Fadenkreuz-Banner: Kind erstattet Anzeige - 96 kündigt Maßnahmen an
Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat am Montag auf die geschmacklosen Transparente im Gästeblock beim Auswärtsspiel in Hamburg reagiert. Während Profi-Geschäftsführer Martin Kind Anzeige erstatten wird, kündigte der Club Maßnahmen an.
"Es ist bekannt, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft tätig wird. Martin Kind wird aber auch selbst Anzeige erstatten", schrieb der Verein in einer Mitteilung.
Beim 4:3 der Niedersachsen am Freitagabend waren im Laufe der zweiten Halbzeit im 96-Fanblock drei Banner gezeigt worden, auf denen die stilisierten Konterfeis führender Personen der möglichen strategischen DFL-Partner CVC und Blackstone sowie von 96-Geschäftsführer Kind im Fadenkreuz gezeigt worden waren. Das Spiel wurde daraufhin für mehr als 30 Minuten unterbrochen.
96: Sicherheitsstrukturen werden verändert
Hannover kündigte an, seine Sicherheitsstrukturen aufgrund der Vorgänge in den vergangenen Wochen und Monaten zu überprüfen und zu verändern. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Teile des für die kommende Saison geplanten veränderten Sicherheitskonzeptes noch in dieser Spielzeit umgesetzt würden, hieß es. "Dass Fanszenen ihre Vorbehalte äußern, ist vollkommen legitim. Die Wahl der Mittel muss jedoch angemessen bleiben", so 96.
Seit Wochen anhaltende Aktionen gegen DFL-Pläne
Seit Wochen protestieren Fans mit immer intensiveren Aktionen gegen die Pläne der DFL. Kind steht besonders im Fokus, er soll im Dezember für den Investoren-Einstieg gestimmt und damit gegen die Anweisung des Muttervereins gehandelt haben. Ohne die Stimme des 79-Jährigen, der seit langer Zeit im Clinch mit der Clubführung des e.V. liegt, wäre der Deal gescheitert. Fan-Organisationen und auch einige Clubs fordern daher eine Wiederholung der Abstimmung.
"Dass Fanszenen ihre Vorbehalte äußern, ist vollkommen legitim. Die Wahl der Mittel muss jedoch angemessen bleiben." Hannover 96
Hannover 96 sieht das kritisch: "Nach der Abstimmung im Dezember hat kein Verein innerhalb der Widerspruchsfrist Einspruch eingelegt. Damit ist der Vorgang formaljuristisch abgeschlossen", so der Club in der Mitteilung. Über das weitere Verfahren müsse nun die DFL entscheiden.