Holstein Kiel besiegt St. Pauli und festigt Aufstiegsambitionen
Holstein Kiel hat am Freitagabend einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Bundesliga-Aufstieg gemacht. Die "Störche" gewannen ihr Heimspiel gegen den FC St. Pauli deutlich und verdient mit 4:0 (2:0).
Damit festigten die "Störche" Tabellenplatz drei, während die Hamburger nach der Niederlage im Nord-Duell ihre zuvor noch minimal vorhandenen Aufstiegschancen ad acta legen können. Ahmet Arslan und Fin Bartels brachten mit einem Doppelschlag in der ersten Hälfte die Schleswig-Holsteiner in einer von beiden Mannschaften offensiv geführten und unterhaltsamen Partie auf die Siegerstraße. Bartels' zweiter Treffer sowie Janni Serra sorgten dann in Halbzeit zwei für die endgültige Entscheidung.
"In der ersten Halbzeit haben wir guten Fußball gespielt. Kiel hat uns gezeigt, wie es funktioniert. Wir waren da ebenbürtig, sie schießen aber zwei Tore", sagte St. Paulis Guido Burgstaller nach der Partie. Kiels Trainer Ole Werner war voll des Lobes: "Wir haben mit unsere beste Saisonleistung gezeigt."
Kiel hat auf dem Relegationsplatz liegend nun vier Punkte Vorsprung auf den HSV und nur einen Zähler Rückstand auf die zweitplatzierte SpVgg Greuther Fürth. Während die Franken am Sonnabend gegen Karlsruhe ihre Partie des 32. Spieltags bestreiten, greift der HSV erst am Montag um 20.30 Uhr gegen den 1. FC Nürnberg ins Geschehen ein. Pikant: Die "Störche" absolvieren am selben Tag um 18.30 Uhr ihr Nachholspiel gegen Hannover 96 - und könnten schon sieben Punkte vor den "Rothosen" liegen, bevor im Volkspark angepfiffen wird.
St. Pauli bestimmt die Anfangsphase
St. Pauli wirkte aufgrund der längeren Ruhepause zu Spielbeginn frischer und spritziger. Die Hamburger schnürten die Kieler teilweise in der eigenen Hälfte ein, pressten sehr früh und erspielten sich so die ersten Tormöglichkeiten der Partie. Zweimal hatte St. Paulis Guido Burgstaller die Führung auf dem Fuß, zweimal parierte KSV-Keeper Thomas Dähne glänzend (11., 13.). Die "Störche" befreiten sich nur langsam aus dem Würgegriff der Kiezkicker. Arslans erster Torabschluss (19.), der von Gäste-Torwart Dejan Stojanovic mit kleineren Wacklern noch pariert werden konnte, gab den Gastgebern Auftrieb - und leitete die Wende im Spielverlauf ein.
Arslan und Bartels bestrafen die Fehler der Gäste
Die KSV war in der Partie angekommen - und nach einem Ballverlust vom Hamburger Finn Ole Becker hellwach. Alexander Mühling steckte auf Serra durch, der uneigennützig auf Arslan quer legte. Mit seinem zweiten Saisontor schloss der 27-Jährige den sehenswerten Kieler Angriff in der 22. Minute zum 1:0 ab. Die offensivstarken Hausherren blieben am Drücker und bestraften die Fehler der Braun-Weißen gnadenlos. Eine Kopfballabwehr von James Lawrence landete bei Serra, der gedankenschnell Bartel auf die Reise schickte. Der Routinier schob in der 24. Minute gegen seinen Ex-Club zum 2:0 ein.
Die zwei Nackenschläge verfehlten ihre Wirkung bei den Gästen nicht. Es dauerte, bis die Kiezkicker in ihren Aktionen wieder sicherer wurden. In der 31. Minute kam das Privatduell Burgstaller gegen Dähne zum dritten Mal zur Aufführung, erneut mit besserem Ausgang für den Kieler Keeper. Sein Gegenüber Stojanovic erwischte hingegen nicht den besten Tag seiner Fußballer-Karriere. Finn Poraths Weitschuss hätte sich der Österreicher beinahe selbst ins Tor geworfen - zu seinem Glück lag beim Schuss eine Abseitsstellung von Mühling vor, der in Stojanovics Blickfeld stand (35.).
St. Paulis Abwehr erinnert an die Hinrunde
Die KSV ließ auch nach dem Seitenwechsel keinen Zweifel mehr daran aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Und Bartels machte früh den Deckel auf die Partie. Eine Vorlage von Porath beförderte der Kieler Angreifer über Stojanovic hinweg zum 3:0 ins Tor (49.). Die Defensive der Hamburger wurde dabei erneut brüskiert und agierte in ihrer vornehmen Zurückhaltung wie in der schwachen Hinrunde. Beim 4:0 durch Serra, der seine starke Leistung krönte, hatte Stojanovic dann wieder seinen großen Auftritt. Den Schuss von Niklas Hauptmann ließ die Leihgabe des FC Middlesborough zentral prallen, Serra musste nur einschieben (67.).
Während die KSV danach ihre Kräfte für die noch kommenden Aufgaben schonte, enttäuschten die Gäste an der Förde im zweiten Durchgang auf ganzer Linie. Spätestens nach dem dritten Gegentor zeigten die Hamburger kaum noch Eigeninitiative und kassierten verdient ihre höchste Saisonniederlage. Wiedergutmachung können die Kiezkicker am Sonntag in einer Woche am heimischen Millerntor gegen Hannover 96 betreiben, die bereits an diesem Montag auch der nächste Gegner von Holstein Kiel sind.