Eindrucksvolle Backsteingebäude prägen das Kontorhausviertel, das in den 1920er-Jahren in Hamburg errichtet wurde, und heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Stand: 02.06.2022 | 15:51 Uhr
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die nordstory
1 | 18 Spektakuläre Klinkerbauten aus den 1920er-Jahren prägen das Hamburger Kontorhausviertel - hier Teile der Fassaden von Chilehaus und Sprinkenhof. Beide sind wichtige Werke des Backstein-Expressionismus.
2 | 18 Das Chilehaus ist eines der bekanntesten Gebäude dieses Architekturstils. Mit seiner spitz zulaufenden Fassade ist es ein Wahrzeichen der Hansestadt. Sein Bauherr Henry Sloman wurde durch den Handel mit Chile reich.
3 | 18 Schön gegliederte Fassaden, die mit Skulpturen und Ornamenten ausdrucksvoll gestaltet sind, prägen die Bauten des Kontorhausviertels. Hier an der Fassade des Chilehauses etwa ziert ein Anden-Kondor die Spitze. Der Vogel ist das Wappentier des südamerikanischen Landes.
4 | 18 Direkt gegenüber vom Chilehaus steht mit dem Sprinkenhof ein weiteres eindrucksvolles Architekturzeugnis. Er entstand zwischen 1927 und 1943 und besteht aus drei auch äußerlich unterschiedlichen Teilen. Auffällig ist die runde Ostfassade.
5 | 18 Zum Burchardplatz hin bietet der Bau mit seiner streng gegliederten Westfassade dagegen ein ganz anderes Bild. Entworfen wurde das mächtige Kontorhaus von dem Brüderpaar Hans und Oskar Gerson sowie von Fritz Höger, der auch das Chilehaus erbaute.
6 | 18 Eindrucksvoll ist die geometrisch gegliederte Fassade im Innenhof. Sie ist durch abgesetzte Klinkermuster sowie durch Keramik-Ornamente verziert, die Handwerk, Verkehr und Wirtschaft in Hamburg symbolisieren sollen.
7 | 18 Lohnend ist ein Blick in das Treppenhaus an der Burchardstraße. Mit seinem schneckenförmigen Aufgang und dem farbig bemalten Geländer gehört es zu den wohl interessantesten in der Hansestadt.
9 | 18 Quadratisch, schlicht und schmucklos präsentiert sich der Mohlenhof aus dem Jahr 1928. Er liegt dem Sprinkenhof am Burchardplatz gegenüber. Ihn entwarfen die Architekten Rudolf Klophaus, August Schoch und Erich zu Putlitz.
10 | 18 Die über fünf Meter hohe Figur an der Fassade soll Merkur, den Gott des Handels, symbolisieren. Auf seiner Schulter trägt er eine Hansekogge. Die Statue stammt von dem Bildhauer Richard Kuöhl, der unter anderem auch den Fassadenschmuck des Chilehauses entwarf.
11 | 18 Einige Schritte weiter westlich liegt der 1924 und 1926 erbaute Montanhof. Er ist benannt nach dem ersten Handelsschiff der Reederei Komrowski, die das Gebäude für sich errichten ließ. Sie hat bis heute dort ihren Hauptsitz.
14 | 18 Fast zeitgleich mit dem Chilehaus wurde weniger Meter weiter südlich der Messberghof errichtet. Er hieß bis 1938 Ballinhaus - nach dem Hamburger Reeder Alfred Ballin. 1938 wurde er umbenannt - die NS-Machthaber duldeten nicht, dass Straßen und Häuser nach Juden benannt waren.
15 | 18 Ab 1928 war die Firma Tesch & Stabenow in dem Haus ansässig. Sie lieferte später das Giftgas Zyklon B an die Konzentrationsgslager. Heute erinnert eine Tafel an der Fassade daran.
16 | 18 Durch nach oben verlaufende Stützpfeiler und die von Ludwig Kunstmann geschaffenen Pfeilerfiguren hat der Messberghof aus der Nähe betrachtet eine überraschende Wirkung: Er erinnert an eine gotische Kirche.
17 | 18 Diesen Eindruck unterstreichen auch die von dem 2004 verstorbenen Bildhauer Lothar Fischer geschaffenen sogenannten Enigma- oder Rätsel-Figuren, welche seit 1997 einen Teil der ursprünglichen Skulpturen ersetzen.
18 | 18 Wie mächtig die einzelnen Gebäude des Viertels sind, zeigt diese Luftaufnahme. Vorne an der Willy-Brandt-Straße liegt der Messberghof, dahinter links das Chilehaus. Der große Komplex rechts ist der Sprinkenhof.