FC St. Pauli will heute in Augsburg punkten - Smith und Saliakas wieder fit
Zwei Spiele, zwei Niederlagen, kein Tor - das Abenteuer Fußball-Bundesliga ist für den FC St. Pauli bisher nicht vergnügungssteuerpflichtig. Gegen den FC Augsburg will die Elf von Trainer Alexander Blessin heute endlich die ersten Zähler im Oberhaus einfahren - und darf sich auf drei Rückkehrer freuen.
Manolis Saliakas, Eric Smith, Elias Saad und jüngst Connor Metcalfe - diese vier Kiezkicker fielen in den vergangenen Tagen verletzungsbedingt aus. Abwehrchef Smith ist aber vor dem Gastspiel heute bei den bayrischen Schwaben (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) überraschend fit geworden. "Wir sind zuerst von einer schlimmeren Verletzung ausgegangen. Das hat sich nicht bewahrheitet", sagte Trainer Blessin am Freitag bei der Pressekonferenz. Smith sei nach seinen Adduktoren-Problemen voll einsatzfähig. "Er hat das Tempo schnell wieder erhöht. Der Einstieg ist sehr gut gelungen."
Der 27 Jahre alte Schwede hatte zudem doppelten Grund zur Freude: Er wurde in dieser Woche Vater einer Tochter.
Saliakas ist fit, Metcalfe noch angeschlagen
Etwas länger verletzt war zuletzt Saliakas. Doch der griechische Rechtsverteidiger hat seine Muskel-Verletzung auskuriert und kann endlich ins Bundesliga-Geschehen eingreifen. Saliakas dürfte aufgrund seiner gefährlichen Flankenläufe in die Startelf rücken, auch wenn Blessin sich am Freitag zu dieser Personalie noch nicht in die Karten schauen lassen wollte.
Auf Metcalfe wird der Trainer am Sonntag hingegen verzichten müssen: "Bei Connor sind wir vom schlimmsten ausgegangen. Nähere Untersuchungen zeigten dann allerdings hier, dass es bei seiner Verletzung um Tage und nicht um Wochen geht", stellte der Coach klar. Ein Einsatz gegen Augsburg käme für den australischen Nationalspieler aber wohl noch zu früh.
St. Pauli und die anhaltende Systemfrage
Sein Ausfall macht bei St. Pauli allerdings die Systemfrage auf - wieder einmal. Über nichts wurde in der Länderspielpause medial und unter den Anhängern der Hamburger mehr diskutiert, als über die Formation: 3-4-3 oder 3-5-2? Angesprochen auf eine mögliche Umstellung des Systems aufgrund der Verletzung von Metcalfe sagte Blessin, gerade auswärts wolle er "nicht große Änderungen vornehmen" und "stabil stehen".
Ein offensiveres 3-4-3 mit Dapo Afolayan und Saad von Beginn an wäre allerdings möglich, da der tunesische Nationalspieler wieder fit ist: "Er hat die letzten zwei Einheiten ohne Schmerzen trainiert und ist voll einsatzfähig", sagte Blessin. Von Beginn an spielen wird der 24-jährige Aufstiegsheld wohl wieder einmal nicht. Bessere Karten hat diesbezüglich Carlo Boukhalfa, den der Coach für seine Trainingsleistung lobte.
Blessin lobt Gegner Augsburg
Es bleibt also wohl beim 3-5-2-System, was auch am Gegner liegt. "Ich schätze Augsburg als gutes, kompaktes Team ein", sagte der gebürtige Stuttgarter über den kommenden Gegner der Braun-Weißen. "Wir wissen wo ihre Stärken liegen, aber wir wollen etwas Zählbares mitnehmen nach Hamburg", führte der Übungsleiter fort.
Sollte dies nicht gelingen, ist wohl auch die letzte Aufstiegseuphorie am Millerntor endgültig verflogen. Noch sei die Atmosphäre allerdings gut, wie Blessin beteuerte: "Im Team herrscht eine sehr gute, konzentrierte Stimmung. Wir haben ganz gut performt bisher, was sind die letzten drei bis vier Prozent. Aber jeder weiß, dass wir noch ein paar Kohlen ins Feuer werfen müssen." Am Sonntag wäre ein guter Zeitpunkt, damit anzufangen.
Mögliche Aufstellungen:
Augsburg: Labrovic - Wolf, Gouweleeuw, Schlotterbeck, Giannoulis - Jakic - Rexhbecaj, Maier - Vargas - Mounié, Essende
St. Pauli: Vasilj - Smith, Wahl, Mets - Saliakas, Irvine, Treu - Wagner, Boukhalfa - Eggestein, Guilavogui