Die gotische Kirche der Schiffsbauer, Kaufleute und Bierbrauer grenzt an Speicherstadt und Hafencity. St. Katharinen ist eine der fünf Hamburger Hauptkirchen. Ein Rundgang in Bildern.
Stand: 28.12.2023 | 13:49 Uhr
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NDR Fernsehen
1 | 19 Die Katharinenkirche gehört zu den fünf Hamburger Hauptkirchen. Im Mittelalter war sie die Kirche der Schiffbauer, Kaufleute und Bierbrauer. Heute grenzt sie an Speicherstadt und Hafencity.
2 | 19 Ein Rundgang kann am Südportal beginnen. Die Eingangstür aus Bronze wurde von Fritz Fleer in den 1960er-Jahren gestaltet. Der Bildhauer verarbeitet das biblische Motiv "Ecce homo - Sehet, welch ein Mensch" und zeigt Jesus inmitten einer Gruppe von Menschen, die die Fäuste erheben.
3 | 19 Auf den ersten Blick wirkt die dreischiffige mittelalterliche Kirche mit ihrem hohen Mittelschiff ohne Fenster schlicht. Auf den zweiten Blick lassen sich einige interessante Kunstwerke entdecken. Auffällig sind etwa der Hauptaltar und die prächtigen Kirchenfenster.
4 | 19 Den Hauptaltar am Ende des Mittelschiffs ziert ein bronzefarbenes Relief von Otto Münch. Das Werk stellt die "Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger zu Pfingsten" dar und stammt aus dem Jahr 1956.
5 | 19 Vor dem Altar steht ein modernes Taufbecken aus Bronze von Hans Kock (1920 - 2007). Der norddeutsche Bildhauer schuf unter anderem die bekannte Bronzeplastik "Meteor", die das erfolgreichste Springpferds Deutschlands darstellt. Das Werk steht in Kiel vor dem Landwirtschaftsmuseum.
6 | 19 Das Gloriafenster hinter dem Altar schuf der Künstler Hans Gottfried von Stockhausen Mitte der 1950er-Jahre. Inspiriert wurde er von dem Lied "Wachet auf, ruft uns die Stimme". Der Text stammt von Philipp Nicolai, dem ersten protestantischen Hauptpastor der Kirche von (1601 - 1608).
7 | 19 Links vom Altar hängt an einem der zwölf mächtigen Rundpfeiler ein sogenanntes Epitaph aus dem 17. Jahrhundert. Dieses marmorne Grabdenkmal erinnert an den Ratsherrn Georg von Fechte.
8 | 19 Wenige Schritte entfernt steht der Leib-Christi-Altar von Helmut Lander, 1983 aus Eisen gegossen. Er zeigt Christus, das Brot und seine elf Jünger. Der zwölfte, Judas, steht rechts außen, von der Gruppe abgewandt.
9 | 19 In der Mauer des nördlichen Seitenschiffs wurde bei der Kirchensanierung von 2007 bis 2012 ein historischer Schatz wiederentdeckt: das "Nordportal" aus dem Jahr 1340. Die Türflügel aus Bronze zeichnen den alten Eingang nach.
10 | 19 Von außen schützt eine Art Außenvitrine den ehemaligen Eingang zur Kirche. Für die vorbildliche Sanierung wurde der Förderverein der Kirche 2014 mit einem Preis des Deutschen Komitees für Denkmalschutz ausgezeichnet.
11 | 19 Zurück ins Innere der gotischen Kirche: Links neben dem Weihnachtsfenster befindet sich im Nordschiff der "Harfende David", eine Skulptur von Karl Heinz Engelin aus dem Jahr 1972.
12 | 19 Linkerhand zieht das Weihnachtsfenster die Blicke auf sich. Es stammt wie die Fenster hinter dem Altar von dem Lichtkünstler Stockhausen und zeigt Maria mit dem Jesuskind.
14 | 19 Gegenüber im Südschiff befindet sich eine Holzskulptur aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie zeigt die Namensgeberin der Kirche, die Heilige Katharina von Alexandrien. Sie soll um 310 unter dem römischen Kaiser Maxentius den Märtyrertod erlitten haben.
15 | 19 Gleich neben der Heiligen Katharina steht in einer Mauernische das Nagelkreuz von Coventry. Das schlichte Kreuz setzt ein Zeichen der Versöhnung: Die Nägel stehen für Zimmermannsnägel, die die Deckenbalken der Kathedrale von Coventry gehalten haben. Diese wurde 1940 durch deutsche Bomben fast vollständig zerstört.
16 | 19 Die Orgel wurde 2013 im Stil der 1943 zerstörten Renaissance-Barockorgel rekonstruiert und ist regelmäßig bei Gottesdienstzeiten und Konzerten zu hören. Über 500 Pfeifen des Originalinstrumentes sind erhalten.
17 | 19 Ein Blickfang in der Turmhalle ist der bronzene Albatros. Der Seevogel schwebt über einer Gedenktafel zur Erinnerung an den Untergang der "Pamir" 1957, bei der 80 Seeleute starben. Der Albatros ist der Symbolvogel der Kap-Hoorn-Segler, er folgt vielen Schiffen lange über das Meer. Dem Seefahrer-Glauben zufolge nehmen auf See Verstorbene die Gestalt des Tieres an.
18 | 19 Tritt man durch die Turmhalle nach draußen, sieht man den Turm mit rund 115 Metern Höhe. Der Turmunterbau gilt heute als das älteste erhaltene Bauwerk Hamburgs, der Turmhelm ist eine Rekonstruktion nach den Entwürfen des Architekten Peter Marquard (1656/57).
19 | 19 Den Turm können Besucher an einigen Sonntagen im Sommer auch besteigen, es geht 292 Stufen hinauf. Belohnt werden die Aufsteiger mit einem schönen Blick über Hamburg.