Corona-Patient Hübers: "Schlimmer ist die Langeweile"
Timo Hübers vom Zweitligisten Hannover 96 war der erste Fußballprofi, der in Deutschland positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde. Seitdem befindet sich der 23-Jährige in häuslicher Quarantäne. Auf der Website der Niedersachsen gewährte Hübers nun in einem Video-Interview Einblicke in seine Gefühlswelt.
"Viel schlimmer ist die Langeweile"
Es gehe ihm den "Umständen entsprechend ganz gut", erklärte der Fußballer, der erstmals - vier Tage nach Bekanntwerden seiner Infektion - "leichte Grippe-Symptome" spüre, "aber nichts, was ich zuvor in meinem Leben noch nicht erlebt habe".
Viel schlimmer sei die Langeweile, gab Hübers zu, es sei "recht schwer", die Tage herumzubekommen. Er nutze die Spielekonsole, lese Bücher oder spiele online Karten mit Freunden.
Angesteckt hatte sich der Profi am vergangenen Sonnabend auf einer privaten Veranstaltung in Hildesheim. Er teilte den Kontakt dem 96-Mannschaftsarzt mit, der ihn als "Risikoperson" sofort in die Isolation schickte. "Seitdem hocke ich zu Hause. Die Aufgaben meines täglichen Lebens versuche ich an Freunde und Bekannte abzugeben. Jetzt habe ich gerade meinen Einkauf und zwei Pakete hier auf die Fensterbank gestellt bekommen. Es ist ganz viel Improvisation und Geschick gefragt - bisher klappt es super", sagte Hübers.
"Situation schweißt zusammen"
Seit mit Jannes Horn ein zweiter Corona-Fall bekannt wurde, steht die gesamte Mannschaft bis zum 26. März unter Quarantäne: Virtuell halten die Spieler und Betreuer miteinander Kontakt, es gibt Trainingspläne, die auch zu Hause umgesetzt werden können. "Die positive Sache an der Quarantäne ist definitiv, dass die Situation zusammenschweißt. Man geht zusammen durch eine ungewöhnliche Situation - ich will nicht sagen schwere Situation, da es deutlich schlimmere im Leben gibt, als zwei Wochen zu Hause zu bleiben", so Hübers.