FC St. Pauli und Coach Hürzeler: Kaum noch Geduld in der Hängepartie
Trotz der sportlichen Erfolge von Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat Trainer Fabian Hürzeler seinen auslaufenden Vertrag noch immer nicht verlängert. Die Chancen darauf, dass dies noch passiert, sind nach NDR Informationen gering.
Manche Dinge klingen gesungen einfach schöner. Das dachten sich auch die mitgereisten St.-Pauli-Fans am Freitagabend nach dem 4:3-Sieg bei Holstein Kiel. Die Anhänger der Braun-Weißen besangen ihren Trainer Hürzeler zur Melodie von "Guantanamera" und forderten: "Nur unterschreiben, du musst doch nur unterschreiben".
Der 30-Jährige lächelte danach die logischen und immer wiederkehrenden Fragen zu seiner Zukunft gewohnt weg, es sei "alles gesagt" zu dem Thema. Aber eben nichts unterschrieben. Und nach NDR Informationen wird dies wohl auch nicht passieren.
Zieht St. Pauli sein Angebot zurück?
Sollte in den kommenden Tagen nicht noch etwas Unvorhergesehenes geschehen, wird der FC St. Pauli sein Vertragsangebot an Hürzeler zurückziehen. Dies berichtet auch der "kicker". Die Geduld des Vereins mit dem gebürtigen Texaner und seiner Beratungsagentur Roof scheint aufgebraucht.
Der Club braucht Klarheit, gerade auf der Position des Cheftrainers, wie Sportchef Andreas Bornemann unlängst klarstellte. Und die viel zu lange andauernde Hängepartie soll zum Ende des Monats ein Ende finden.
Hürzeler will bleiben, aber ...
"Ich habe den Verantwortlichen des Vereins klar mitgeteilt, dass ich hier bei St. Pauli bleiben will", sagte Hürzeler noch vor drei Wochen. Man könnte hinzufügen: Aber nur zu seinen Konditionen. Und die beinhalten eine Ausstiegsklausel, die ihm einen Wechsel zu einem Erstligisten ermöglicht. Eine für den Club verständlicherweise schwer zu realisierende Forderung, müsste man doch weiterhin stets die Augen und Ohren nach potenziellen Nachfolgern offenhalten.
Dementi zu Wolfsburg-Gerüchten
Doch der erst 30 Jahre alte Trainernovize hat es mit der Karriereplanung offensichtlich eilig. Ein Bundesliga-Aufstieg bei seiner allerersten Profi-Trainerstation St. Pauli wäre ja schön und gut, aber scheinbar nicht das Ende der Fahnenstange. Was für ihn noch so alles möglich wäre, wird nur er wissen.
Öffentlich sprach er jüngst nur darüber, wie die Gerüchte um ihn und den Bundesligisten VfL Wolfsburg "extrem genervt" hätten. Vor drei Wochen sagte Hürzeler noch, er treffe sich nicht mit anderen Clubs, Hauptansprechpartner bleibe St. Pauli.
Dies könnte sich demnächst ändern. Leider, werden viele Fans der Hamburger denken, die aufgrund des erfolgreichen Fußballs unter Hürzeler von der Rückkehr in die Bundesliga träumen. Und hoffen werden, dass die sportlichen Ziele des Vereins nicht noch in Gefahr geraten.