Eintracht Braunschweig punktet im Kellerduell in Darmstadt
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hat den ersten Punkt der neuen Saison errungen. Am Sonnabend kamen die "Löwen" im Kellerduell bei Darmstadt 98 zu einem 1:1 (0:1). Für Aufregung sorgte das Zustandekommen des Darmstädter Treffers. Eintracht-Coach Daniel Scherning sah dabei sogar die Rote Karte.
Nach einer Anfangsphase mit Vorteilen für die Gastgeber wurde es in der 29. Minute turbulent. Ausgangspunkt war eine Szene in der Darmstädter Spielhälfte. Braunschweigs Sven Köhler griff sich nach einem Zusammenprall mit Killian Corredor an den Kehlkopf und sank mit erschockener Miene und offenbar benommen zu Boden. Ein Foulspiel war es nicht, und so ließ Schiedsrichter Felix Prigan (Deizisau) den Angriff der Gastgeber weiterlaufen.
Köhler wird behandelt, während der Angriff noch läuft
Dieser hatte unerfreuliche Folgen für die "Löwen": Nachdem die Kugel durch den Eintracht-Strafraum geflippert war, hielt letztlich Sergio Lopez flach drauf - 1:0 für die "Lilien" (28.). Schon Sekunden bevor im Böllenfallstadion der Torjubel ausbrach, waren in der anderen Spielhälfte schon der Teamarzt und der Physiotherapeut der Eintracht auf dem Spielfeld, um sich um Köhler zu kümmern.
"Der Schiedsrichter unterbricht es einfach nicht"
"Es war eine Szene, die mich natürlich bewegt hat, weil wir alle nicht wussten, was mit unserem Spieler ist. Keiner wusste das", sagte Scherning nach der Partie dem NDR. "Unsere Spieler sind direkt hin, auch die gegnerischen Spieler. Aber der Schiedsrichter unterbricht es einfach nicht. Es ist für mich eine massive Einflussnahme auf das Spiel. In solchen Fällen wünsche ich mir, egal in welche Richtung es geht, dass da eine klare Entscheidung getroffen und das Spiel unterbrochen wird."
Rote Karte für Scherning - VAR bestätigt das Tor für Darmstadt
Kurz nach dem Treffer zürnten die Braunschweiger Spieler und ihr Trainer Scherning darüber, dass weder die Darmstädter den Ball ins Aus gespielt hatten noch der Unparteiische die Partie unterbrochen hatte. Auch die Assistenten wiesen Prigan offenbar nicht darauf hin, dass sich Köhler womöglich schwer gesundheitsgefährdend verletzt haben könnte.
Scherning protestierte lautstark und betrat das Spielfeld - und sah dafür von Schiedsrichter Prigan die Rote Karte. Den Rest der Begegnung musste er von der Tribüne aus verfolgen. Es gab die VAR-Prüfung. Prigan schaute sich die Szene aber nicht selbst an. Es blieb letztlich beim Tor für die "Lilien", bei denen erstmals der neue Trainer Florian Kohfeldt (einst Werder Bremen und VfL Wolfsburg) an der Seitenlinie stand. Mit dem Rückstand ging die Eintracht auch in die Pause.
Nach Videobeweis: Darmstadts zweites Tor aberkannt
Die Niedersachsen kamen mit Entschlossenheit auf das Spielfeld zurück - und hätten schon in der 48. Minute beinahe den Ausgleich erzielt. Nach Vorarbeit von Köhler köpfte Robin Krauße den Ball an den Innenpfosten. Nach einer guten Stunde dann der nächste vermeintliche Rückschlag: Fraser Hornby hatte den Ball unter die Latte des BTSV-Tores geknallt. Der Jubel der Darmstädter währte aber nicht lange: Nach Betrachtung der TV-Bilder erkannte Referee Prigan den Treffer ab - Corredor hatte in der Vorbereitung BTSV-Verteidiger Paul Jaeckel gefoult.
Szabo rettet Eintracht Braunschweig einen Punkt
Braunschweig versucht weiter alles. Aber es schien schon so, als sollte es an diesem Tag einfach nichts werden mit dem Ausgleich. Rayan Philippe nahm in der 77. Minute aus 20 Metern Maß und traf die Latte - es war der zweite Aluminumtreffer der Norddeutschen. Vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit durften die "Löwen" dann aber doch plötzlich jubeln. Der ungarische Angreifer Levente Szabo sorgte dafür, mit einem Lupfer. Durch die Torlinientechnik stellte sich heraus, dass der Ball die Torlinie knapp überschritten hatte.
Am Ende blieb es beim 1:1 in diesem turbulenten Kellerduell, in dem es in der Nachspielzeit dann auch noch eine Rudelbildung gab.