St. Pauli zündet Offensivfeuerwerk - 4:1 gegen Ingolstadt
Zu Hause bleibt der FC St. Pauli in der 2. Fußball-Bundesliga eine Macht. Gegen den FC Ingolstadt gewannen die "Kiezkicker" am Sonntag mit 4:1 (1:0) und damit auch das vierte Heimspiel der Saison.
12:3 Tore und 12 Punkte, die Bilanz der Hamburger auf eigenem Platz ist fast makellos. Vor 13.917 Zuschauer, das Millerntor-Stadion durfte im 2G-Modell bis zu 50 Prozent ausgelastet werden, galt es schon früh eigentlich nur noch die Frage zu beantworten, wie hoch der Sieg für die Mannschaft von Timo Schultz ausfallen würde. Der Tabellenvorletzte aus Oberbayern war an diesem Nachmittag nicht mehr als ein Spielball für den FCSP, der sich auf Rang drei verbesserte, aber einen noch höheren Sieg durch Chancenwucher vergab.
"Nach acht Spieltagen auf Platz drei zu stehen ist auf jeden Fall ein Zeichen dafür, dass die Entwicklung ganz gut ist. Für die große Diskepranz zwischen Heim- und Auswärtsspielen werden wir Lösungen finden." St.-Pauli-Trainer Timo Schultz
"Wir haben es aber geschafft, viele Angriffe bis zum Ende durchzuspielen. Dem gegnerischen Torwart, der teilweise wirklich überragend gehalten hat, muss man auch mal ein Kompliment machen", sagte Schultz. "Wir haben den Platz als verdienter Sieger verlassen. Die Jungs erarbeiten es sich jetzt schon seit einem Jahr, vor allem in den letzten Monaten mit der Art und Weise, wie wir Fußball spielen, von den Fans gefeiert zu werden."
Ingolstadt bestraft St. Paulis Chancenwucher nicht
Allerdings hatten auch die St. Paulianer ein bisschen gebraucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Bezeichnenderweise kam es nach einem Freistoß von Leart Paqarada zur ersten gefährlichen Situation: Jakov Medic wuchtete den Ball mit dem Kopf aufs Ingolstädter Tor, aber Fabijan Buntic rettete mit einer starken Parade (11.). Die Gäste versuchten sich an einer Antwort, doch sie hatten dem Druck der Braun-Weißen immer weniger entgegenzusetzen. Buntic musste mehrfach in höchster Not für seine Farben parieren: erst beim Kopfball von Max Dittgen (19.), dann beim Schuss von Daniel-Kofi Kyereh (21.).
Die "Schanzer" überstanden die Druckphase schadlos - und mussten doch noch vor der Pause den Rückstand hinnehmen. Nach einer Ecke von Paqarada setzte sich am Fünfmeterraum Luca-Milan Zander robust durch und ließ Buntic per Kopf keine Chance (34.). Doch wie gewonnen, war im direkten Gegenzug schon fast wieder zerronnen: St. Pauli hatte Glück, dass Patrick Schmidt frei vor dem Tor der Hausherren drüber schoss. Für einen entspannteren Pausentee hätte in der 45. Minute Dittgen sorgen können, doch er fand erneut in Buntic seinen Meister.
Buchtmann markiert nach toller Kombination den Endstand
So blieb es ein Vabanquespiel: Keine drei Minuten nach Wiederanpfiff lief wieder Schmidt aufs St.-Pauli-Tor zu, schoss aber erneut drüber. In der zweiten Hälfte brauchten die Kiezkicker selbst allerdings nur eine Chance, um das überfällige 2:0 nachzulegen. Dittgen leitete den Angriff selbst ein, passte zu Paqarada und war bei dessen Flanke selbst in der Mitte per Kopf zur Stelle (50.). Und elf Minuten später war die Partie bereits entschieden: Der Ball landete etwas glücklich beim frei im Sechzehner auftauchenden Guido Burgstaller, der Torhüter Buntic mit seinem platzierten Schuss keinerlei Abwehrmöglichkeit ließ.
Die "Schanzer" witterten zwar noch einmal kurz Morgenluft, nachdem Merlin Röhls abgefälschter Schuss den Weg ins Netz des St.-Pauli-Tores gefunden hatte (72.). Doch die Hoffnung erstickten die Hausherren eine Minute später im Keim. Die eingewechselten Rico Benatelli und Christopher Buchtmann sezierten mit ihren Pässen die Ingolstädter Abwehr - und Buchtmann schob überlegt zum Endstand ein. Dafür, dass der Sieg nicht höher ausfiel, konnte sich der FCI bei seinen Gastgebern bedanken.