96-Profis in Quarantäne: Einrichten und Kuchen backen
Seit knapp einer Woche sind die Zweitliga-Fußballer von Hannover 96 in häuslicher Quarantäne. Die Tage sind für die Profis lang. Es ist Ideenreichtum gefragt, um der Monotonie etwas zu entfliehen.
Vor wenigen Wochen hat Hendrik Weydandt eine neue Wohnung bezogen. Viel Zeit, seine neue Bleibe gemütlich einzurichten, hatte der Angreifer des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 zunächst nicht. Das Training, die Spiele sowie andere Job-bedingte Termine bestimmten seinen Alltag. Dann jedoch wurden der 24-Jährige und seine Teamkameraden für 14 Tage unter häusliche Quarantäne gestellt, weil nach Timo Hübers in Jannes Horn ein weiterer 96-Profi positiv auf das Coronavirus getestet worden war.
Seit dem vergangenen Freitag dürfen Weydandt und seine Mitspieler keinen Fuß mehr vor die Tür setzen.
Der Torjäger hat in den ersten Quarantäne-Tagen unter anderem einige aufgeschobene Einrichtungsfragen abgearbeitet. "Ich habe mich mit Balkonmöbeln und Bildern beschäftigt, die Zeit auf jeden Fall ein bisschen genutzt", sagte der Stürmer dem NDR Hörfunk. Während Weydandt seine eigenen vier Wände aufhübscht oder viel Zeit am Klavier verbringt ("Man sitzt dann einfach da und denkt sich: Oh, jetzt habe gerade eineinhalb Stunden gespielt, das ist mir gar nicht aufgefallen"), hat Keeper Ron-Robert Zieler kurzerhand seinen Esstisch zweckentfremdet, um dem monotonen Alltag ein wenig zu entfliehen: Der Weltmeister von 2014 spielt dort Tischtennis, wo sonst gespeist wird. Linksverteidiger Matthias Ostrzolek steht derweil momentan oft in der Küche. Der 29-Jährige backt leidenschaftlich gerne Bananenkuchen.
Spinning Bike statt Schussübungen
Ein wenig von der ungewohnt vielen Freizeit verbringen Hannovers Kicker auch auf Spinning Bikes, die sie von ihrem Arbeitgeber erhalten haben, um Ausdauertraining zu machen. Weydandt ergänzt die Treterei auf dem stationären Fahrrad mit Liegestütze: "Weil man dazu gar nichts braucht, man kann es überall machen." Mit jedem weiteren Tag in Quarantäne steigt dennoch die Langeweile bei vielen Spielern der "Roten". Sie sei das "Schlimmste", sagte Hübers. Der Verteidiger kann der schwierigen Situation allerdings auch etwas Gutes abgewinnen: "Wenn man vielleicht eine positive Sache an der ganzen Quarantäne hervorheben kann, dann, dass ich schon das Gefühl habe, dass es auf eine gewisse Art und Weise zusammenschweißt."