FC St. Pauli: Noch keine Vollauslastung gegen Dresden
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli will die Option der neuen Hamburger Senatsverordnung, wonach das Stadion im 2G-Modell voll ausgelastet werden könne, gegen Dynamo Dresden noch nicht wahrnehmen. Der Verein plant eine Öffnung mit Augenmaß.
Sie könnten ihr Millerntor-Stadion wieder komplett mit Zuschauern füllen - so wie es zuletzt am 1. März 2020 der Fall war, als vor der Corona-Krise 29.546 Besucher das 3:1 gegen den VfL Osnabrück sahen. Eine neue Verordnung des Hamburger Senats gäbe eine Vollauslastung nach dem 2G-Modell zumindest her. Doch der FC St. Pauli will auf diese Option für das kommende Heimspiel gegen Dynamo Dresden am 3. Oktober offenbar von selbst verzichten. Aus Gründen der gesamtheitlichen Betrachtung, wie es in einer Mitteilung hieß.
St. Pauli: "Wir behalten uns Anpassungen vor"
"Wir beginnen den Verkauf entsprechend der bisherigen Nachfrage mit dem gleichen Kontingent wie zuletzt gegen Ingolstadt, behalten uns aber Anpassungen vor", heißt es darin. Bedeutet konkret: So viele wie gegen den Aufsteiger, als mit 13.917 Zuschauer das Stadion als ausverkauft galt, werden es gegen die Sachsen definitiv werden.
Die "Anpassungen" deuten darauf hin, dass im Rahmen des weiter praktizierten 2G-Modells (ausschließlich geimpfte oder genesene Personen) womöglich das Kontingent noch erhöht werden könnte. Aber deutlich mehr Tickets wird der Verein wohl nicht verkaufen wollen.
"Gesamtgesellschaftliche Situation betrachten"
Zum einen liege dies an der "kurzen Zeitspanne zum nächsten Heimspiel" gegen Dresden. Es spielten aber auch "Gründe wie die der gesamtgesellschaftlichen Situation und der organisatorischen Rahmenbedingung eine Rolle für uns in der Entscheidung, wann wir zu einer Vollauslastung zurückkehren können", hieß es.
Präsident Oke Göttlich zeigte sich erfreut über die Entscheidung des Senats. "Andererseits werden wir bei der Öffnung trotzdem mit Augenmaß handeln, denn wir wollen uns nicht nur die organisatorischen, sondern auch die psychologischen und auch gesundheitlichen Themen für die Gesellschaft genau anschauen. Wir wissen nicht, ob es den Menschen überhaupt jetzt schon genehm ist, mit wahnsinnig vielen Zuschauerinnen und Zuschauern eng an eng zu stehen oder ob wir noch einige Maßnahmen treffen müssen, um zunächst eine Schritt-für-Schritt-Öffnung und -Füllung des Stadions zu ermöglichen."
St. Pauli will auch Abläufe optimieren
Da es gegen Ingolstadt einige organisatorische Probleme gegeben hatte, wodurch einige Besucher erst nach dem Anpfiff zu ihren Plätzen gelangten, will St. Pauli auch die Abläufe zunächst optimieren. So seien gegen Dresden unter anderem die Inbetriebnahme der Nordtribüne, eine bessere Verteilung an den Einlässen und Verringerung der Wartezeiten sowie ein früherer Verkaufsstart etwaiger Resttickets geplant, hieß es.
Das übernächste Heimspiel findet am 24. Oktober gegen Aufsteiger Hansa Rostock statt. Ob dann die Vollauslastung umgesetzt werden wird, dürfte aber auch vor einem anderen Hintergrund fraglich sein. In der Vergangenheit ist es bei Aufeinandertreffen der Clubs regelmäßig zu Ausschreitungen ihrer Anhänger gekommen.