St. Paulis Jackson Irvine während des Spiels gegen Union Berlin © Witters Foto: Ottmar Winter

0:1 bei Union Berlin - St. Paulis Bundesliga-Fehlstart perfekt

Stand: 31.08.2024 11:02 Uhr

Zweites Spiel, zweite Niederlage: Der FC St. Pauli hat am Freitagabend auch bei Union Berlin verloren und wartet weiter auf den ersten Bundesliga-Punkt und das erste Bundesliga-Tor.

von Sebastian Ragoß

Der Fehlstart ist also perfekt für das Team des neuen Trainers Alexander Blessin, das zum Auftakt am Millerntor mit 0:2 gegen den 1. FC Heidenheim verloren hatte. "Ich finde, dass wir kein schlechtes Spiel gemacht haben", sagte St. Paulis Abwehrspieler Hauke Wahl am ARD-Mikrofon: "Der Unterschied zur Zweiten Liga ist, dass Kleinigkeiten entscheidend sind."

Doch obwohl die Saison noch jung ist, stellen sich bereits grundsätzliche Fragen beim Aufsteiger: Reicht die Qualität in der Offensive für die Bundesliga, gerade nach dem Abgang von Marcel Hartel?

Und ist Blessins 3-5-2-System ohne Außenstürmer das richtige für diese Mannschaft, wenn zwei der besten Spieler der vergangenen Saison (Oladapo Afolayan und Elias Saad) die meiste Zeit nur noch Zuschauer von der Ersatzbank sind?   

Wieder ein Gegentor nach einer Ecke

Derzeit beraubt sich St. Pauli der eigenen Stärken und zeigt Schwächen, die es in der Aufstiegssaison kaum gegeben hatte. Beispielsweise eine Anfälligkeit bei Standards. Gegen Heidenheim fiel der zweite Treffer nach einer Ecke und am Freitagabend brachte Union eine ebensolche auf die Siegerstraße: Benedict Hollerbach traf nach einem zu kurz geklärten Kopfball aus 17 Metern (34.), hatte dabei allerdings Glück, dass Karol Mets unhaltbar abfälschte.

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Zuvor hatten sich die Teams in der Wuhlheide eine - freundlich ausgedrückt - umkämpfte Partie geliefert. St. Pauli zeigte die spielerisch besseren Ansätze, ohne dabei irgendeine Gefahr auszustrahlen. Siehe: fehlende Außenstürmer. Die Berliner boten noch weniger, doch nach dem glücklichen 1:0 für Union entwich bei den Hamburgern die Energie wie kurz zuvor dem Ball die Luft.

Union-Keeper Rönnow beschäftigungslos

Jordan Siebatcheu hatte nach einem Fehler von Hauke Wahl das 2:0 auf dem Fuß, war aber etwas überrascht von der sich ergebenen Chance (36.). Der vermeintliche K.o. blieb St. Pauli erspart, nicht aber der Verlust von Abwehrchef Eric Smith, der fünf Minuten vor der Pause verletzt ausgewechselt werden musste.

Nach einer guten Stunde kamen Saad und Afolayan schließlich auf den Platz - die Hamburger hatten frisches Blut bitter nötig. Denn Union kontrollierte entspannt das Geschehen.

Der Doppel-Wechsel belebte das Spiel der Hamburger, doch Union-Keeper Frederik Rönnow blieb weiterhin interessierter Zuschauer, ohne sein Können zeigen zu müssen. Bezeichnenderweise hatte der eingewechselte Abwehrspieler Adam Dzwigala in der 77. Minute nach einem Eckball die bis dahin beste Chance für St. Pauli.

Es folgte nur noch eine weitere, Sekunden vor dem Ende der Nachspielzeit: Afolayan prüfte Rönnow mit einem Flachschuss. Doch das war zu wenig für den Aufsteiger, der in der anstehenden Länderspielpause lieber nicht auf die Bundesliga-Tabelle schauen sollte und sich einige Gedanken machen wird.

2.Spieltag, 30.08.2024 20:30 Uhr

Union Berlin

1

FC St. Pauli

0

Tore:

  • 1:0 Hollerbach (34.)

Union Berlin: Rønnow - Doekhi, Vogt, Leite - Haberer, Tousart (67. Schäfer), Khedira, Rothe (89. Querfeld) - Vertessen (67. Benes), Hollerbach (78. Skarke) - Siebatcheu (89. Jeong)
FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith (40. Dzwigala), Mets - Treu, R. Wagner (61. Saad), Irvine, Ritzka (83. Boukhalfa) - J. Eggestein (83. Albers), Guilavogui (61. Afolayan), Metcalfe
Zuschauer: 22012 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 31.08.2024 | 19:30 Uhr

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