Bei Füllkrug-Comeback: Werder Bremen unterliegt Leipzig
Werder Bremen hat sich mit seiner sechsten Saisonniederlage in die WM-Pause verabschiedet. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner verlor am Sonnabend im Weserstadion gegen RB Leipzig mit 1:2 (0:1).
Daran änderte auch das Comeback von WM-Fahrer Niclas Füllkrug nichts. Der Mittelstürmer blieb bei seiner Rückkehr nach Rückenproblemen blass und konnte sich erst in den Schlussminuten ein wenig in Szene setzen. Angesichts der Leipziger Spielstärke und Chancenqualität gewannen die Gäste nicht unverdient.
"Wir haben im Fußball-Jahr 2022 viel für den Verein und für uns getan und waren sehr erfolgreich. Aber wir hätten gern noch etwas mitgenommen." Werder-Stürmer Niclas Füllkrug
Werder blickt nach dem Bundesliga-Aufstieg dennoch auf ein gutes halbes Jahr zurück. Die Bilanz ist mit sechs Siegen, drei Unentschieden und nun sechs Niederlagen ausgeglichen. Der Vorsprung auf die Abstiegsregion ist beruhigend.
André Silva trifft eiskalt, Niclas Füllkrug nicht
Leipzig hatte in Bremen losgelegt, wo es zu Hause gegen Freiburg aufgehört hatte. Nachdem sich Werders Anthony Jung in der Vorwärtsbewegung einen Ballverlust Marke "Hacke, Spitze, eins, zwei, drei" geleistet hatte, schaltete der Pokalsieger schnell um. "Movember"-Unterstützer Emil Forsberg, mit dickem Schnauzbart unterwegs, setzte André Silva perfekt in Szene - Marco Friedl hob das Abseits auf. Und der Stürmer der Sachsen traf mit dem ersten Ballkontakt zum 1:0 (13.).
Doch die Bremer meldeten sich nach einer schwachen Startphase mit einer Freistoß-Chance zurück. Amos Pieper legte per Kopf vor dem Tor mustergültig quer. Füllkrug kam zum Abschluss, schoss aus wenigen Metern aber Keeper Janis Blaswich auf der Linie an (22.).
Werder spielte gut mit, versteckte sich nicht. Leonardo Bittencourt zeigte seine technische Finesse und Schussstärke - aber auch er scheiterte an Blaswich (42.).
Zum Jubiläum: Groß erzielt erstes Bundesliga-Tor
Und wenn schon nicht die üblichen Verdächtigen treffen, dann eben ein "Neuling". In seinem 50. Bundesliga-Spiel nahm sich Christian Groß ein Herz. Sein Schlenzer wurde wohl noch leicht abgefälscht und landete unhaltbar für Blaswich zum 1:1 im langen Eck (57.). Für den 33 Jahre alten gebürtigen Bremer war es das erste Bundesliga-Tor seiner Karriere.
Leipzigs Schlager landet Tiefschlag
Doch die Freude und die Hoffnung auf den vierten Heimsieg währte keine Viertelstunde. Forsberg und André Silva spielten Xaver Schlager mustergültig frei. Der ehemalige Wolfsburger setzte sich robust gegen Pieper durch und erzielte zumindest in Leipziger Diensten seinen Premierentreffer (71.). Drei Minuten später hätten die Gäste noch erhöhen müssen, aber die Werder-Defensive klärte mit vereinten Kräften.
Bremens Coach Werner, der kurz vor dem Ende noch Gelb sah, schickte in der Schlussphase alle ihm zur Verfügung stehenden Offensivkräfte aufs Feld - und so gerieten die Sachsen auch noch mal unter Druck. Die Großchance gab es allerdings nicht mehr, auch wenn Füllkrug noch zu einigen Abschlüssen kam. Blaswichs Tor konnte er nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Und so blieb es beim Leipziger Sieg.