Co-Trainerin in der Männer-Bundesliga - Ex-Bremerin Eta schreibt Geschichte
Marie-Louise Eta hat Fußball-Geschichte geschrieben. Die 32 Jahre alte frühere Fußballerin von Werder Bremen ist beim 1. FC Union Berlin zur Co-Trainerin aufgerückt. Und sitzt damit als erste Frau auf der Trainerbank der Männer-Bundesliga.
Das Gefühlschaos in der Familie Eta könnte damit kaum größer sein: Erst am Montag hatte sich der Regionalligist Weiche Flensburg nach einem ernüchternden Saison-Start von Trainer Benjamin Eta getrennt. Zwei Tage später steht nun dessen Frau Marie-Louise im Rampenlicht.
Die gebürtige Dresdnerin ist beim 1. FC Union Berlin nach der Trennung von Chefcoach Urs Fischer zur Assistentin von Trainer Marco Grote aufgestiegen und sorgt damit für ein Novum in der Bundesliga. Ob die 32-Jährige am 25. November gegen den FC Augsburg tatsächlich auf der Bank des Schlusslichts sitzen wird, ist aber offen. Eta ist ebenso wie der frühere Osnabrücker Trainer Grote nur übergangsweise im Amt. Das Duo hatte bislang die U19-Junioren der Köpenicker betreut.
Spielerin bei Werder, Trainerin beim DFB
Für Eta, die als Marie-Louise Bagehorn geboren wurde, wird mit dem zeitweisen Aufstieg zu den Profis ein Traum wahr. Sie könne sich vieles gut vorstellen, hatte sie im Winter 2022 dem "kicker" gesagt: "Irgendwann eine Jugend-Nationalmannschaft zu übernehmen, als Co-Trainerin in den Männer-Profiligen zu arbeiten, einen Frauen-Bundesligisten zu coachen, genauso U17- oder U19-Jungs."
In einige ihrer Kästchen kann sie bereits ein Kreuz setzen. Im Juli stieß Eta zu den Köpenickern, davor war sie beim DFB in verschiedenen U-Mannschaften Teil des Trainerstabs. Den Anfang nahm ihre Trainerin-Laufbahn bei der männlichen U15 von Werder Bremen - dem Club, für den sie als Spielerin die meisten Partien ihrer Karriere absolviert. Zuvor war sie auch beim BV Cloppenburg und beim HSV aktiv.
Trainerschein mit Flick-Assi Röhl
Ende Februar 2022 ergatterte sie einen Platz im Pro-Lizenz-Kurs des DFB. Neben Hansi Flicks ehemaligem Assistenten Danny Röhl drückte sie die Schulbank. Vor dem Eignungstest hatte sie gewaltig unter Stress gestanden.
"Ich bin den ganzen Tag mit einem Puls von gefühlt 300 rumgelaufen und habe mich ziemlich unter Druck gesetzt, weil ich mich natürlich von meiner besten Seite zeigen wollte und es einige Herausforderungen gab. Das war ein intensiver Tag und ein schönes Gefühls-Chaos." Wie jetzt, ein halbes Jahr später, wieder.
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