Hannover 96 belohnt sich nicht - 1:1 in Düsseldorf
Hannover 96 hat in der 2. Liga Platz eins verpasst. Nach zwei unterschiedlichen Spielhälften mussten sich die Niedersachsen mit einem 1:1 (1:0) im direkten Duell mit Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf begnügen.
Die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl konnte sich für ein über weite Strecken gutes Auswärtsspiel nicht belohnen. Ein unnötiges Foul von Jannik Dehm und ein daraus resultierender Strafstoß brachten die Gastgeber im zweiten Durchgang zurück in die Partie (59.), die die Niedersachsen bis dahin klar dominiert hatten. Cedric Teuchert hatte 96 im ersten Durchgang in Führung gebracht (7.).
"Ich glaube, das 1:1 ist für alle in Ordnung." Hannovers Torschütze Cedric Teuchert
Hannover verpasste durch das Remis bei den Rheinländern den dritten Sieg in Folge und den Sprung an die Tabellenspitze. Torwart Ron-Robert Zieler sprach nach der Partie von einem "Spitzenspiel": "Beide Mannschaften hatten in den vergangenen Wochen Momentum aufgebaut. Die Qualität heute war sehr, sehr hoch." Der 96-Kapitän haderte mit der Strafstoß-Entscheidung durch den VAR, die zum Ausgleich führte: "Da hätte man nicht einschreiten brauchen, das war keine absolute Fehlentscheidung. In England hätten sie mit dem Kopf geschüttelt, das wäre nie ein Elfmeter gewesen."
Torschütze Teuchert sagte: "Wir haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gezeigt. Wir wussten, dass Düsseldorf spielerische Lösungen sucht und auch findet. Aber wir haben die meisten Situationen gut ausgehalten. Ich glaube, das 1:1 ist für alle in Ordnung."
Teuchert trifft mit Hannovers erstem Angriff
In den Anfangsminuten pressten die Düsseldorfer die Leitl-Elf tief in die eigene Hälfte. Doch als sich die Niedersachsen erstmals vom Druck der Fortunen befreien konnten, gingen sie prompt in Führung. Marcel Halstenberg eroberte im Mittelfeld den Ball und bediente Teuchert mit einem mustergültigen Schnittstellenpass. Nach einem kurzen Kontakt schloss der Stürmer überlegt mit links ins lange Eck ab - das frühe 1:0 (7.).
Das Tor gab Hannover nach den zwei überzeugenden Siegen in Fürth (3:1) und gegen Osnabrück (7:0) zusätzliches Selbstvertrauen. Die Gastgeber mühten sich, bissen sich aber an den gut gestaffelt stehenden Niedersachsen die Zähne aus. So war es eine Standardsituation, die erstmals Gefahr für das Tor von Zieler brachte: Verteidiger Jordy de Wijs köpfte nach einer Ecke knapp am langen Pfosten vorbei (23.).
96 mit der besseren Spielanlage
Glück in dieser Szene für 96, das ansonsten das Spiel gut im Griff hatte, zweikampfstärker war und gefälliger kombinierte - wie in der 31. Minute: Über Teuchert und Havard Nielsen landete der Ball bei Louis Schaub, dessen Schlenzer de Wijs gerade noch blockte. Oder in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs, als Florian Kastenmeier einen strammen Teuchert-Schuss mit einem starken Reflex im kurzen Eck entschärfte (45.+2).
Tzolis-Tor verändert das Spiel komplett
Auch nach Wiederbeginn hatten die Niedersachsen zunächst die Spielkontrolle, ohne jedoch gefährlich nach vorne zu werden. Und hinten leisteten sie sich einen Fehler, der prompt zum Ausgleich führte. Dehm traf Fortuna-Außenbahnspieler Christos Tzolis am Fuß, nach Ansehen der VAR-Bilder entschied Schiedsrichter Florian Lechner auf Strafstoß. Tzolis verwandelte trocken in den rechten Winkel (59.).
Das Tor verschob die Statik des Spiels komplett. Jetzt waren die Rheinländer am Drücker und gingen durch einen satten Linksschuss von de Wijs beinahe in Führung, Zieler parierte stark (66.). Sechs Minuten später blockte Phil Neumann einen Volleyschuss von Düsseldorfs Mittelstürmer Vincent Vermeij.
Zieler rettet gegen Zimmermann
Die Leitl-Elf hielt gut dagegen, kam bis auf wenige Momente allerdings kaum noch aus der eigenen Hälfte. Die Fortuna zog in der Schlussphase ein wahres Powerplay auf, doch mit ein wenig Glück, viel Einsatz und Zieler, der in der 85. Minute gegen Matthias Zimmermann rettete, hielt das Unentschieden.