Bittere Last-Minute-Pleite für VfL Wolfsburg bei Bayer Leverkusen

Stand: 22.09.2024 17:32 Uhr

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat bei Double-Sieger Bayer Leverkusen eine bittere 3:4 (3:2)-Pleite kassiert. Die Niedersachsen hielten bis in die Nachspielzeit ein Remis, bevor der eingewechselte Victor Boniface doch noch den Siegtreffer für die Rheinläder schoss.

von Hanno Bode

Der Nigerianer traf in der dritten Minute der Nachspielzeit für die Werkself und sorgte somit für die dritte Niederlage der "Wölfe" im vierten Saisonspiel. Und diese Pleite fiel in die Rubrik "überflüssig". Denn das Team von Coach Ralph Hasenhüttl lag am Sonntagnachmittag gegen den Meister und Pokalsieger zweimal in Führung. Allerdings: Nach einer sehr ansprechenden Vorstellung im ersten Abschnitt waren die Gäste nach der Halbzeit viel zu passiv.

Leverkusens Victor Boniface trifft gegen den VfL Wolfsburg © Witters
AUDIO: Wolfsburgs Patrick Wimmer: "Nah dran zu sein ist zu wenig" (2 Min)

Nordi Mukiele (5., Eigentor), Sebastiaan Bornauw (37.) und Mattias Svanberg (45.+1) sorgten in einer ereignisreichen Partie für die Treffer der "Wölfe". Florian Wirtz (14.), Jonathan Tah (32.), Piero Hincapie (48.) waren für Bayer erfolgreich gewesen, ehe Boniface auf den Plan trat.

"Wenn man drei Tore in Leverkusen schießt, dann muss man einfach etwas mitnehmen. Das haben wir leider nicht geschafft. Ich finde, wir sind gut in die Saison gestartet, haben aber leider viel zu wenig Punkte auf dem Konto", sagte Wolfsburgs Offensivmann Patrick Wimmer dem NDR.

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"Wölfe" zeigen gute Reaktion auf Frankfurt-Pleite

Der VfL präsentierte sich acht Tage nach der 1:2-Pleite im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt stark formverbessert. Hatte die Hasenhüttl-Elf gegen die Hessen noch viel zu kompliziert in der Vorwärtsbewegung agiert, trug sie ihre Angriffe gegen die Rheinländer schnell und schnörkellos vor.

Bayer hatte in den ersten 45 Minuten zwar mehr Ballbesitz und übte phasenweise Dominanz auf die "Wölfe" aus. Aber Wolfsburg stand überwiegend kompakt und initiierte immer wieder kluge Konter.

Beide Bayer-Treffer diskussionwürdig

Die 3:2-Halbzeitführung war verdient. Nicht nur, weil die Niedersachsen fußballerisch überzeugten, sondern auch, weil die Anerkennung der beiden Leverkusener Treffer durch Referee Sascha Stegemann (Niederkassel) zumindest diskussionwürdig war. Vor dem 1:1 durch Wirtz, der per Flachschuss erfolgreich war, stützte sich Tah bei einem Kopfballduell mit Cédric Zesiger eindeutig auf. Und vor Tahs Kopfballtor zum 2:1 nach einem Eckstoß von Alejandro Grimaldo schob Wirtz Svanberg weg.

Wolfsburg profitiert von drei Leverkusen-Patzern

Pech auf der einen, Glück auf der anderen Seite für den VfL: Denn bei seinen drei Treffern im ersten Durchgang half die Werkself kräftig mit. Für das 1:0 sorgte der Meister sogar selbst: Mukiele bugsierte eine Flanke von Mohammed Amoura vor dem einschussbereiten Tiago Tomas in die Maschen.

Vor dem 2:2 durch Bornauws Kopfball kam Keeper Lukas Hradecky zu zögerlich aus dem Gehäuse. Und auch der Schuss von Svanberg von der Strafraumgrenze erschien für den eigentlich so zuverlässigen Bayer-Ballfänger keineswegs unhaltbar.

Gerhardt sieht "Rot", Boniface trifft spät

Aber auch Hradeckys Gegenüber Kamil Grabara blieb an diesem sonnigen Nachmittag unterm Bayer-Kreuz nicht fehlerfrei. Kurz nach dem Seitenwechsel verharrte er bei einem Eckstoß von Aleix Garcia auf der Linie und ermöglichte so dem im Fünfmeterraum allerdings auch sträflich freistehenden Hincapie den Kopfballtreffer zum 3:3.

Die Hausherren waren nach dem Ausgleich klar tonangebend und schnürrten die "Wölfe" in die eigene Hälfte ein. Glück für die Gäste, dass Patrik Schick freistehend vorbeischoss (65.) und Grabara beim Schuss von Boniface gerade noch die Fäuste hochbekam (77.). Der Führungstreffer des Champions schien in Anbetracht seiner drückenden Überlegenheit jedoch nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Die Werkself hatte inzwischen knapp 70 Prozent Ballbesitz.

Mit etwas Glück und Geschick rettete die Hasenhüttl-Elf das 3:3 bis in die Nachspielzeit. Nach einer Roten Karte gegen den eingewechselten Yannick Gerhardt (88./Tätlichkeit) waren die Norddeutschen inzwischen in Unterzahl, als Boniface im Strafraum an den Ball kam und aus der Drehung doch noch den Siegtreffer für Bayer erzielte.

4.Spieltag, 22.09.2024 15:30 Uhr

B. Leverkusen

4

VfL Wolfsburg

3

Tore:

  • 0:1 Mukiele (5., Eigentor)
  • 1:1 Wirtz (14.)
  • 2:1 Tah (32.)
  • 2:2 Bornauw (37.)
  • 2:3 Svanberg (45. +1)
  • 3:3 Hincapié (49.)
  • 4:3 Boniface (90. +3)

B. Leverkusen: Hradecky - Tapsoba, Tah, Belocian (46. Hincapié) - Mukiele (46. Frimpong), Xhaka, García (79. Palacios), Grimaldo - Adli (56. Terrier), Wirtz - Schick (68. Boniface)
VfL Wolfsburg: Grabara - K. Fischer, Bornauw, Zesiger, J. Kaminski - Baku (42. Koulierakis), Arnold, Svanberg (71. Özcan), Tomás (71. Gerhardt) - Amoura (90.+2 Vavro), Wimmer (71. Vranckx)
Zuschauer: 29250

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 22.09.2024 | 22:50 Uhr

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