FC St. Pauli: Gibt es noch eine Chance bei den Leihspielern?
Torhüter Dejan Stojanovic sowie die Offensivspieler Rodrigo Zalazar und Omar Marmoush haben den Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli nach Ende der Leihverträge zunächst einmal verlassen. Kehren sie noch zurück?
Für St. Pauli war es eine Saison der Extreme, an deren Ende sich die Kiezkicker in der Tabelle im grauen Mittelmaß eingependelt hatten. Platz zehn mit 47 Punkten bei 13 Siegen, acht Remis und 13 Niederlagen, dazu 51:56 Tore. Eine bessere Platzierung wäre möglich gewesen, wenn die Braun-Weißen nicht erneut nach dem Erreichen des Klassenerhaltes die Saison hätten ausklingen lassen. Die letzten drei Partien verloren die Hamburger allesamt.
Trainer Timo Schultz zeigte sich nachsichtig mit seinem Team, war dieses doch in den ersten Monaten des Jahres durch eine furiose Siegesserie vom vorletzten Tabellenplatz zeitweilig bis auf Rang sieben vorgestürmt. "Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass ein solcher Run ab Januar viel Kraft gekostet hat und dass dann ganz am Ende - wenn man mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hat - ein wenig die Spannung abfällt," sagte der 43-Jährige dem NDR.
Gibt es noch eine Zukunft mit Stojanovic, Zalazar und Marmoush?
Dass bei der wilden Achterbahnfahrt der Klassenerhalt recht früh feststand, hat für die Sportliche Leitung einen enormen Vorteil: Es erleichtert die Planungen für die kommende Saison, die aufgrund der Bundesliga-Abstiege von Werder Bremen und dem FC Schalke 04, der Aufstiege von Dynamo Dresden und Hansa Rostock sowie dem Verbleiben des Hamburger SV und Hannover 96 in der Zweitklassigkeit eine ganz besondere werden wird.
Bei St. Pauli geht es ganz besonders um eine Frage: Gibt es noch eine gemeinsame Zukunft mit den drei für das Team so wichtigen Leihspielern, dem österreichischen Torhüter Dejan Stojanovic (FC Middlesbrough) Mittelfeldantreiber Rodrigo Zalazar (Eintracht Frankfurt) und Stürmer Omar Marmoush (VfL Wolfsburg), die ganz erheblich zum sportlichen Aufschwung beigetragen haben.
Sportchef Bornemann in Verhandlungen mit den Clubs
Alle drei kehren zunächst zu ihren Vereinen zurück, mit denen Sportchef Andreas Bornemann schon in Verhandlungen steht. Schultz hat bereits angedeutet, weiter mit dem Trio zusammenarbeiten zu wollen. "Wir würden uns natürlich nicht dagegen wehren, wenn wir von den Leihspielern welche zurückbekommen würden. Aber da sitzen wir nicht am längeren Hebel. Wir sind in engem Austausch, was Neuzugänge angeht, und in enger Absprache zu allen Spielern, die bei uns sind", sagte Schultz. "Wir haben viele gute Jungs, denen wir nächstes Jahr auch den nächsten Schritt zutrauen, sodass es nicht einfach wird, bessere Spieler zu finden."
Unabhängig von Stojanovic' Zukunft hat der Kiezclub als ersten Zugang den bosnischen Torhüter Nikola Vasilj (Zorya Lugansk/Ukraine) verpflichtet. Definitiv verlassen haben das Team unter anderem Daniel Buballa und Ryo Miyaichi. Bei Marvin Knoll stehen die Zeichen ebenfalls auf Abschied.
Schultz: "Das wird eine geile Liga"
Während Bornemann weiter am Kader der kommenden Saison bastelt, gönnte sich Schultz in seiner Vorfreude schon einen Blick auf die kommende Spielzeit. "Das wird eine geile Liga nächstes Jahr", sagte der St.-Pauli-Coach. "Wir haben dann fünf bis sechs Schwergewichte. Ich glaube, die Einschaltquoten werden in der Zweiten Liga höher sein als in der Bundesliga."
Saisonstart im Unterhaus ist am 23. Juli, der erste Gegner für St. Pauli steht natürlich noch nicht fest. Aufgrund der Zusammensetzung der Liga ist die Wahrscheinlichkeit nicht so gering, dass es ein attraktiver sein wird.