Holstein Kiel trifft auf Favoritenschreck Erzgebirge Aue
Holstein Kiel will heute gegen Erzgebirge Aue den nächsten Schritt in Richtung Bundesliga machen. Von der Papierform her ist die KSV klar favorisiert. Doch der dreimalige DDR-Meister hat schon andere Aufstiegsanwärter gepiesackt.
Sowohl der Hamburger SV (3:3) als auch der VfL Bochum (0:1) ließen zuletzt auswärts Federn gegen die Sachsen. Und auch die "Störche" kamen in der Hinrunde nicht über ein 1:1 in Aue hinaus. Dieses Remis fiel bei genauerer Betrachtung aber in die Rubrik "Punktgewinn", spielten die Schleswig-Holsteiner nach einer Roten Karte gegen Phil Neumann in der 15. Minute doch sehr lange in Unterzahl. Gerade noch mal mit einem blauen Auge davongekommen waren sie damals also die Kieler gegen die "Veilchen".
Und deren Trainer Dirk Schuster kündigte der KSV auch für heute (13 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) einen harten Kampf an: "Wir wollen dem nächsten Großen von da oben in der Tabelle ein Bein stellen. Wenn man dazu so eine weite Reise vor sich hat, möchte man außer guten Eindrücken unbedingt etwas mitbringen."
Werner rechnet mit Spiel auf Augenhöhe
Holstein-Coach Ole Werner vernahm die forsche Ansage des einstigen knallharten Verteidigers natürlich. Doch statt kess zu kontern, lobte der 32-Jährige den Favoritenschreck. "Das ist eine Mannschaft, die von den Rahmenbedingungen - wenn ich über den Kader und die finanziellen Möglichkeiten spreche - mit uns auf Augenhöhe ist. Und deswegen müssen wir auch von einem Spiel auf Augenhöhe ausgehen", sagte der Trainer. Insbesondere das Umschaltspiel der Auer sei "sehr, sehr gut", erklärte Werner. Dementsprechend sei es wichtig, sich selbst Torchancen zu erspielen, "ohne ins offene Messer zu laufen".
Bittere Fürth-Pleite "kein Thema" mehr
In puncto Effizienz muss sich die KSV im Vergleich zur Partie am vergangenen Montag bei der SpVgg Greuther Fürth (1:2) unbedingt steigern, will sie im Aufstiegskampf nicht erneut wichtige Punkte liegen lassen. Denn gegen die Franken stimmte bei den Norddeutschen 70 Minuten lang alles - außer der Abschluss. "Da haben wir vielleicht die beste Auswärtsleistung gezeigt. Es ist einfach ärgerlich, dass wir ohne Zählbares nach Hause gefahren sind", sagte Werner, der jedoch versicherte, dass das Spiel "kein Thema" mehr sei.
Bartels zurück, Serra-Einsatz ungewiss
Gut für die "Störche", dass in Fin Bartels der beste Scorer (vier Tore/sechs Vorlagen) nach abgesessener Gelbsperre ins Team zurückkehren wird. Dagegen fällt Innenverteidiger Stefan Thesker nach einem Teilanriss der Achillessehne für einige Wochen aus. "Das ist ein herber Verlust für uns", meinte Werner. Ob er Stürmer Janni Serra nach einem Muskelfaserriss in der Wade schon in den Kader nehmen wird, ließ er offen.
Mögliche Aufstellungen
Holstein Kiel: Gelios - Dehm, Lorenz, Wahl, Kirkeskov - Meffert, Mühling, Hauptmann - Bartels, Lee, Mees
Erzgebirge Aue: Männel - Strauß, Gonther, Gnjatic, Bussmann - Samson, Fandrich, Zolinski, Hochscheidt - Krüger, Testroet