St. Pauli beendet Achterbahn-Saison mit einer Niederlage
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat den guten Abschluss einer sehr wechselhaften Saison verpasst. Beim vor der Partie noch abstiegsbedrohten SSV Jahn Regensburg verloren die Kiezkicker am Sonntag mit 0:3 (0:2).
Während die Gastgeber damit den Klassenerhalt feierten, verspielten die Hamburger die Chance, die Saison als bestes Rückrundenteam abzuschließen. Nachdem die Braun-Weißen über weite Strecken der Hinrunde wie ein sicherer Absteiger auftraten, spielten sie nach dem Jahreswechsel begeisternden Offensivfußball. Es sprang nicht nur die Hamburger Stadtmeisterschaft heraus, sondern auch der frühe Klassenerhalt. Und kurz träumten sie am Millerntor vom Aufstieg in die Bundesliga. Doch vier Niederlagen aus den vergangenen sechs Spielen holten die Kiezkicker schnell zurück auf den Boden der Tatsachen. Am Ende einer turbulenten Spielzeit belegt der FC St. Pauli in der Tabelle einen soliden zehnten Platz.
Hintenraus ging die Puste aus
Die drei Pleiten am Stück im Saisonendspurt hinterlassen aber einen faden Beigeschmack. Erst ließen sich die Kiezkicker von Holstein Kiel abschießen, dann verloren sie ihr letztes Heimspiel gegen Hannover 96. Und auch gegen die abstiegsbedrohten Regensburger agierten die Gäste offensiv ideenlos und defensiv anfällig. Jann George (14.), Andreas Albers (44.) und Sebastian Stolze (64.) trafen zum Sieg für den Jahn. Die Premierensaison von Trainer Timo Schultz bekam hintenraus ein paar unnötige Schönheitsflecken. Auf der Busfahrt zurück in die Hansestadt hat der Ostfriese aber ausgiebig Zeit, mit seinen Spielern darüber zu reden.
Wie geht es mit den Leih-Spielern weiter?
Wen Schultz nach der Sommerpause auf dem Trainingsgelände in der Kollaustraße wieder begrüßen wird, steht noch nicht fest. Personell halten die kommenden Tage und Wochen viel Arbeit für Sportchef Andreas Bornemann bereit. Mit den Leihspielern Rodrigo Zalazar (sechs Tore, sechs Vorlagen), Omar Marmoush (sieben Tore, drei Vorlagen) und Keeper Dejan Stojanovic (in 18 Spielen fünf Mal zu Null) verlassen drei wichtige Säulen (vorerst) den Verein. Sechs eigens verliehene Spieler kommen zudem zurück. Ersatzkeeper Svend Brodersen, Daniel Buballa (spielte von Beginn an und sah in der 82. Minute die Gelb-Rote Karte) und Ryo Miyaichi erhalten keine neuen Arbeitspapiere, auch Marvin Knoll kann gehen.
Es wäre der nächste personelle Umbruch bei den Hamburgern. Über Neuzugänge ist bisher nichts bekannt. Die wird es aber brauchen, um in einer starken Zweiten Liga in der kommenden Saison bestehen zu können. Und nicht wieder eine solche Achterbahnfahrt hinzulegen.