Fehlstart beim Bundesliga-Comeback: St. Pauli unterliegt Heidenheim
Der FC St. Pauli ist mit einer Heimniederlage in die Bundesliga-Saison gestartet. Gegen den 1. FC Heidenheim verlor der Aufsteiger am Sonntagnachmittag am Millerntor trotz einer ansehnlichen Leistung mit 0:2 (0:0).
Ansehnlich deshalb, weil sich die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin engagiert und lauffreudig präsentierte und gegen die Gäste aus Baden-Württemberg lange das bessere Team war und mehr Torchancen kreierte. Es fehlte letztlich die Präzision im Abschluss, von Heidenheim war hingegen offensiv wenig zu sehen. Ein Konter und ein Eckball reichten und brachen den Hamburgern schließlich das Genick.
Sportchef Andreas Bornemann sprach von einer "ärgerlichen" und "unglücklichen" Niederlage: "Die Mannschaft ist natürlich enttäuscht, hat aber inhaltlich und läuferisch ein sehr gutes, vielleicht sogar herausragendes Spiel gezeigt."
"Es ist einer der entscheidenden Merkmale dieser Bundesliga, dass die Gegner durch die höhere Qualität und Effektivität uns einfach etwas voraus haben." St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann
Gegen das Überraschungsteam der vergangenen Saison (Rang acht als Aufsteiger) sei es klar gewesen, "dass es kein Spaziergang wird. Dafür hat es die Mannschaft sehr gut gemacht, aber sich leider nicht belohnen können", so Bornemann. Weiter geht's für die Kiezkicker am kommenden Freitag (20.30 Uhr, im NDR Livecenter) mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin.
Chancenarmut am Millerntor
Blessin veränderte seine Startelf gegenüber dem Pokalerfolg in Halle (3:2) auf nur einer Position: Siegtorschütze Lars Ritzka durfte von Beginn an im linken Mittelfeld auflaufen, Finley Stevens rutschte dafür auf die Bank.
St. Pauli lief früh an und versuchte, nach Balleroberungen schnell in die Tiefe zu kommen. Doch die Gäste verteidigten aufmerksam, der erste Abschluss gelang den Hamburgern erst in der 20. Minute, als Connor Metcalfe knapp am linken Pfosten vorbeischoss. Der Australier war es auch, der die nächste Chance der Kiezkicker vergab: Eine Hereingabe von Morgan Guilavogui nahm er direkt, aber Heidenheims Keeper Kevin Müller packte sicher zu (29.).
Gefährlich wurde es vor allem, wenn die Gastgeber mit direkten Pässen durch die Mitte agierten, aber ein Feuerwerk an Torchancen sprang dabei nicht heraus. St. Pauli war die bessere Mannschaft, Heidenheim blieb im ersten Durchgang völlig harmlos: Die einzige Gelegenheit vergab Paul Wanner, als er im Strafraum von Karol Mets den Ball direkt vor die Füße serviert bekam, ihn aber nicht traf (38).
St. Pauli drückt, Heidenheim trifft
Auch nach Wiederbeginn blieben die Hausherren am Drücker: Guilavogui köpfte nach einem Freistoß von Eric Smith den Ball aus zentraler Position drei Meter am Tor vorbei (47.), Ritzka verfehlte wenig später ebenfalls das Gehäuse (55.). Deutlich knapper war es acht Minuten später, als Guilavogui eine Hereingabe von Jackson Irvine nur um eine Fußlänge verpasste.
Nach der nächsten St.-Pauli-Großchance - Müller parierte stark gegen Hauke Wahl - kam es, wie es kommen musste: Heidenheim fuhr einen blitzsauberen Konter über Marvin Pieringer, Wanner setzte den Ball an Vasilj vorbei zum 1:0 für die Gäste ins Netz (67.).
Schöppner macht den Deckel drauf
Blessin brachte mit Manolis Saliakas, Carlo Boukhalfa und Oladapo Afolayan drei frische Kräfte für die Schluss-Viertelstunde. Doch der gewünschte Effekt blieb aus. Abgezockt legte der FCH nach: Jan Schöppner traf nach einer Ecke zum 2:0 für die Gäste. Das war die Entscheidung und dem Spielverlauf nach ein glücklicher Sieg für Heidenheim.