HSV-Trainingsstart mit Pherai und Öztunali - und großen Ambitionen
25 Tage nach der Relegations-Pleite gegen den VfB Stuttgart hat der HSV mit der Vorbereitung auf seine sechste Zweitliga-Saison begonnen. Nach den Leistungstests der vergangenen zwei Tage bat Chefcoach Tim Walter am Freitag seine Fußballer erstmals zum Training. Die nächste Aufstiegs-Mission hat begonnen.
Auf dem Trainingsgelände neben dem Volksparkstadion durften die rund 300 Fans auch die drei Neuzugänge Immanuel Pherai (Eintracht Braunschweig), Levin Öztunali (Union Berlin) und Guilherme Ramos (Arminia Bielefeld) begrüßen. Letzterer trainierte jedoch nach seiner Schulterverletzung ebenso individuell wie Laszlo Benes (Muskelverletzung) und Andras Nemeth (Knöchelbruch).
Nicht dabei beim Aufgalopp waren Ludovit Reis, Anssi Suhonen, Ransford Königsdörffer und Valon Zumberi, die nach Länderspiel-Einsätzen noch einige Tage Extra-Urlaub haben. Dafür beorderte Walter die Nachwuchsspieler Hannes Herrmann (Tor), Nicolas Kisilowski, Tom Sanne und Omar Megeed zum Profitraining.
Boldt: Gegen Schalke gleich ein Zeichen setzen
Walter hielt im Volkspark eine kleine Ansprache - und schon ging es los. Im erwarteten Duell um den Aufstieg mit den beiden Bundesliga-Absteigern Schalke 04 und Hertha BSC hat der HSV keine Zeit zu verlieren - und wird schnell wissen, wo er steht. Denn: Zum Auftakt der Saison empfangen die Hanseaten am 28. Juli Schalke (20.30 Uhr), am dritten Spieltag geht es gegen die Berliner.
"Wir sind von Jahr zu Jahr nähergekommen, wir waren immer eng dran, und jetzt versuchen wir endlich durch die Tür zu gehen." HSV-Vorstand Jonas Boldt
"Es ist schön, dass jetzt wieder gekickt wird", sagte Club-Vorstand Jonas Boldt und betonte, dass "die Ziele ambitioniert bleiben". Im sechsten Anlauf will der Club endlich den Niederungen der Zweiten Liga entkommen. Boldt erwartet, dass die Mannschaft gleich zum Ligastart gegen Schalke ein Zeichen setzen wird: "Wir wollen von Anfang an da sein, da ist so ein Auftakt natürlich genau das, was man sich wünscht."
Keine Ausreden mehr für Tim Walter
Auch dank Milliardär Klaus-Michael Kühne sind die Voraussetzungen diesmal vielleicht so gut wie noch nie. Leistungsträger wie Stürmer Robert Glatzel, Mittelfeld-Mann Ludovit Reis oder Torhüter Daniel Heuer Fernandes konnten gehalten werden. Zudem wurde der Kader in der Breite verstärkt. Ausreden gibt es für Walter eigentlich nicht mehr. "Tim, auf ein Neues" rief ein Anhänger am Freitag.
Noch sei der Kader nicht komplett, sagte Boldt, aber es sei "schon ein gutes Konstrukt". Gesucht werden noch Verstärkungen für die Abwehr und das defensive Mittelfeld als Ergänzung zu Jonas Meffert.
Ambrosius nach Osnabrück?
Ein Trio steht bei den Hamburgern vor dem Abschied. Torhüter Marko Johansson, zuletzt an den VfL Bochum ausgeliehen, befindet sich auf Vereinssuche. Stephan Ambrosius ebenfalls. Der Abwehrmann, im Gegensatz zu Johansson am Freitag im Volkspark dabei, verhandelt offenbar mit Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück.
An Robin Meißner, der den HSV ebenfalls verlassen darf, soll Drittligist Dynamo Dresden interessiert sein. Der Angreifer war zuletzt an Viktoria Köln verliehen.
Donnerstag ins Trainingslager nach Österreich
Schon am Sonntag bestreiten die Hanseaten ihr erstes Testspiel beim Landesligisten FC Verden 04 (15 Uhr), der vom früheren Werder-Profi und gebürtigen Hamburger Frank Neubarth trainiert wird. Am Donnerstag (6. Juli) reist der HSV-Tross für zehn Tage ins österreichische Trainingslager nach Kitzbühel. Dort stehen zwei Testspiele gegen Viktoria Pilsen (7. Juli) und RB Salzburg (15. Juli) an.
Zweitliga-Start ist schon in vier Wochen. Der HSV trifft dann beim Saison-Eröffnungsspiel auf Schalke, in der ersten Runde des DFB-Pokals treten die Hamburger am 13. August (13 Uhr) beim Drittligisten Rot-Weiss Essen an.