Kommentar zu Eintracht Braunschweig: Kontinuität ist der Schlüssel
Eintracht Braunschweig hat den Klassenerhalt am vorletzten Spieltag durch einen Sieg gegen Wehen Wiesbaden perfekt gemacht. Die Basis, eine weitere Zittersaison zu vermeiden und ein erfolgreicheres drittes Zweiliga-Jahr zu spielen, ist vorhanden, meint NDR Reporter Patrick Halatsch in seinem Kommentar.
Geschafft. Eintracht Braunschweig bleibt ein weiteres Jahr zweitklassig. Danach sah es lange nicht aus. Noch Anfang November 2023, nach mehr als einem Drittel der Saison, waren die "Löwen" fast abgeschlagen Tabellenletzter - mit mickrigen fünf Punkten und sieben Zählern Rückstand auf den Abstiegsrelegationsplatz.
Nach dem trostlosen 0:3 bei Aufsteiger Elversberg entließ die Eintracht den erfolglosen Trainer Jens Härtel, Marc Pfitzner übernahm für das Niedersachsenderby gegen Hannover (0:2), dann kam Daniel Scherning. Ein Glücksgriff - und der Schlüssel zum Klassenerhalt.
Der neue, eher noch unbekannte Übungsleiter drehte an den richtigen Stellschrauben: Er stabilisierte die bis dahin nicht zweitliga-taugliche Defensive, machte Ermin Bicakcic zum Abwehr-Boss und setzte taktisch konsequent auf schnelles Umschaltspiel. Die kleine personelle Rochade, Fabio Kaufmann von Außen weiter ins Zentrum zu ziehen und im Sturm auf den Franzosen Rayan Philippe zu setzen, der unter Vorgänger Härtel so gut wie keine Rolle spielte, ewiesen sich als goldrichtig.
Mit Scherning kehrt der Glaube zurück
Vor allem aber vermittelte Scherning mit seinem Dienstantritt Anfang November neuen Mut. Der Last-Minute-Sieg bei seinem Debüt gegen Abstiegskonkurrent Osnabrück (3:2) war wie ein Fanal, er war ein Wendepunkt. Dieser Erfolg, vor allem die Art und Weise des Zustandekommens, schweißte zusammen und brachte den Glauben zurück, das Unmögliche doch noch zu schaffen.
In der Rückrunden-Tabelle belegen die Löwen einen Platz im oberen Drittel. Die Basis, eine weitere Zittersaison zu vermeiden und ein erfolgreicheres drittes Zweiliga-Jahr zu spielen, ist vorhanden. Diese Chance sollte die Eintracht nutzen, indem sie auf der Bank und im Team auf Kontinuität setzt. Kein radikaler Umbau, sondern den vorhandenen Kader nur mit wenigen, aber gezielten Verstärkungen ergänzen. So wie das zuletzt erfolgreich in der sportlichen Führung mit der Installation früher verdienter Legenden schon gelungen ist.