FC St. Pauli empfängt Osnabrück: Alles bereit für die Aufstiegsfeier
Der FC St. Pauli kann heute gegen den bereits abgestiegenen VfL Osnabrück den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt machen. Nach dem Unentschieden von Holstein Kiel gegen Düsseldorf am Sonnabend brauchen die Kiezkicker noch einen Punkt für den Sprung nach oben.
Hamburg feiert am Wochenende sein großes Fest - den Hafengeburtstag. Bei Sonnenschein und angenehmen 22 Grad tummeln sich Hunderttausende an den Landungsbrücken, um Schlepperballett, Feuerwerk und die Schiffsparaden zu sehen.
Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass heute, nach der Partie des FC St. Pauli gegen den VfL Osnabrück (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) im Herzen der Stadt weitere Zehntausend ihre ganz eigene Party feiern: den insgesamt sechsten Aufstieg ihres Clubs in die Fußball-Bundesliga.
St. Paulis Coach Hürzeler: "Großen Respekt vor Osnabrück"
Da Düsseldorf einen Zähler an der Förde holte, reicht den Kiezkickern gegen Osnabrück ebenfalls ein Remis. Hürzeler betonte: "Ich habe sehr großen Respekt vor Osnabrück, weil sie in der Hinrunde die erste Mannschaft waren, die uns sehr große Probleme bereitet hat. Das wird wieder eine große Herausforderung für uns."
VfL Osnabrück steht seit Dienstag als Absteiger fest
Doch die Ausgangslage für seine Mannschaft ist ohne jeden Zweifel günstig. Osnabrück kommt als Tabellenletzter und feststehender Absteiger ans Millerntor. An jenen Ort, an dem am vergangenen Dienstag der Abstieg besiegelt wurde - unter Rahmenbedingungen, die mit "trostlos" fast noch beschönigend beschrieben wären.
Aufgrund der Sperrung der Bremer Brücke musste der VfL in Hamburg spielen, Zuschauer waren nicht zugelassen. Nach fünf Minuten lagen die Niedersachsen bereits mit 0:2 gegen Schalke 04 hinten und verloren letztlich chancenlos mit 0:4.
Frust und ein gewisses Maß an Resignation waren bei allen Osnabrückern auszumachen. "Da, wo wir stehen, stehen wir zu Recht. Die Tabelle lügt nie", sagte beispielsweise Bashkim Ajdini. Kann sich dieser VfL noch einmal berappeln und ein halbwegs ebenbürtiger Gegner für den FC St. Pauli sein? Es dürfte schwierig werden.
Saliakas gesperrt, Smith vor Rückkehr
Zumal das Hürzeler-Team nach dem weitgehend enttäuschenden Auftritt im Derby beim HSV (0:1) etwas gutzumachen hat und die große Chance zum Aufstieg im eigenen Stadion unbedingt nutzen will.
Ersetzen muss der Trainer allerdings den gesperrten Rechtsverteidiger Manolis Saliakas. Dafür ist Abwehrchef Eric Smith nach wochenlanger Verletzungspause wieder fit und ist laut Hürzeler sogar ein Kandidat für die Startelf.
"Jeder weiß, worum es geht. Die Balance zwischen dem Fokus auf die Aufgabe und der nötigen Gelassenheit ist wichtig." St.-Pauli-Coach Fabian Hürzeler
Ankommen wird es heute aber vor allem auf die Einstellung, den Kampf gegen die eigene Nervosität. Oder wie Hürzeler formulierte: "Jeder weiß, worum es geht. Die Balance zwischen dem Fokus auf die Aufgabe und der nötigen Gelassenheit ist wichtig."
"Größter Fanmarsch der Vereinsgeschichte"
Gleichzeitig unterstrich der Coach, wie groß der Heimvorteil für St. Pauli ist. "Das Millerntor ist etwas Besonderes. Ich erwarte noch einmal eine besondere Atmosphäre, eine lautstarke, unterstützende, positive Atmosphäre. Weil die Mannschaft das verdient hat und das auch braucht."
Helfen soll unter anderem der "größte Fanmarsch der Vereinsgeschichte". Diesen organisiert "Ultra Sankt Pauli". Gestartet wird er um 11 Uhr am Gänsemarkt.
Saisonabschlussfeier als Aktionstag für Demokratie
Wie eine mögliche Feier heute aussehen wird, hat der Club bislang nicht verraten. Er verweist auf die offizielle Saisonabschlussfeier am Pfingstmontag (20. Mai). Dann gibt es nicht nur eine Fan-Party, sondern einen Aktionstag für Demokratie, gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung. Stattfinden soll dieser politische Saisonabschluss mit mehreren anderen Organisationen zusammen in der Hamburger Innenstadt.
Doch Gelegenheit zum Feiern wird sich im Fall der Fälle auch heute finden: Schließlich sind St. Pauli und der angrenzende Hafen an diesem Tag ohnehin eine einzige große Partymeile.
Mögliche Aufstellungen
FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Metcalfe, Irvine, Kemlein, La. Ritzka - Afolayan, J. Eggestein, Hartel
VfL Osnabrück: Kühn - Ajdini, Gyamfi, Beermann, Kleinhansl - L. Kunze, Gnaase, Tesche - J. Wulff, Engelhardt, Niemann