Eintracht Braunschweig feiert den ersten Saisonsieg
Doppeltorschütze Rayan Philippe war im Eintracht-Stadion der gefeierte Mann beim ersten BTSV-Erfolg gegen die Franken seit sieben Jahren. Der Sieg war verdient, weil die "Löwen" viel Biss, Kampf- und Offensivgeist zeigten. Fürth hingegen enttäuschte auf ganzer Linie, die Braunschweiger hatten kaum gefährliche Situationen im eigenen Strafraum zu überstehen.
"Man hat schon die letzten zwei Spiele gesehen, dass wir die Schritte in die richtige Richtung machen, der Trend war zu erkennen", sagte BTSV-Kapitän Ermin Bicakcic und ergänzte: "Heute haben wir uns für eine über weite Strecken überragende Teamleistung belohnt."
Am kommenden Freitag (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) gastieren die Blau-Gelben beim Aufsteiger SSV Ulm. Das nächste Heimspiel ist dann am 6. Oktober (13.30) das Niedersachsenderby gegen Hannover 96.
Braunschweig engagiert, Fürth blass
Die Eintracht begann mit der gleichen Startformation wie am vergangenen Wochenende in Darmstadt (1:1), bei dem Trainer Daniel Scherning die Rote Karte gesehen hatte. Assistenzcoach Marc Pfitzner vertrat den 40-Jährigen an der Seitenlinie.
Scherning saß auf der Tribüne und konnte von dort aus zufrieden beobachten, dass seine Mannschaft viel Engagement zeigte und die Offensive suchte. Immer wieder gelangen den Niedersachsen Ball-Eroberungen in der gegnerischen Hälfte, doch der finale Pass ließ dann meist zu wünschen übrig: Mit mehr Präzision wäre bei den Chancen von Philippe (2.), Ermin Bicakcic (10.) und Robert Ivanov (15.) durchaus mehr drin gewesen.
Polter bedient Philippe - 1:0
Fürth agierte überraschend zurückhaltend, hatte aber durch Roberto Massimo, dessen Schuss nur knapp am linken Pfosten vorbeistrich, auch eine gute Torgelegenheit (8.). Mehr gelang den Franken allerdings nicht, weiterhin waren die Gastgeber die gefährlichere Mannschaft: Sebastian Polter erkämpfte sich den Ball im Strafraum, bediente Philippe, der nach einer Drehung wuchtig zum 1:0 für Braunschweig traf (33.).
Die Führung hätten die Gastgeber bis zur Pause sogar noch ausbauen können, doch Polter schoss einmal Fürths Keeper Nahuel Noll in die Arme (38.) und köpfte wenig später knapp am Tor vorbei (44.).
Philippe erst fahrlässig, dann treffsicher
Im Gegensatz zum ersten Durchgang entwickelten die Fürther nach Wiederanpfiff zunächst mehr Zug zum Tor: Bei Julian Greens Distanzschuss packte BTSV-Torhüter Lennart Grill sicher zu (47.), Dennis Srbenys Versuch verfehlte das Gehäuse knapp (53.). Aber auch die "Löwen" blieben gefährlich: Philippe lief allein auf Noll zu, scheiterte aber mit seinem Lupfer-Versuch. Den herunterkommenden Ball klärte Sacha Bansé in höchster Not vor dem Braunschweiger Angreifer (57.).
Kurz darauf durfte Philippe dann doch jubeln: Nach einem Eckball köpfte Bicakcic an den Pfosten, den Abpraller setzte der Franzose ins Netz. Die vermeintliche Abseitsentscheidung durch Schiedsrichter Lars Erbst korrigierte der VAR - der Treffer zählte (63.).
Auch danach blieb der "Hallo-Wach-Effekt" bei den Fürthern aus. Die Eintracht hatte das Spiel im Griff, ließ praktisch keine Torgelegenheiten zu. Es war sogar ein höherer Sieg für die Gastgeber möglich: Die eingewechselten Levente Szabo (81., 90.+2) und Johan Gomez (87.) vergaben gute Gelegenheiten.