Neustadtgödens: Wo Mühlen nicht nur mahlen
Im friesischen Neustadtgödens steht eine Mühle der besonderen Art. Mit ihr wird kein Korn gemahlen, sondern Wasser geschöpft. Die Windmühle, ein Erdholländer, pumpt seit 1844 Grundwasser an die Oberfläche, um den Wasserspiegel in dem eingedeichten Gebiet zu senken. Bis heute gehört sie den Grafen von Wedel, ihre Aufgabe haben allerdings 1962 moderne Schöpfwerke übernommen.
Die letzte Wasserschöpfmühle im Landkreis
Seit 1980 kümmert sich der Heimatverein Gödens-Sande darum, die Mühle zu erhalten. Inzwischen wurden zahlreiche Bauteile ausgewechselt, darunter auch die vier Flügel mit zusammen 40 Quadratmetern Fläche. Die Wedelfelder Mühle ist die einzige noch voll funktionsfähige Wasserschöpfmühle im Kreis Friesland. Jeweils am Sonnabendnachmittag kann das historische Bauwerk besichtigt werden. Bei genügend Wind demonstriert der Müller auch, wie bis zu 20 Kubikmeter Wasser pro Minute aus dem Boden gepumpt werden.
Eine zweite Mühle für das Korn
Eine zweite Windmühle in Neustadtgödens hatte die typische Aufgabe Korn zu mahlen. Die Oberahmer Peldemühle stammt aus dem Jahr 1764 und war bis 1966 in Betrieb. Mitte der 1980er-Jahre wurde der zweistöckige Galerieholländer restauriert, 1999 in einem Sturm aber schwer beschädigt. Erst Jahre später begann der erneute Wiederaufbau. Jetzt zeigt sich die Mühle mit einem doppelten statt dem ursprünglichen einfachen Windrad.
Beide Mühlen beteiligen sich am Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag.