi und Brightons Fußball wiederholt als Vorbild für seine eigene Spielidee bezeichnet, war im Januar noch als Zuschauer an Englands Südküste.

Hürzeler-Nachfolge ungeklärt

Wer am Millerntor auf Hürzeler folgt, ist noch ungeklärt. Mögliche Kandidaten wären Urs Fischer (zuletzt Union Berlin) und Thomas Letsch (VfL Bochum). Laut dem "Hamburger Abendblatt" soll auch Danny Galm ein Thema bei St. Paulis Verantwortlichen sein. Der 38-Jährige machte sich jahrelang einen Namen im Nachwuchsbereich, bevor er in der vergangenen Saison den Drittligisten SV Sandhausen übernahm. Dort wurde Galm allerdings bereits nach 15 Spielen von seinen Aufgaben entbunden.

Gut möglich aber auch, dass St. Paulis Sportlicher Leiter Bornemann einem bis dato im Profifußball noch weitgehend unbekannten Trainer das Vertrauen schenkt. Damit lag der 52-Jährige ja schon einmal goldrichtig - bei Fabian Hürzeler.

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