Der FC St. Pauli arbeitet an der Zukunft - und am Aufstieg
Nach dem ersten Auswärtssieg der Saison war Trainer Timo Schultz sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. Der Architekt des erfolgreichen Fußballs der Braun-Weißen soll gehalten werden - und strebt mit seinem Team in Richtung Bundesliga.
Nach dem 3:1-Erfolg beim Karlsruher SC stehen die Kiezkicker mit 16 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Klar, die Saison ist noch lang, aber dass die Hamburger sich zu einer Spitzenmannschaft der Zweiten Liga entwickelt haben, wurde gegen den KSC deutlich. "Ich habe vor der Saison schon gesagt, dass ich denke, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben und oben mitspielen können", gab sich Torschütze Daniel-Kofi Kyereh selbstbewusst. Doch der ghanaische Nationalspieler fügte hinzu: "Es bringt einfach nichts, jetzt am achten Spieltag hier zu stehen und zu sagen, am Ende stehen wir auch da. Klar ist das das Ziel. Ich denke, das ist das Ziel von jeder Mannschaft. Deswegen gucken wir einfach Step by Step und am Ende werden wir sehen, wo wir landen."
Burgstaller: "Auswärtssieg war kein großes Thema"
Um dauerhaft erfolgreich zu sein, bedarf es aber Konstanz. Die Hamburger sind bereits das heimstärkste Team der Liga. Alle vier Partien am Millerntor wurden gewonnen. Anders sah es bisher auf fremden Plätzen aus. In Aue (0:0) hätte man die Partie laut Trainer Timo Schultz "gewinnen müssen", in Paderborn (1:3) spielten die Braun-Weißen lange in Unterzahl und in Hannover (0:1) habe man sich "selbst geschlagen", wie Schultz es trocken formulierte. "Das mit dem Auswärtssieg war bei uns in der Mannschaft kein großes Thema. Wir wollten einfach unser Spiel durchbringen, das wir zuletzt auch zu Hause gespielt haben", sagte Guido Burgstaller, der gegen den KSC sein bereits sechstes Saisontor erzielte.
Eingespielte Mannschaft und tiefer Kader
Ein Vorteil der St. Paulianer ist, dass sie über einen ausgeglichenen und tiefen Kader verfügen, der eingespielt ist. Die Offensive erzielte in den letzten beiden Partien sieben Tore. Und auch defensiv stehen die Kiezkicker sicher: "Nach vorne haben wir es nicht geschafft, den Gegner richtig unter Beschuss zu bringen", haderte KSC-Trainer Christian Eichner mit seinem Team und lobte damit indirekt die Abwehr die Gäste.
Sportlich ist für die Kiezkicker in dieser Saison also einiges möglich: "Wir können für jeden Gegner extrem unangenehm sein, wenn wir unsere PS auf den Platz bekommen. Wenn wir aggressiv gegen den Ball verteidigen, nach vorne spielen und es schaffen zu zocken, können wir in der Liga jeden schlagen", gab sich Schultz selbstbewusst. Und fügte hinzu: "Ich habe keine eingebaute Euphoriebremse. Und ich habe auch kein Patent darauf, dass man das Wort Aufstieg nicht in den Mund nehmen darf - wenn wir jede Woche dafür arbeiten."
Wann verlängert Schultz?
Bleibt die Frage, wann der Architekt der jüngsten Erfolge der Hamburger seinen im Sommer 2022 auslaufenden Vertrag verlängert. Nach dem KSC-Spiel antwortete Trainer Schultz dem NDR noch unkonkret: "Meine Güte, wir haben September. Und noch genug Zeit. Der Verein und ich wissen, was wir aneinander haben - und momentan gibt es dazu nicht mehr zu sagen." Klingt, als wären beide Seiten auf einem guten Weg - um auch auf der Trainerbank für Konstanz am Millerntor zu sorgen.