Nächste Pleite - Lübecks tolle Moral gegen Unterhaching nicht belohnt
Der VfB Lübeck hat in der 3. Fußball-Liga am Sonnabend sein Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching verloren. Nach 0:3-Pausenrückstand zeigten die Norddeutschen aber Moral und verloren nach rasanter Aufholjagd am Ende denkbar knapp 2:3.
Nach nur einem Sieg in den jüngsten zehn Spielen und dem 0:4 zuletzt in Verl schien der VfB gegen die Bayern die nächste Klatsche zu kassieren. 0:3 zur Halbzeit - das hatten die Lübecker in der Dritten Liga zuvor noch nie erlebt. Doch Trainer Lukas Pfeiffer fand in der Pause offenbar die richtigen Worte. Und auch wenn es nicht mehr zum Punktgewinn reichte, so zeigte die Mannschaft doch, dass es zwischen ihr und dem in der Kritik stehenden Aufstiegs-Coach nach wie vor stimmt.
Mittlerweile 24 Gegentore sind allerdings zu viele, um sich von den Abstiegsrängen fernzuhalten. Nach der sechsten Niederlage rutschte Lübeck auf Platz 17 ab.
VfB-Abwehr zu Beginn nicht drittligatauglich
Schlechter hätte das Spiel aus Lübecker Sicht gar nicht beginnen können. Es waren noch keine vier Minuten gespielt und es stand schon 0:2. Leon Sommer verlor erst im Spielaufbau den Ball und fälschte am Ende das Schüsschen von Sebastian Maier auch noch unhaltbar für Keeper Philipp Klewin ins Tor ab (2.). War hier noch eine Portion Pech im Spiel, war das zweite Gegentor einfach sehr schlecht verteidigt. Patrick Hobsch konnte einen langen Freistoß sieben Meter vor dem Tor ungestört herunternehmen und genauso leicht einschieben (4.). Das war von der VfB-Abwehr nicht drittligatauglich.
"Bei den Gegentoren haben wir zweimal geträumt. Das ist einfach zu schlecht." VfB-Sportchef Sebastian Harms
Immerhin: Die Lübecker zeigten eine Reaktion - und belohnten sich für ihre Moral schnell mit einem eigenen Treffer. Marius Hauptmann schob zum vermeintlichen 1:2 ein (11.). Aber plötzlich ging die Fahne des Schiedsrichterassistenten hoch. Abseits? Von wegen! Die Fernsehbilder widerlegten diese steile These - aber einen Videobeweis gibt es in Liga drei nicht.
Offensiv hatten die Hausherren auch in der Folge einiges zu bieten. Das Tor fiel aber wieder auf der anderen Seite. Dieses Mal sah Kapitän Tommy Grupe im Zweikampf mit Hobsch sehr alt aus. Wie der Sohn von Sturmlegende Bernd Hobsch den Ball mit der eingesprungenen Hacke vorbei am verdutzten Klewin im Tor unterbrachte, war allerdings auch sehenswert (39.).
Lübecks tolle Moral nicht belohnt
Es war der höchste Pausen-Rückstand in Lübecks Drittliga-Geschichte. Aber die Norddeutschen ließen sich nicht davon beirren. Die neunte Ecke führte zum 1:3. Kurz ausgeführt, Tarik Gözüsirin flankte in die Mitte. Unterhachings Torwart René Vollath kam heraus, aber zu spät - Cyrill Akono köpfte ins leere Tor (53.).
Die noch zarte Hoffnung wäre um ein Haar schnell wieder dahin gewesen. Grupe rutschte weg, Hobsch lief frei auf Klewin zu und schoss. Doch der zurückgeeilte Sören Reddemann rettete deutlich vor der Linie (66.). Und elf Minuten später war wieder richtig Spannung drin: Nach starkem Pass von Gözüsirin traf Joker Pascal Breier per Beinschuss zum 2:3 (77.).
Und natürlich wollte der VfB mehr: Reddemann nahm sich wenig später ein Herz und jagte den Ball aus 30 Metern an den Querbalken (84.). Jan-Marc Schneider schoss knapp vorbei (90.). Auf der anderen Seite verhinderte Klewin gegen Hobsch die Vorentscheidung (85.). Und am Ende blieb es beim bitteren 2:3 aus Lübecker Sicht.