Nach Krawallen: Hansa Rostock will Stadion-Sicherheit verbessern
Als Konsequenz aus den Ausschreitungen während des Spiels gegen Schalke 04 will Hansa Rostock die Sicherheit im Ostseestadion verbessern.
Nach den Ausschreitungen während der Zweitliga-Partie gegen den FC Schalke 04 (0:2) am vergangenen Sonntag will Hansa Rostock im Ostseestadion die Sicherheitsvorkehrungen zwischen Gäste- und Heimbereich noch einmal erhöhen. "Wir werden uns die baulichen Gegebenheiten anschauen und überlegen, wie wir die Glasfront verstärken können. Das Problem sollte bis zum nächsten Liga-Heimspiel im Januar behoben sein", versprach Hansas Vorstandsvorsitzender Robert Marien am Montag.
Innenminister: Fans auch mal ausschließen
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) forderte von den Fußballvereinen besser vorzubeugen, um das Gewaltrisiko in ihren Stadien zu senken. Dazu gehöre auch, "dass Vereine sich auch mal sehr klar von Fangruppen distanzieren und sie im Zweifel auch mal nicht zu den Spielen zulassen", sagte Pegel dem NDR Nordmagazin. Dabei gehe es um Problemfans, "die solche Eskalationen herbeiführen".
Schalke wartet auf Erkenntnisse
Die Schalke-Anhänger waren am Sonntag besonders in den Fokus geraten. Der Verein teilte mit, dass die Aufarbeitung andauere und der Club die Erkenntnisse von Hansa Rostock und der zuständigen Behörden abwarte. Gleichwohl hieß es: "Die Ausschreitungen im Stadion sind nicht zu akzeptieren und werden, sollte eine klare und eindeutige Identifizierung durch die Behörden erfolgen, Konsequenzen für diese Personen nach sich ziehen."
Fans zertrümmerten Glaswand
Einige der 2.200 mitgereisten Schalke-Fans hatten nach Angaben der Polizei in der ersten Hälfte durch massive Gewalt mit Schlagwerkzeugen eine Glasabtrennung im Gästeblock zerstört. Dadurch gelangten sie in einen abgesperrten Blockbereich, der als Puffer zwischen beiden Fan-Lagern auf der Südtribüne geschaffen worden war. Auf der Südtribüne sind Hansas Ultra-Fans "beheimatet". In keinem anderen Bundesliga-Stadion liegen die Fan-Blocks so nah beieinander.
Polizist, Ordner und Sanitäter verletzt
Als Reaktion auf die Zerstörung der Glaswand bewegten sich Hansa-Anhänger in Richtung Gästeblock und versuchten, einen Sicherheitszaun zu überwinden. Dabei beschossen sich die Anhänger beider Lager mit Raketen und Böllern. Schiedsrichter Nicolas Winter unterbrach die Partie für rund 30 Minuten. Die Polizei griff ein und drängte beide Fangruppen zurück. Ein Beamter sowie zwei Mitarbeiter des Ordnungsdienstes wurden leicht verletzt. Im Gäste-Fanblock wurde ein Sanitäter körperlich angegriffen. Die Polizei wertet nun Videomaterial aus und nahm eine Anzeige wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs auf.
Schalke-Fans in Rostock ausgeraubt
Nach der Partie wurden in Rostock zudem mehrere Schalke-Fans von 15 bislang unbekannten Personen attackiert. Ein 28-Jähriger wurde geschlagen und am Boden liegend getreten, wie die Polizei berichtete. Die Unbekannten raubten Fan-Utensilien des Mannes und von einem seiner Begleiter.